So sind die neuen Joghurtbecher der Naturkäserei weiterhin aus Plastik. Allerdings ersetzen diese die sperrigen, bislang verwendeten Einwegbecher und sind recycelbar. Der Hauptvorteil für die Kunden: Der Inhalt ist jetzt 21 Tage haltbar – anstatt bisher fünf.
Natur, Erdbeere, Kirsche, Pfirsich-Maracuja, Cassis, Hollerblüte und Kaffee – das sind die sieben Sorten, in denen es den Heumilch-Joghurt der Naturkäserei gibt. Seit dem 1. April bekommt man sie in neuen Bechern in den Größen 200 beziehungsweise 400 Gramm.
Diese neuen Becher sind aus dem weitverbreiteten Kunststoff Polystyrol hergestellt. Wie Vertriebsleiter und Käsermeister Franz Stuffer erklärt, könne man dazu auch nur „PS-Becher“ sagen. Lieber wäre es ihm – und auch Naturkäserei-Chef Hans Leo – allerdings gewesen, wenn man auf einen „Öko-Becher“ umsteigen hätte können. Doch „es ist aktuell nichts auf dem Markt“.
Kunden forderten eine umweltfreundliche Alternative
Deshalb hat man sich doch für einen solchen PS-Becher entschieden. Der ist immerhin nicht so sperrig wie der alte und man kann den Deckel ganz leicht abziehen. Die Kunden können nach dem Verzehr die Verpackung in der Gelben Tonne dem Recycling-Kreislauf zuführen.
Wie wir berichteten, war der Druck vonseiten der Kunden groß gewesen. Schon lange hatten Verbraucher eine Alternativlösung zu den bisher verwendeten Einwegbechern gefordert. Eine Mehrweglösung hatte im Raum gestanden. Eine Waschanlage für Behälter wäre jedoch teuer und energieaufwendig gewesen, zudem habe man dafür keine Lagerfläche, so Leo. Außerdem sei es in Deutschland gar nicht mit den hygienerechtlichen Bestimmungen vereinbar, Joghurts in mitgebrachte Behältnisse zu füllen.
Neben den Kunden gewinnt auch die Genossenschaft mit dem neuen Becher: „Wir können jetzt doppelt so viel Joghurt verpacken“, sagt Leo. Vertriebsleiter Stuffer freut sich über die neue Abfüllanlage, die jetzt den Joghurt maschinell in die Becher abfüllt. Bisher geschah dies noch von Hand. 1.600 Kilogramm Joghurt soll so jede Woche das Haus verlassen.
Kommt doch noch eine „Öko-Lösung“?
Dabei bleibt es spannend, ob die Naturkäserei irgendwann tatsächlich einmal umstellt auf einen umweltfreundlichen „Öko-Becher“. Wie wir berichteten, kam es Leo bisher so vor, als sei der als „Öko“ propagierte Maisstärkebecher eigentlich in Wahrheit eine „Öko-Lüge“.
Denn der Mais, aus dem der Stärkebecher gewonnen wird, stammt fast ausschließlich aus Nord- beziehungweise Lateinamerika. Produziert wird der Becher dann aus den vorgefertigten Folien in Frankreich. Damit legt der Rohstoff eine halbe und damit unökologische Weltreise zurück, bevor er im Kreuther Reißenbichlweg ankommt. Zudem könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Mais gentechnisch verändert wurde und dass Pestizide eingesetzt wurden. So sei man nach längerer Recherche vom Maisstärkebecher wieder abgekommen.
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