Sagenhafter Gipfel mit Ausblick

Was gibt es schöneres als an einem lauen Sommerabend noch eine Bergtour zu machen. Wir haben für TS-Leser etliche Touren erwandert und stellen hier unser – zugegebenermaßen sehr subjektives, aber ehrliches – Urteil zur Diskussion. Heute gibt es den ersten Teil: den Leonhardstein oberhalb von Kreuth.

Der Leonhardstein von Kreuth aus gesehen /
Der Leonhardstein von Kreuth aus gesehen / Aufnahme von Bernd Reuschenberg

Eine senkrechte Kalkwand mit einer sauberen Manschette aus Grün. So liegt der Leonhardstein – rein optisch – direkt neben der Kreuther Pfarrkirche St. Leonhard. Mit seinen 1.452 Metern ist er nicht der größte unter den gleichgesinnten Gipfeln im Umkreis. Trotzdem bekommt man mit seiner Erklimmung nicht gerade einen Langweiler in das persönliche Gipfel-Tagebuch.

Ausgangspunkt und Aufstieg

Von weithin ist der markante, spitzige Berggipfel schon auszumachen. Im Dorf Kreuth angelangt, biegt man direkt vor dem „Gasthof zur Post“ rechts ab und stellt sein Auto auf dem Parkplatz wenige Meter weiter rechts der Straße ab. Ein gelber Wegweiser gibt mit „Leonhardstein 2 Stunden“ an, dass man bisher alles richtig gemacht hat.

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Immer den Gipfel optisch vor Augen, bewegt man sich nun per pedes den Kirchberg hinauf. Sanft bergan geht es über ein kleines Strässchen rechts und links entlang von ruhigen Bergwiesen. Kurz darauf passiert man dicht stehenden Laubwald und bewegt sich so kehrenweise immer höher auf dem trittsicher gehbaren Forstweg.

Nach etwa der Hälfte der Gehzeit gelangt man in ein kleines, flaches, sonniges Tal, das gesäumt ist von steinigem Hochwald. Noch immer ist der ersehnte Gipfel der stete optische Begleiter. Ein Schild „Leonhardstein“ gibt an, dass man auf dem richtigen Weg ist. Inzwischen hat man sich auf eine Höhe von 1.179 Meter gebracht. Nun darf man den Einstieg in den steilen Steig nach links nicht übersehen.

Sagenhafter Gipfel mit Anziehungskraft

Damit wechselt die Tour aprupt ihr Gesicht. Eben noch harmonisch-leichte Wanderung so entpuppt sich der Weg ab sofort als eine mittelschwere Kraxelei über Stock und Stein. An manchen Stellen sollten die Hände mithelfen, meistens genügt es, wenn man mit festem Schuhwerk trittsicher vorangeht. So geht es Serpentine für Serpentine dem Ziel entgegen.

Zuweilen kann man auch beim Kraxeln schon einen flüchtigen Blick ins Tal erhaschen. Den wirklich atemberaubenden Ausblick hebt sich der „Leonhardstein“ natürlich für den Gipfelsturm auf. Hat man die letzten Felsblöcke hinter sich gelassen, so sieht man vor sich bereits das Gipfelkreuz. Der Gipfel kann zwar nur wenige Menschen auf einmal beherbergen. Die haben es aber dank Holzbankerl beziehungsweise reichlich eingesessenen Felsblöcken trotzdem gemütlich.

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Während man sich seiner mitgebrachten Brotzeit hingibt, kann man über so manche Geschichte sinnieren, die über das unverwechselbare Wahrzeichen von Kreuth kursieren.

Über die vom Wilderer Lampl zum Beispiel. Der vor der Kreuther Jägerschaft auf der Flucht war und sich trotz Umstellung der Jäger über einen selbsterwählten „Schnellabstieg“ über die blanke Felswand im Süden rettete. Er soll kurzerhand in einen Tannenbaum gesprungen und so den Jägern entkommen sein.

Auch der junge Ludwig Geiger – später ein angesehener Mediziner – ließ sich Aufzeichnungen zufolge vom Gipfel mächtig in den Bann ziehen. Er soll es sich nicht nehmen haben lassen, sich zur Winterszeit zuerst ein Stück abzuseilen und dann auf einem schmalen Schneestreifen mit Skiern ins Tal zu gelangen.

Fazit

Die Tour zum Leonhardstein gilt als mittelschwere, aber spannende Tour. Man muss mit einer Gehzeit von insgesamt drei Stunden kalkulieren – zwei Stunden Anstieg und etwa eine Stunde Abstieg. Empfehlenswert ist die Tour aus Sicherheitsgründen nur bei trockenem Wetter, denn man kann sich gut vorstellen, wie rutschig gerade der obere Teil des Weges werden könnte.

Ebenso sollte man schwindelfrei und gut zu Fuß sein. Der Ausblick vom Gipfel ist atemberaubend. Brotzeit muss man selber mitbringen.

Der Blick vom Leonhardstein oberhalb von Kreuth / Foto: Andreas Eirainer
Der Blick vom Leonhardstein in Richtung Kreuth / Foto: Andreas Eirainer

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