Nach langwierigen Querelen zwischen Gemeinde und Investor befindet sich die Residenz Wallbergblick nun in der ersten Bauphase.
Hinter dem Wiesseer Rathaus entsteht derzeit die Tiefgarage für den Gebäudekomplex. Um den Bau zu beschleunigen, haben die Planer noch ein Ass im Ärmel.
Dort, wo einst der Tengelmann stand – gleich hinter dem Wiesseer Rathaus – wird derzeit „heftig gearbeitet“, wie Bauamtsleiter Helmut Köckeis berichtet. „Der Baubeginn ist erfolgt. Momentan entstehen auf dem Gelände die Tiefgarage und das Kellergeschoss. Dazu werden gerade die Spundwände eingezogen, die das Gebäude absichern – auch und gerade zu den Nachbargrundstücken.“
Nun werden die genehmigten sechs Läden und elf Wohnungen der Residenz Wallbergblick also in die Realität umgesetzt. Dabei stellt der Bauumfang bereits eine Kompromisslösung dar: Eigentlich hätte sich die Gemeinde eine etwas kleinere Lösung gewünscht, während der Bauunternehmer TRIA ENA noch aufstocken und mehr Wohnungen errichten wollte.
Die Sache landete vor Gericht, als TRIA ENA gegen die von der Gemeinde verhängte Veränderungssperre klagte. Das Gericht legte dem Bauunternehmen schließlich nahe, auf die Klage zu verzichten – aufgrund mangelnder Erfolgsaussichten. Daraufhin zog TRIA ENA die Klage zurück. Damit bleibt es also bei der schon 2011 genehmigten Variante.
Die Residenz könnte noch in diesem Jahr fertig werden
Dafür wird bei den Bauarbeiten jetzt Gas gegeben. „Ich gehe davon aus, dass die Baustelle dieses Jahr sehr weit voranschreitet und eventuell sogar ganz fertig wird“, sagt Bauamtsleiter Köckeis. Am meisten Zeit brauche die Tiefgarage, die nach klassischer Bauweise errichtet wird. Das Gebäude selbst soll jedoch aus Fertigbauteilen entstehen, die angeliefert und vor Ort zusammengesetzt werden. Dadurch wird viel Zeit gespart.
„Dieser Schritt wird relativ zügig gehen. Bis zum Sommer rechnen wir damit, dass die äußeren Elemente fertig werden“, so Köckeis. Dann liegt es nur noch am Innenausbau, ob das Projekt noch in diesem Jahr vollendet werden kann. „Hier kann man noch keine sicheren Prognosen machen, aber wenn die Handwerker schnell arbeiten, sieht es nicht schlecht aus, dass der Bau heuer noch fertig wird.“
Ursprünglicher Artikel vom 14. Januar / 09:46 Uhr mit der Überschrift: Neustart für Brachland in Sicht
Auf dem freien Grundstück hinter dem Wiesseer Rathaus plant die Münchner Immobilienfirma Tria Ena zwei Häuser mit Wohn- und Gewerbeeinheiten. Den Bebauungsplan dafür hat der Wiesseer Gemeinderat schon vor über zwei Jahren abgesegnet. Doch passiert ist bislang trotzdem nichts.
Schuld daran war unter anderem ein Streit zwischen der TRIA ENA und der Gemeinde, der vor Gericht endete. Im Frühjahr soll es nun aber los gehen, mit der „Residenz Wallbergblick“.
Im Mai 2011 schien die Zukunft des Areals hinter dem Wiesseer Rathaus, auf dem früher ein altes Tengelmann Gebäude stand, eigentlich geklärt. Nach „zähen Verhandlungen“ hatte sich die Gemeinde Bad Wiessee mit der Münchner Baufirma TRIA ENA auf einen Kompromiss geeinigt. Auf 2.000 Quadratmetern Geschossfläche sollten zwei Wohn- und Geschäftshäuser inklusive Tiefgarage entstehen.
Aus Frieden wird Streit
Doch die Tinte auf dem Vertag war noch nicht trocken, da überlegten es sich die Verantwortlichen der TRIA ENA plötzlich anders. Statt elf Wohnungen und sechs Geschäfte wollte sie plötzlich 27 Wohnungen in einem teilweise fünfgeschossigen Bau errichten. Für die Gemeinde Bad Wiessee kam das nicht in Frage und daher verhängte der Gemeinderat im März 2012 eine Veränderungssperre.
Die TRIA ENA klagte schließlich gegen diese Entscheidung. Beide Seiten trafen sich im August 2013 vor Ort zu einem Termin mit dem Münchner Verwaltungsgericht. Am Ende riet die vorsitzende Richterin Cornelia Dürig-Friedl der Klägerin schließlich die Klage fallen zu lassen, da diese wegen mangelnder Aussicht auf Erfolg abgewiesen worden wäre. Die TRIA ENA folgte schließlich dem Rat und zog die Klage zurück.
Seitdem herrscht Stillstand auf dem Grundstück. Es gibt die Genehmigung für sechs Läden und elf Wohnungen aus dem Jahr 2011. “Diese könnte TRIA ENA sofort umsetzen”, betonte der Wiesseer Bauamtsleiter Helmut Köckeis im vergangenen Oktober auf Nachfrage.
Und auch von Seiten der TRIA ENA hieß es wenig später, dass man am liebsten noch 2013 mit der Bebauung beginnen wolle. Seither sind wieder rund drei Monate vergangenen, ohne dass sich auf dem Gelände etwas getan hat. Doch wie Günther Hagen von der TRIA ENA vor wenigen Tagen bestätigt, ist man weiterhin fest entschlossen, den genehmigten Bauantrag auch zu realisieren.
„Wir wollen das Projekt auf jeden Fall in diesem Jahr umsetzen“, so Hagen. Sobald es die Witterung zulasse, wolle man beginnen, die für den Bau notwendigen Spundwände einzuziehen. Lässt man diesen Worten nun auch Taten folgen, sollte es also bald vorbei sein mit dem Stillstand auf dem Grundstück hinter dem Wiesseer Rathaus.
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