Schulen am Tegernsee stehen vor Herausforderungen

Die Ferien sind zu Ende. Heute beginnt für zahlreiche Schüler wieder die Schule und das Rennen, um die beste Note beginnt. Dabei stehen die weiterführenden Schulen vor großen Herausforderungen.

Schulstart in Rottach-Egern

Ab heute geht es wieder los an den bayerischen Schulen. Die Ferien mit dem traumhaften Sommer haben die Kids genossen, doch nun heißt es wieder die Schulbank drücken. Wir haben ein paar Infos zum Schulstart für alle interessierten Eltern und Kids zusammengestellt.

Wie viele Schüler starten heuer an weiterführenden Schulen?

An der Realschule Tegernseer Tal sind die Anmeldezahlen für die 5. Jahrgangsstufe konstant und bewegen sich seit zirka acht Jahren immer bei etwa 100 – plus/minus zehn Schülerinnen und Schüler (2020: 110. 2021: 93. 2022: 103), erklärt Schulleiter Tobias Schreiner.

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Am Gymnasium in Tegernsee sieht es da etwas anders aus. “Die Anmeldungen hängen naturgemäß vor allem von der Größe der Geburtsjahrgänge im Einzugsbereich Tegernseer Tal ab. 2020 war ein großer Jahrgang in den 4. Klassen, da hatten wir 98 Neuzugänge. Die nächsten Jahrgänge waren jetzt kleiner, eine gewisse Abnahme war damit vorhersehbar”, erklärt der Direktor der Schule Dr. Werber Oberholzner. 2021 waren es damit 74 und 2022 71 Neuzugänge, also ziemlich identisch. “Eine gewisse Fluktuation gibt es immer, damit muss man rechnen, das lässt sich schulisch auch gut regeln”, sagt Oberholzner.

Haben wir noch genug Lehrer am Tegernsee?

In der Realschule in Gmund sei laut Direktor Schreiner die Personalsituation recht zufriedenstellend. “Es kann der Pflichtunterricht voll abgedeckt werden und darüber hinaus können wir auch eine ganze Reihe Förder- und Wahlunterrichte für die Schülerinnen und Schüler anbieten”, sagt Schreiner. Durch die Inbetriebnahme des Erweiterungsgebäudes im Februar dieses Jahres mit den zusätzlichen fünf Klassenzimmern sei auch die räumliche Situation sehr gut. Darüber hinaus stehen noch zirka 60 Lehrerstunden als integrierte Reserve zur Verfügung.

Auch am Gymnasium in Tegernsee sei es laut Oberholzner eng, es würde kaum mehr personelle Reserven geben, dennoch könnte man alles darstellen.

Ganz anders dagegen die Situation in der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern. Rektor Ulrich Throner äußert sich dahingehend: “Wir können nur den Pflichtunterricht anbieten, mehr nicht.” Arbeitsgemeinschaften fehlen vollständig. Außerdem habe es im Landkreis Miesbach Kürzungen im Lehrplan gegeben. Die zweite Musikstunde in den Jahrgangsstufen drei und vier wurde komplett gestrichen. Zudem habe es Kürzungen im differenzierten Sportunterricht der Jahrgangsstufen sieben bis zehn, sowie bei den Förderstunden gegeben. Throner meint:

Unser größtes Problem ist das sofortige Berufsverbot für schwangere Lehrkräfte aufgrund von Corona. Die fehlen.

Ansonsten gebe es viel zu wenig Studierende auf Lehramt und viele wechseln auf Teilzeit, versucht Throner den akuten Mangeln an Lehrkräften zu erklären.

Welche Wahlfächer sind beliebt?

Die Bandbreite an Wahlfächern am Gymnasium in Tegernsee und in der Realschule Gmund sei groß, für jeden Interessensbereich der Schüler ist etwas dabei. Beliebt seien in Tegernsee vor allem Chor oder Theater, so Oberholzner.

Etwas Besonderes seien laut Tobias Schreiner an der Realschule in Gmund die neuen Angebote wie “3D-Druck”, “Schul-Podcast” und “Gestalten mit dem iPad”. Das liege vor allem daran, dass die Realschule in Gmund dieses Jahr mit der Einführung von Tabletklassen startet in den Jahrgangsstufen sieben und acht. Alle Schüler können dabei mit einem eigenen elternfinanzierten digitalen Gerät lernen. Einen großen Andrang gebe es vor allem immer auf die Wahlangebote Robotik, Theater, Turnen, Klettern und Chor.

Auch an der Realschule in Gmund ist heute wieder buntes treiben

Auch wenn die Grund- und Mittelschule in Rottach-Egern aufgrund des Personalmangels keine Wahlfächer anbieten kann, gibt es immerhin berufsorientierte Pflichtfächer wie Wirtschaft, Technik oder Soziales. “Diese müssen angeboten werden”, so der Rektor.

Wie werden ukrainische Flüchtlingskinder integriert?

Außerdem ist in diesem Jahr die große Herausforderung auch weiterhin Kinder, die mit ihren Müttern und Familien aus der Ukraine geflohen sind, zu integrieren. Hierfür wurden teils eigenen Klassen eingerichtet. In der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern gebe es 22 ukrainische Schüler in den Regelklassen. Dazu 10 weitere in einer Brückenklasse. Diese speziellen Klassen haben zum Ziel, dass die ukrainischen Schüler möglichst schnell und umfassend Deutsch, Mathematik und Englisch lernen. In bestimmte Fächer wie Sport oder Kunst integriere man sie in normale Klassen, so Throner.

Die Realschule Tegernseer Tal wurde bisher nicht als Standort für eine Brückenklasse für ukrainische Kinder und Jugendliche ausgewählt, sodass es nur einzelne Schüler mit schon guten Deutschkenntnissen sind, die die Schule besuchen, äußert sich der Schulleiter.

Am Gymnasium in Tegernsee seien es derzeit 19. Einige als Gastschüler, einige in einer Brückenklasse, die ganz eigenen Unterricht bekommen. Oberholzner wünscht sich:

Ich hoffe, dass viele es schaffen, bei uns schulisch Fuß zu fassen.

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