Raus aus dem Planschbecken – rein in den See

Die Pandemie hat viele negative Auswirkungen für Kinder und deren Eltern. Eine davon: Zwei Jahrgänge müssen in diesem Sommer „schwimmtauglich“ gemacht werden. Raus aus dem Planschbecken – rein in den See. Wo gibt es noch freie Plätze?

Das heimische Planschbecken ist eben kein Ersatz für den Tag am See

Mit der Schwimmfähigkeit der Deutschen ging es schon vor der Pandemie etwas den Bach runter. Die Ursachen sind vielfältig. Gerade bei unseren Kindern heute beginnt das Problem, aber es endet dort leider nicht. Die Deutsche-Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) hat 2017 und damit Jahre vor der Pandemie eine Studie in Auftrag gegeben, die die These der sinkenden Schwimmfähigkeit unterstützt. Dazu passt auch eine Aussage von Felix Dürnberger, Stellvertretender Vorsitzender der DLRG-Jugend Bayern:

Nur etwas mehr als 40 Prozent der Kinder können nach der Grundschule sicher schwimmen. In den 1990er-Jahren waren es noch fast 90 Prozent. Aber auch jeder zweite Erwachsene in Deutschland stuft sich als durchschnittlichen oder schlechten Schwimmer ein, Tendenz steigend.

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Und wie bei vielen Themen hat Corona nur mal wieder den sprichwörtlichen Finger in die Wunde gelegt. Hallen- und Schwimmbäder werden zu Spaßbädern und Wellness Oasen umgebaut – siehe Badepark Bad Wiessee. Klamme Kommunen-Kassen können sich den teuren Unterhalt der Schwimmstätten nicht mehr leisten. Und zu guter Letzt verschwindet der Schwimmunterricht aus dem Unterrichtsplänen der Kindergärten und Grundschulen. Dazu kommt, dass in den letzten 1,5 Jahren aufgrund der Pandemie nur ganz vereinzelt Schwimmkurse angeboten werden konnten.

Ein Dilemma, welches wir im Landkreis nur zu gut kennen. Und das, obwohl wir ein Seen-Kreis sind und bestimmt mehr Pools pro Einwohner haben, als andere Landstriche in Deutschland. Das Resultat dieser Entwicklungen ist eine Frage, die uns zuletzt oft von euch gestellt wurde:

Wo kann mein Kind schwimmen lernen? Könnt Ihr nicht mal was zum Thema machen?

Wir haben rumgefragt, aber das Ergebnis ist teilweise ernüchternd. Die meisten Kurse sind aktuell bei uns im Landkreis schon ausgebucht. So bei der DLRG Tegernsee, wo wir die Auskunft bekommen: „Leider haben wir im Moment keine Plätze frei“.

Auch Markus Lang, der mit seinem Vater Willi eine Schwimmschule in Kreuth betreibt, hat keine guten Nachrichten. “Zurzeit geht leider nichts”, informiert er traurig. Die Langs haben zwar keine eigene Internetseite, aber ihr könnt gerne anrufen unter der 0160 959 28489.

Glücklich wer diesen Sommer noch einen Platz in einem Schwimmkurs für seine Kids ergattert

Werner Wiemken Besitzer der Schwimmschule „Schwimmen-lernen-Tegernsee“ macht da schon mehr Hoffnung: “Wir vom Gesundheitszentrum-Kreuth bieten jeden Montag und Freitag Schwimmkurse im Warmbad Kreuth und Dienstag, Mittwoch und Freitag im Alpenfreibad Bayrischzell an.” Zusätzlich könne man im Juli und August am Samstag und Sonntag im Strandbad Grieblinger in Bad Wiessee & und im Strandbad Schliersee nach Terminabsprache Schwimmunterricht buchen, fügt Wiemken an. Weitere Informationen erhaltet ihr auf der Webseite.

Bei der Carolin Wanninger von „bewegterleben“ starten im Warmfreibad Fischbachau und im Hotel Karma Bavaria Schliersee seit dem 7. Juni alle zwei Wochen neue Kurse. Allerdings sind die Kursgrößen durch Corona von sechs auf vier Kinder gesunken. Aber versucht euer Glück auf der Internetseite.

Das Monte Mare in Schliersee öffnet erst Mitte Juli wieder, aber die Warteliste der Münchner Schwimmschule Delfin, die dort für das Kursangebot zuständig ist, läuft schon über. In Miesbach bieten die Leute von Fresh and Fit leider coronabedingt nur Erwachsenenkurse an.

Aber es gibt Hoffnung

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es aber – die Jungs und Mädels der DLRG Gmund werden in den Sommerferien Schwimmunterricht geben werden. Noch sind die Schwimmkurse in Planung. Details sollen dann aber rechtzeitig auf der Webseite der DLRG Gmund bekannt gegeben werden.

Und dann der Tipp für alle schwimmerprobten Eltern: Bereitet doch selbst eure Kids und die von Freunden und der Nachbarn auf die Prüfungen vor. Zugegeben nicht ganz optimal, aber immer noch besser als weiter mit den Kindern am heimischen Aufblaspool zu versauern oder sich das dauernde Gequengel im Strandbad anzutun.

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Mehr Informationen

Hilfe bekommt ihr auch von uns. Unter diesem Link findet ihr eine Liste aller aktuellen deutschen Schwimmabzeichen. Dazu alle geforderten Anforderungen fürs Kroko, Seepferdchen und Piraten Abzeichen – das Nachschlagewerk für die motivierten Eltern- Schwimmtrainer.

Carolin Wanninger bietet dazu passend für interessierte Eltern ab dem 28.06.2021 einen ZOOM-Eltern-Schwimmtrainer-Abend an. Caro wird euch bei den Anfängen eurer “Trainer Karriere“ virtuell mit ins Becken nehmen und tatkräftig unterstützen. Anmeldung zur Zoom-Konferenz und Informationen zum Angebot findet ihr hier.

Und wenn ihr und die Kids dann so weit seid, da geht ihr einfach in ein Freibad eurer Wahl und macht die Prüfung. Zur Abnahme der Prüfungen sind unter anderem staatlich geprüfte Schwimmlehrer und Schwimmmeister, Fachangestellte für Bäderwesen sowie Ausbilder oder Prüfer der DLRG berechtigt. Bestimmt bekommen dann auch die Eltern ein schönes Abzeichen für die Badehose oder den Bikini – das Eltern-Seepferdchen.

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