Die Ergebnisse des bayerischen Schulgipfels, auf dem das weitere Vorgehen für Schulen während der Corona Pandemie beschlossen wurde liegen vor. “Wir wollen wieder Schule haben in Bayern”, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Um den Regelunterricht während der Krise bestmöglich aufrechtzuerhalten wurde zunächst eine Maskenpflicht während der ersten neun Schultage festgelegt.
Diese gilt während des gesamten Unterrichts. Bisher sind Lehrer und Grundschüler von dieser Regelung ausgenommen. Durch das Tragen von Masken soll das erhöhte Infektionsrisiko nach den Sommerurlauben minimiert werden.
Ursprünglicher Artikel vom 31.08.2020 mit der Überschrift: „Schulstart: Im Klassenzimmer oder Zuhause?“
Bald ist es wieder soweit. Für die meisten Jugendlichen beginnt am 8. September das neue Schuljahr, das zweifellos weiterhin von den Einschränkungen der Corona-Pandemie geprägt sein wird. Noch herrscht Unsicherheit, wie genau der Schulalltag unter Schutzmaßnahmen aussieht. Bis zu den Ergebnissen des bayerischen Schulgipfels am heutigen Montag gibt es hierzu auch noch keine verbindlichen Angaben.
Grundlegendes bezüglich der Schutzmaßnahmen wurde aber trotzdem im bayerischen Rahmenhygieneplan vom 31.7. festgelegt. So müssen Schüler und Lehrkräfte Handhygiene, Nies- und Hustetikette und einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Zudem besteht auf dem gesamten Schulgelände Maskenpflicht. Eine regelmäßige Stoßlüftung und Oberflächenreinigung muss ebenfalls gewährleistet sein und bis Januar 2021 sind vorerst alle Klassenfahrten ausgesetzt. Natürlich werden alle Maßnahmen immer dem aktuelle Infektionsgeschehen angepasst.
Hierfür wurde unter der Seite des Kultusministeriums ein Vier-Stufen Plan erstellt, der je nach Anzahl der Infizierten Maßnahmen verschärft. So ist bei steigender Infektionszahl auch eine neuerliche Schulschließung leider nicht unwahrscheinlich.
“Alles kann sich noch täglich ändern”
Der Leiter der Realschule Gmund, Tobias Schreiner, bereitet seine Schule auf alle möglichen Szenarien vor, um einen sicheren und reibungslosen Lehrbetrieb zu ermöglichen. Als zusätzliche Risikominimierung werde es versetzte Pausenzeiten, keine Raumwechsel und eine möglichst hohe personelle Kontinuität geben. Auch sonst sei genaue Organisation und Planung erforderlich.
Im Falle einer erneuten Schulschließung muss die Digitalisierung funktionieren, um den Lehrbetrieb aufrecht erhalten zu können. Denn gerade aufgrund der verkürzten Lehrzeiten im letzten Schuljahr sei es schwierig, alle relevanten Inhalte zu vermitteln. Dafür werden jetzt noch zusätzliche Kurse angeboten, in denen Versäumtes nachgeholt wird. Im Falle von Schichtbetrieb müssen Gruppen eingeteilt, Stundenpläne erstellt und aufeinander abgestimmt werden. Alles in Allem eine organisatorische Herausforderung.
Und die Zeit drängt, denn bis zum Schulstart muss alles durchgeplant sein. Man „kann schließlich nicht anfangen zu organisieren wenn der Worst-Case bereits eingetreten ist“, so Schreiner. Besonders wichtig ist ihm, dass die neuen Schüler trotz Einschränkungen einen schönen Start ins Schulleben haben. So habe man sich bemüht, die Einführung für die 5-Klässler festlich zu gestalten und will im „Halbstundentakt die einzelnen Klassen begrüßen.“
Man will nicht “den Draht zu den Schülern verlieren”
Der Leiter der Grund- und Mittelschule Rottach-Egern Ulrich Throner ist sich hingegen noch nicht sicher, wie alles ablaufen wird. Er möchte „sich überhaupt noch nicht festlegen“, denn man erfahre erst in der kommenden Woche Näheres über das Kultusministerium. Momentan könne sich alles noch „täglich ändern.“
Am Gymnasium Tegernsee sieht es ähnlich aus wie in Gmund. Wie der Direktor Werner Oberholzner bereits gegenüber dem Merkur äußerte, spiele er gedanklich alle möglichen Szenarien durch. Er gehe zwar davon aus, dass zu Beginn des Schuljahres ein normaler Schulbetrieb möglich ist, sollte es jedoch im weiteren Verlauf wieder zu Schichtbetrieb kommen, möchte er eine Sache verbessern. Anstelle von wochenweisen Wechseln, sollen die Schülergruppen sich lieber zwischen den Tagen abwechseln. Denn so verliere man, laut Oberholzner, nicht so schnell den Draht zu Schülern.
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