Rund um Rio

Eine Bildungs- und Begegnungsreise nach Argentinien und Brasilien startete eine Abordnung rund um Pfarrer Walter Waldschütz. Zur Entspannung blieb allerdings wenig Zeit.

Viel Zeit zum Entspannen, z.B. an der Copacabana, blieb der Reisegruppe nicht / Quelle: Pfarrei

Los ging es am Sonntagnachmittag, dem 25. August. Eine 30-köpfige Reisegruppe machte sich auf den Weg, bestens vorbereitet durch das Leitungsteam Maria Thanbichler, Monsignore Walter Waldschütz, Franz Späth und Matthias Hackl.

Sehenswertes Buenos Aires

Nach 13 Stunden Flug erwartete die Gruppe eine Reiseleiterin vor Ort. Auf einer Stadrundfahrt durch Buenos Aires, der Hauptstadt Argentiniens, sah man – zwar etwas müde vom Flug – viel Interessantes. Etwa den „Plaza de Mayo“, den Hauptplatz mit dem Regierungsgebäude, dem Rathaus und der Kathedrale, wo Papst Franziskus vor seiner Ernennung zum Papst als Bischof wirkte.

Anzeige

Besucht wurde auch das erste Einwandererviertel, das verrückte und farbenfrohe Hafenviertel „La
Boca“, und der Friedhof „La Recoleta“. Zum Mittagessen kamen zeigten sich zwei Damen der Deutschen Botschaft sich offen für alle Fragen zu Argentinien.

Richtig eintauchen in die argentinische Kultur konnte man schließlich bei einer abendlichen Tangoshow, bei der man nicht nur bestaunte, wie schnell hier die Beine durch die Luft wirbelten, und auf der Estancia „Santa Susana“ in der Pampa, auf der die Gauchos ihre Koch-, Reit- und Tanzkünste zeigten. Spätestens jetzt wurde klar: zur Entspannung sollte wenig Zeit bleiben auf dieser Reise.

Ein Eindruck von den Armen

Ein Besuch bei den Kolpingfamilien von Transradio und Quilmes führte die Gruppe am letzten Tag in ärmere Stadtviertel von Buenos Aires. Nach einem herzlichen Empfang stellten die Gastgeber ihre Bildungsprojekte vor. In Quilmes wurde Waldschütz aufgrund des Einsatzes für Kolping zum Ehrengast ernannt. Ein Besuch im dortigen Brauhaus der Brauerei Quilmes durfte nicht fehlen, denn dort wird das „Tegernseer von Argentinien“ gebraut.

Nach drei Tagen brachte ein Reisebus die Gruppe in die rund tausend Kilometer entfernte nördliche Provinz Misiones. Sehr interessant war wohl ein Abstecher in die Jesuitenreduktion „San Ignacio Mini“. Diese hatten im 17./18. Jahrhunder dazu gedient, die Guaraní-Indianer vor den europäischen Eindringlingen zu schützen, sie an den christlichen Glauben heranzuführen, aber auch ihre Talente in Handwerk, Landwirtschaft, Musik und Kunst zu fördern.

Auch im Kinderdorf „Hogar Jesús Niño“ wurde man herzlich empfangen. Die Kinder zeigten sich redselig und zeigten den Gästen ihre Häuser. Gleich von Anfang an spürten die Reiseteilnehmer an der Atmosphäre und lasen sie in den Gesichtern der Kinder, dass hier ein „guter Geist herrscht“ und fürsorgliche Kräfte am Werk sind.

Zum Löschen vom Oberland nach Südamerika

Schließlich war das Programm in Puerto Rico ebenso dicht gedrängt. Die Feuerwehren in Puerto Rico und in den Nachbarorten Capioví und Garuhapé hatten zum Besuch eingeladen. Stolz zeigten sie ihre Feuerwehrautos, die über‘s Meer aus Hausham, Gmund und Otterfing dorthin verschifft worden waren. Die Kolpingfamilien dieser Orte brachten ihre Bildungsprojekte näher, baten um die Einweihung neuer Kurs-Räumlichkeiten durch Monsignore Waldschütz und verwöhnten mit besonderen kulinarischen Köstlichkeiten.

Vom Oberland nach Südamerika – gut gepflegtes Otterfinger Feuerwehrauto / Quelle: Pfarrei

Auch der Bürgermeister und Vertreter des Stadtparlaments von Puerto Rico bereiteten der Reisegruppe einen freundlichen Empfang und verliehen Monsignore Waldschütz für die Verdienste um Kolping und das Kinderdorf den Status eines Ehrenbürgers.

Die besondere Wertschätzung für die Reisegruppe um Monsignore Waldschütz kam obendrein bei der Feier im Kolpinginstitut zum Ausdruck, bei der anlässlich des Besuches das 30-jährige Jubiläum des Kinderdorfes gefeiert wurde, wozu viele gekommen waren, die in der Geschichte des Kinderdorfes eine besondere Rolle gespielt hatten.

Begegnung mit Ureinwohnern

Als besonderes Erlebnis erwies sich der Besuch im Indigenadorf Tekoa Mini, bei der die unmittelbare Begegnung mit Ureinwohnern mit unverfälschten Lebensweise im Regenwald möglich war. Zahlreiche Kinder des Dorfes tanzten und sangen. in ihrer Sprache. Cazique, der Häuptling des Stammes sprach eine Rede.

Professor Celso Limberger, der vor Jahren mit seinem Team diesen Stamm im Urwald entdeckt hatte, erzählte, wie sie mit den Indigenas zusammen entwickelten und aufbauten, was diese brauchten: Wasser, Häuser, Bildung uvm. Er zeigte schließlich auch noch eine Landwirtschaftsschule und das Campo, das Experimentierfeld der zukünftigen Lehrer für die Landwirtschaftsschüler.

Ein lebendiger Gottesdienst in der Kapelle des Kinderdorfes machte den Abschied in Puerto Rico offenbar schwer. Es folgte noch ein Fest am Ufer des Río Paraná mit einem Asado und Pescado (das nationale Grillgericht aus Fisch und Fleisch), bei dem die Kinder ausgelassen mit den Gästen spielten. Es sollte weitergehen zu den Wasserfällen von Iguazú am Dreiländereck Argentinien, Brasilien, Paraguay und nach Rio de Janeiro.

Rund um Rio

Nach einem Blick vom Zuckerhut, einer Fahrt auf den Corcovado mit der Christusstatue, einer Stadtrundfahrt und einem Strandspaziergang an der Copacabana stand ein Besuch in der Kolpingfamilie von Cabucu an. Jetzt am Ende Reise noch nach Armenviertel in die Vororte von Rio, wo sehr hohe Kriminalität herrscht.

Mit großer Begeisterung packten die Mitglieder tatkräftig an, um den Menschen zu helfen. Nach einem sehr dichten Gottesdienst mit dem Essen des Nationalgerichtes, einer Fechuada trat die Gruppe schließlich die Heimreise an und kam wohlbehalten am 9. September zurück.
Viel Freude beim Ansehen der Bilderstrecke, die uns die Reisegruppe zur Verfügung gestellt hat:

/

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner