Großaufgebot holt Drahtzieher ab

Nach einer Massenschlägerei in der Rottacher Traglufthalle, bei der vor wenigen Tagen knapp 30 Flüchtlinge aufeinander los gegangen waren, fuhr heute erneut ein Großaufgebot von Polizei und Sicherheitsbehörden in Birkenmoos vor. Das Ziel: die Verlegung der sechs Drahtzieher von Dienstag.

In der Rottacher Asylbewerber-Unterkunft kam es Dienstagfrüh zu einer wüsten Auseinandersetzung / Archivbild
In der Rottacher Asylbewerber-Unterkunft kam es Dienstagfrüh zu einer wüsten Auseinandersetzung / Archivbild

Wie schon berichtet, war es in den vergangenen Tagen in der Traglufthalle zu diversen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen gekommen, bei der auch Personen verletzt wurden. Die Ermittlungen der Wiesseer Polizei führten zu sechs Personen, die als Drahtzieher für die Übergriffe verantwortlich gemacht machen werden.

„Es war uns wichtig, dass das jetzt schnell passiert“, so lässt sich Birger Nemitz, Sprecher des Miesbacher Landratsamts zitieren. Einer der Asylbewerber sei in eine Unterkunft in Weilheim-Schongau verlegt worden. Vier sind mittlerweile in München, einer in Erding.

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Im Zusammenwirken mit dem Landratsamt Miesbach, der Regierung von Oberbayern und der örtlichen Polizei wurde heute die Verlegung der jungen Männer im Alter von 20 bis 25 Jahren beschlossen und durchgesetzt. Wie die Polizei meldet, verlief der Einsatz ruhig und ohne Zwischenfälle. Aufgrund der Übergriffe wurden die Zahl der Sicherheitsleute von drei auf fünf erhöht. Derzeit sind 109 Flüchtlinge in der Rottacher Traglufthalle am Birkenmoos untergebracht.

Ursprünglicher Artikel vom 7. Juni:
Wie die Polizei meldet, kam es heute früh in der Rottacher Traglufthalle zu einer “tätlichen Auseinandersetzung” unter mehr als 30 Flüchtlingen. Erst beim Eintreffen mehrerer Polizisten beruhigte sich die Lage. Der Grund für die Eskalation: Ramadan.

Die Beteiligten – darunter afghanische und iranische Staatsangehörige – seien, so die Meldung der Wiesseer Beamten, zwischen 21 und 29 Jahre alt gewesen. Der Schlägerei zugrunde lag eine Meinungsverschiedenheit um die Nachtruhe. Wegen des Fastenmonats Ramadan hatte sich eine Gruppe muslimischer Gläubiger erst spät in der Nacht zum Essen und Diskutieren versammelt. Dadurch stieg der Lärmpegel in der Unterkunft.

Dies störte einige der Bewohner, die nicht am Ramadan teilnehmen. Nach wechselseitigen Pöbeleien und Beleidigungen eskalierte der Streit nach dem Drei-Uhr-Gebet vollends. Bei den Tätlichkeiten wurden vier Iraner verletzt und mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus zur Behandlung gebracht. Die Polizeiinspektion Bad Wiessee hat die Ermittlungen zum genauen Tathergang aufgenommen.

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