Rottach setzt Zeichen gegen Bauwut

Rottach will sich gegen die immer größer werdende Bauwut wehren. Ein Einfamlienhaus darf deshalb erstmal nicht gegen zwei Mehrfamilienhäuser ausgetauscht werden. Aber das Landratsamt hat noch ein Wörtchen mitzureden.

Die Bäume mussten schon weichen – das Haus soll auch noch weg – doch erstmal stellt sich die Gemeinde quer

In der Auenstraße will ein Bauherr ein Einfamilienhaus abreißen und zwei Mehrfamilienhäuser mit Tiergarage errichten. Insgesamt sind fünf Wohnungen pro Gebäude geplant.

Der Ortsplanungsausschuss machte seine Stellung zu dem Vorhaben in der Sitzung am vergangenen Mittwoch mehr als deutlich. Zweiter Bürgermeister Josef Lang (CSU) stellte klar: „Ich werde dagegen stimmen. Das Gebiet ist schon viel zu eng bebaut und dann geht es weiter so. Schee ist des auf keinen Fall. Auch Bürgermeister Christian Köck sah die Sache ähnlich und sprach vor allem die große Belastung für das Grundwasser an. „Das kann in dem Stil so nicht weitergehen. Ich werde dem nicht zustimmen“, betonte er.

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Straße sanieren und Kosten umlegen

Gabrielle Schultes-Jaskolla wollte wissen, ob das Projekt denn sonst mit dem Bebauungsplan übereinstimme. Das konnte Bauamtsleiterin Christine Obermüller bestätigen. Die Vorgaben werden hier erfüllt.

Trotzdem hegte Schultes-Jaskolla Zweifel. Ihr ging es vor allem um die Straße zum Grundstück. Die sei nämlich noch nicht vollständig erschlossen, sondern nur vorläufig geteert. Einer Baustelle in diesem Umfang würde sie nicht standhalten, da war man sich einig.

Landratsamt kann Entscheidung ersetzen

Die Ausschussmitglieder debattierten deshalb darüber, ob man die Straße nicht vielleicht zeitnah erschließen lassen sollte. Nur noch bis 2021 könne man die Kosten eines Ausbaus nämlich auf die Anlieger übertragen.

Köck dazu: „Da muss man prüfen, was unten drunter ist. Und dann wird eben umgelegt.“ Schultes-Jaskolla plädierte dafür, das dem Gemeinderat vorzuschlagen. Das Bauvorhaben wurde trotzdem einstimmig abgelehnt. Bürgermeister Köck war sich aber bewusst, dass diese Entscheidung wohl wenig Erfolg haben werde. „Ich rechne damit, dass wir vom Landratsamt ersetzt werden, da die Abstände etc. stimmen.“ Ein Zeichen wollte man mit der Ablehnung trotzdem setzen.

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