„Rettet den Tegernsee“ zieht Bilanz

Wie verwundbar der Tegernsee ist, hat das Jahrhunderhochwasser im vergangenen Jahr erneut bewiesen. Engagierte Bürger haben sich nach der Katastrophe zum Verein Rettet den Tegernsee e.V. zusammengeschlossen.

In einer Jahreshauptversammlung zieht der Verein jetzt eine erste Bilanz und gibt Auskunft zum aktuellen Stand.

Bereits im Mai fand ein Treffen des Rettet den Tegernsee e.V. statt
Bereits im Mai fand ein Treffen des Rettet den Tegernsee e.V. statt – im September sollen jetzt neue Ergebnisse präsentiert werden.

Das Hochwasser im Juni 2013 hat vielen Bewohnern und Geschäftsleuten stark zugesetzt. Überflutete Häuser, Geschäfte, Straßen und Autos. Engagierte Bürger haben sich nach dieser Naturkatastrophe zusammengeschlossen, um Lösungen für das Problem Hochwasser zu finden.

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Schuhmacherwehr in der Kritik

Allein die Mangfall in Gmund sorgt für den Abfluss von Wasser während starker Regenperioden. Das Schuhmacherwehr der Büttenpapierfabrik in Gmund kann die Fließgeschwindigkeit der Wassermassen beeinflussen.

Nach den anhaltenden Regenfällen vor einigen Wochen geriet das Wehr erneut in die Kritik besorgter Bürger. Die Vorwürfe: Das Wehr werde zu spät geöffnet. Zudem ist seit dem letzten Hochwasser eine der Turbinen ausgefallen. Der Wasserpegel sank, nach Angaben von Bootsverleihern und Anwohnern, ungewöhnlich langsam. Die Büttenpapierfabrik als die ausführende Kraft des Schuhmacherwehrs wies die Vorwürfe jedoch zurück.

Bereits im Mai gab es ein erstes Treffen des Vereins Rettet den Tegernsee e.V.. Für Yacht-Club-Vorstand Peter Kathan stand schon damals fest, dass ein klares und verbindliches Konzept her muss, mit dem es künftig möglich ist, früher Wasser über die Mangfall aus dem Tegernsee abzulassen.

Vor wenigen Wochen wurde die Büttenpapierfabrik, die ausführende Kraft des Schuhmacherwehrs ist, stark kritisiert
Vor wenigen Wochen wurde die Büttenpapierfabrik, die ausführende Kraft des Schuhmacherwehrs ist, stark kritisiert.

Der Rettet den Tegernsee e.V. fordert auch deshalb schon seit Längerem eine Testphase, in der die Staubretter des Wehrs für einen gewissen Zeitraum komplett umgeklappt bleiben. Das Wasserwirtschaftsamt dagegen will das Wehr abreißen lassen und stattdessen dort ein neues, effektiveres bauen. Dagegen wehrt sich der Verein.

In den letzten Wochen haben zwischen dem Aktionsbündnis und dem Landratsamt intensive Gespräche stattgefunden. Der Rettet den Tegernsee e.V. erwartet vom Landratsamt, die seit 1974 bestehenden Richtwerte, bei welchem Pegelstand das Wehr geöffnet werden soll, zu überarbeiten. Nach Angaben des Vereins soll jetzt eine Prüfung der Zahlen stattfinden.

Auch Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt haben bereits stattgefunden. Die Neuigkeiten wollen die Verantwortlichen nun im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Vereins am 18. September um 19 Uhr im Yachtclub in Bad Wiessee bekanntgeben. Andreas Scherzer, Vorstand von Rettet den Tegernsee e.V., betont:

Wir sind tiefer in dem Thema drin, als je zuvor.

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