Schwere Unfälle auf A8 – Rettung kommt nicht durch

Heute Morgen kam es auf der A8 zu zwei schweren Unfällen mit Verletzten. Erneut hatten Polizei und Rettung aber keine Chance durchzukommen. Ein Wagen brannte deshalb komplett aus.

Heute Morgen gegen 08:25 Uhr war ein 20-jähriger aus dem Landkreis Traunstein mit seinem Pkw Mazda die BAB A 8 aus Richtung Taufkirchen kommend in Richtung Salzburg unterwegs. Vor dem Autobahnkreuz München-Süd wird die Fahrbahn von drei auf zwei Fahrstreifen verengt. Kurz vor dieser Engstelle befuhr der Mazda-Fahrer den mittleren Fahrstreifen.

Rechts neben ihm auf dem endenden Fahrstreifen fuhr ein Lastwagen einer Getränkefirma aus dem Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen. Der 28-jährige LKW-Fahrer wollte nach links auf den zweiten Fahrstreifen wechseln, erkannte jedoch im Außenspiegel den Mazda und bremste seinen Lkw noch auf dem äußerst rechten Fahrstreifen stark ab, da ein Wechsel nach links nicht möglich war.

Mazda bleibt auf dem Dach liegen

Der Mazda-Fahrer, welcher offenbar der Meinung war der Lkw würde unmittelbar vor ihm nach links auf seinen Fahrstreifen wechseln, versuchte seinerseits nach links auf den äußerst linken Fahrstreifen auszuweichen und zog dazu nach links. Dabei übersah er den zu diesem Zeitpunkt auf dem linken Fahrstreifen kommenden Audi, gesteuert von einem 50-jährigen Münchner.

Anzeige

Bei dem Zusammenstoß der beiden Pkw wurde der Pkw Mazda so unglücklich getroffen, dass er über die Seite kippte, auf dem Fahrzeugdach landete und noch ca. 100 Meter auf dem Fahrzeugdach nach rechts auf den Seitenstreifen schlitterte. Dort blieb der Mazda liegen. Der Lkw und der Pkw Audi konnten am Seitenstreifen anhalten.

Der Mazda-Fahrer und der Audi-Fahrer befanden sich jeweils alleine in ihren Fahrzeugen und verletzten sich leicht. Die beiden Pkw mussten abgeschleppt werden. Der Sachschaden wird auf insgesamt rund 15.000 Euro geschätzt. Für die Dauer der Unfallaufnahme musste der rechte Fahrstreifen gesperrt werden.

Auto brennt komplett aus

Gegen 09:40 Uhr ereignete sich auf der BAB A 8 in Fahrtrichtung München, zwischen der Anschlussstelle Hofolding und dem Autobahnkreuz München-Süd ein weiterer folgenschwerer Auffahrunfall. Offenbar aufgrund von Unachtsamkeit fuhr der 33-jährige Fahrer eines VW Golf aus dem Landkreis München auf dem rechten Fahrstreifen annähernd ungebremst auf den vorausfahrenden Sattelzug mit ungarischer Zulassung auf.

Der Sattelzug konnte am Seitenstreifen angehalten werden. Der Pkw Audi schleuderte leicht und kam auf dem rechten Fahrstreifen zum Stillstand. Durch die Wucht des Aufpralls bzw. des starken Frontschadens fing der VW Golf Feuer und brannte vollständig aus.

Es ist purem Glück zu verdanken, dass sich die Türen des Pkw trotz der Verformung noch öffnen ließen und der 33-jährige Fahrer und seine 68-jährige Mutter das Fahrzeug rechtzeitig verlassen konnten. Sie klagten über Schmerzen in der Brust bzw. im Halswirbelbereich.

Der Sachschaden beträgt insgesamt ca. 40.000 Euro. An der Unfallstelle waren neben mehreren Einsatzwägen der Polizei und des Rettungsdienstes auch die Feuerwehren Hofolding und Taufkirchen im Einsatz. Der Verkehr konnte zeitweise lediglich auf einem Fahrstreifen vorbei geleitet werden, weshalb es zu einem erheblichen Rückstau kam.

Rettungsgasse wieder nicht gebildet

Die die Anfahrt der Einsatz- und Rettungskräfte insbesondere auf der BAB 8 in Richtung Süden wurde massiv durch falsches Verhalten etlicher Verkehrsteilnehmer behindert. In ausreichendem Abstand zum Stauende warnten Kräfte der Autobahnpolizei die Autofahrer mittels LED-Anzeige im Dachaufsetzer und wiesen darauf hin, eine Rettungsgasse zu bilden.

Im sich schnell aufbauenden Stau wurde eine Rettungsgasse nicht gebildet. Etliche Fahrer von Pkw wie auch Lkw befuhren verbotswidrig den Seitenstreifen und blockierten damit jede Ausweichmöglichkeit nach rechts. Teilweise standen auf allen Fahrstreifen Sattelzüge, die die Fahrbahn so in der kompletten Breite blockierten. Selbst die wendigeren Einsatzfahrzeuge der Polizei kamen nur mit Mühen voran. Für die größeren Löschfahrzeuge der Feuerwehr war zeitweise überhaupt kein Durchkommen.

Die Autobahnpolizei weist aus diesem Grund nochmals darauf hin, dass bereits bei Staubildung eine Rettungsgasse zwischen dem äußerst linken Fahrstreifen und dem daneben gebildet werden muss. Die Gasse muss dabei so breit sein, dass auch große Feuerwehrfahrzeuge problemlos passieren können. Weiter heißt es:

Halten Sie Abstand zum Vordermann, um ausreichend Raum zum Rangieren zur Verfügung zu haben und befahren Sie nicht den Seitenstreifen! Wird die Rettungsgasse nicht sofort gebildet, haben später anfahrende Einsatzfahrzeuge oft keine Chance mehr, die Einsatzstelle rechtzeitig zu erreichen.

Bei dem in Brand geratenen Pkw wurde die Feuerwehr bereits zu einem Zeitpunkt informiert, zu dem lediglich eine Rauchentwicklung bzw. leichte Flammen am Pkw festzustellen waren. Der Vollbrand am Fahrzeug entwickelte sich, als die Löschfahrzeuge bereits selbst im Stau standen. Das Großgerät der Feuerwehr traf damit erst an der Unfallstelle ein, als das verunfallte Fahrzeuge bereits mehrere Minuten im Vollbrand stand. Hätten sich die Türen des Pkw nicht von selbst öffnen lassen, wären die Folgen fatal gewesen.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein