“Sau tot”

Für eine Premiere sorgte diese Woche ein Berufsjäger der Bayerischen Staatsforsten auf seiner Jagd im Sulphensteiner Gehäng in Glashütte. Dort gelang es ihm auf rund 1150 Metern Höhe, ein junges Wildschwein zu erlegen.

Wildschweine kommen im Freistaat im Allgemeinen nicht viel weiter südlich als bis München. Daher ist laut Aussage des Forstbetriebsleiters Stefan Pratsch eine Wildschweinsichtung in Kreuth eine kleine Sensation.

Wildschwein sorgt für Aufsehen in Kreuther Wäldern
Ein Wildschwein sorgt für Aufsehen in den Kreuther Wäldern / Bayerische Staatsforsten

Dass die Wildschweine in Bayern auf dem Vormarsch sind, ist weitläufig bekannt. Im Flachland nehmen die Schäden durch die vermehrungsfreudige Wildart von Jahr zu Jahr zu. Ein Vordringen in den Alpenraum scheint jedoch auch für die Staatsforsten eine kleine Sensation zu sein. „Uns ist nicht bekannt, dass jemals eine Wildsau in diesem Gebiet erlegt wurde“, so Forstbetriebsleiter Stefan Pratsch.

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Umso größer war die Überraschung für den Berufsjäger Karl Wagner. „Plötzlich kam der Überläufer daher. Da musste ich schon zweimal hinschauen, bevor ich das glauben konnte“, erzählt Wagner von seiner Begegnung mit dem 39 kg schweren Wildtier.

Wildschwein auf Wanderschaft

Als Überläufer bezeichnet man ein ein- bis zweijähriges Tier, weiß Pratsch. „Zu Beginn der Geschlechtsreife sondern sich Wildschweine meist von ihrer Rotte ab, um auf Wanderschaft zu gehen oder sich einer anderen Rotte anzuschließen.“

Trotzdem rechnet man bei den Staatsforsten nicht mit einer Wildschweinplage im Hochgebirge. Dass einzelne Tiere herumwandern, käme immer wieder vor. So sind gerade im Landkreis Bad Tölz Wildschweinsichtungen bekannt. Genauso wie auf der Tiroler Seite, wo erst vor Kurzem eines erlegt wurde.

Für den Forstleiter hat die Sichtung langfristig nur eine wirkliche Auswirkung: „Für die nächste Hegeschau in Miesbach können die Jagdhornbläser schon mal das Signal „Sau tot“ üben“, so Pratsch mit einem Schmunzeln.

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