Horrorunfall belastet Rettungskräfte

Bei dem tödlichen Unfall am Sonntagabend nahe Bichl wurden unter anderem zwei Holzkirchner schwer verletzt. Den Rettungskräften bot sich dabei ein Bild der Zerstörung: „Vergessen kann man so einen Einsatz nicht mehr.“

Die Bilder vom Einsatz werden die Rettungskräfte wohl nie vergessen. Foto: dedinag.

Sonntagabend gegen 21:30 Uhr passierte es: Mit ihrem 420 PS starken Porsche Carrera 4S setzte eine Tölzerin in einer Rechtskurve zum Überholversuch an. Vermutlich mit überhöhter Geschwindigkeit krachte sie dann in einen entgegenkommenden Volvo.

Die traurige Bilanz des Unfalls: Zwei Tote und drei Schwerverletzte, darunter ein Vater mit seiner Tochter aus Holzkirchen. Beide sollen aber ersten Polizeiberichten zufolge nicht in Lebensgefahr schweben.

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Unfall wird aufgearbeitet

Für die Beamten gilt es nun, den Einsatz genau zu rekonstruieren. Laut einer ersten Einschätzung gehen die Ermittler davon aus, dass der Sportwagen mit sehr hoher Geschwindigkeit unterwegs war. Zudem war die Stelle für einen Überholversuch denkbar ungeeignet. „Die Lenkerin hat in einer aus ihrer Sicht uneinsehbaren Kurve überholt“, so Thomas Schubauer, Dienstgruppenleiter der Polizei.

Wichtig bei der Aufklärung seien auch Aussagen von Augenzeugen. Christopher Wendt, der im zweiten entgegenkommenden Fahrzeug saß, erklärte:

Wir haben zu viele Lichter gesehen, sie muss überholt haben. Ich bin der Meinung, dass sie da bereits am Schleudern war. Man schaut aber in diesem Moment auch weg und versucht sich selbst zu retten. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas miterlebt habe.

Schubauer von der Polizei erklärt, dass man solche Unfälle immer wieder sehen würde. Gerade auf Landstraßen sei es oft so, dass bei Zusammenstößen massive Schäden und Tote zu beklagen seien. Der Polizei ist jedoch wichtig zu betonen, dass es sich bei dem Unfallort nahe der Ausfahrt Bichl nicht per se um einen Unfallschwerpunkt handelt.

“Schwerster Einsatz der vergangenen Jahre”

Neben dem Unfallhergang gilt es für die Beamten nun auch die Todesumstände der Beteiligten zu klären. So wurde der 21-jährige Beifahrer der Tölzerin bei dem Aufprall aus dem Wagen geschleudert und war wohl sofort tot. Dies passiere laut Polizei meist, wenn die Person nicht angeschnallt sei. „Bei dem Fahrzeug kann es aber auch sein, dass sämtliche Sicherheitsmechanismen zerstört wurden“, so Schubauer.

Die Fahrerin des Porsche hingegen war wohl noch am Leben, als die Einsatzkräfte eintrafen. Sie verstarb jedoch wenig später, als die Feuerwehr versuchte sie mit schwerem Gerät aus ihrem Auto zu befreien. Keine einfache Situation für die Retter. „Es ist eine psychische Belastung für die Einsatzkräfte“, meint Herrmann Spanner, Einsatzleiter der Feuerwehr.

Man wolle mit den beteiligten Rettungskräften weiter in Kontakt bleiben, so Spanner weiter. Zwar sei man entsprechend geschult und habe auch eine Einsatznachbesprechung durchgeführt, aber „vergessen tut man so einen Einsatz nicht mehr“. Dieser sei sicherlich einer der schwersten der vergangenen Jahre gewesen.

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