Sankt Leonhard und seine Schwestern

Springlebendig zeigt sich Sankt Leonhard im Wirtsgarten der Gaststätte „Altes Bad“ in Wildbad Kreuth. Ein Jäger fand die Stelle der Legende nach einst rein zufällig. Leonhards drei Schwestern befinden sich unweit davon – ebenfalls im Ortsgebiet der Gemeinde.

Sankt Leonhard ist die Hauptquelle von insgesamt vier Schwefelwassern, die am Fuß der Berge im Süden des Tegernseer Tales entspringen und zukünftig, in Flaschen abgefüllt, den Kreuther Ruhm mehren sollen.

Die Sehnsucht nach Heilung

„So rein wie diese Quelle war sein Leben.“ Dies sagt man dem Heiligen Leonhard nach. Dass sie auch Heilkraft hat, darauf vertrauten schon viele. Heilung ist eine Menschheitssehnsucht. Bereits die Benediktiner Mönche des Klosters nutzten die Wohltat des Wassers.

Quelle: ak-ansichtskarten.de
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1490 wurde das Bad zum ersten Mal erwähnt. Nachdem einige Äbte Badebauten errichtet hatten, erwarb Bademeister Simon Zahler das Anwesen. Später begann mit König Max I. Joseph die große Ära der Wittelsbacher und „Hochzeit des Wildbades“. Im Jahr 1818 ließ dieser den langgestreckten zweiflüglichen Badbau errichten, worauf sich für zahlreiche internationale Kurgäste die Tradition festigte, lange Gesundheitswochen in dem einsamen Gebirgstal zu verbringen.

Sankt Leonhard wird “Zum Heiligen Kreuz”

Sankt Leonhard – später umbenannt in „Zum Heiligen Kreuz“ – wurde in den historischen medizinischen Jahrbüchern erwähnt als „schwaches, muriatisch-salinisches Schwefelwasser, welches vollkommen hell und durchsichtig, frisch geschöpft etwas perlend, von erfrischendem, unbestimmbarem Geschmack und schwachem, abgebranntem Schießpulver ähnlichem Geruche ist, und den Analysen zu Folge einen kleinen Antheil von Schwefelwasserstoff- und kohlensaurem Gase, und von fixen Bestandtheilen vorzüglich schwefelsaure Magnesia, schwefelsauren und kohlensauren Kalk enthält.“

Die Quelle “Zum Heiligen Kreuz” entspringt ganz in der Nähe des “Alten Bades” in Wildbad Kreuth.

Das Wasser wurde innerlich und äußerlich angewendet. Dabei kommt auch Sankt Leonhards dritte Schwester – die Quelle „bey Schweighof“ – ins Spiel. Sie wurde von ihrem Ursprung bei Tegernsee in einem – damals noch beschwerlichen Transport von ein bis zwei Tagen – in Fässern herangeschafft und der ersten Quelle beigemischt.

Die beiden weiteren Schwestern beim sogenannten Stinkergraben beziehungsweise Gernberg wurden Aufzeichnungen zufolge wegen des geringen Gehaltes nie genutzt beziehungsweise durch einen Wolkenbruch zerstört und unbrauchbar gemacht.

Heute fließen im Wildbad mehr die „geistigen Quellen“. Nachdem Herzog in Bayern Max Emanuel im Jahr 1973 Sanatorium und Kurhaus schließen ließ, eröffnete zwei Jahre später die Hanns-Seidel-Stiftung ihr Bildungszentrum.

Wer mehr über „Sankt Leonhard und seine Schwestern“ wissen will, kann dies bei einer Begehung mit Architektin und Gästeführerin Julia Friedel tun. Weitere Informationen gibt es bei der TTT unter www.tegernsee.com.

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