Ein paar Dinge muss man dabei aber beachten. Worauf es ankommt, erläutern uns Experten des Badeparks und der Seesauna in Tegernsee.
Wenn es draußen kalt ist, zieht es die Menschen ins Warme. Die Saunaliebhaber werden dabei immer mehr. In ganz Deutschland sind die Besucher in den vergangenen Jahren um rund 8,1 Prozent angestiegen. Auch in die monte mare Seesauna Tegernsee kommen mehr Besucher, als ursprünglich gedacht: Im vergangenen Jahr waren es 83.000 Besucher, gerechnet hatte man zum Start mit 35.000.
Trotz dessen wollen die Verantwortlichen in der Seesauna weiterhin die Ruhe behalten, die es für einen entspannenden Tag braucht. Deshalb wird eine Einlasssperre ausgesprochen, sobald 160 Gäste anwesend sind. Und diese Zahl wird immer schneller erreicht, erklärt Betriebsleiterin Daniela Russ:
In den Weihnachtsferien ist die Grenze schon nach 45 Minuten erreicht.
Aber auch später am Tag, wenn beispielsweise der Frühtarif ausläuft, habe man noch die Chance, in die Sauna zu kommen, so Russ weiter. In der Regel macht man bis zu drei Saunagänge, kühlt sich dazwischen ab und legt eine Ruhephase ein, in der man im Ruhebereich auch schlafen kann.
Regelmäßig Schwitzen stärkt Immunsystem
Insgesamt dauert ein kompletter Saunatag bis zu drei Stunden. Die beste Vorbereitung besteht dabei aus einem warmen Fußbad und einer Dusche. „Idealerweise fängt man mit dem kühlsten Saunaraum an“, weiß Saunameister Carsten Brandt. Bei 65 Grad Celsius, um den Körper an die hohen Temperaturen zu gewöhnen. Beim zweiten Saunagang sind es dann schon 75, beim dritten 90 Grad Celsius. Man bleibt so lange im Warmen, wie es einem gut tut. Zwischen zehn und zwölf Minuten werden empfohlen. Wenn es anstrengend wird, sollte man abbrechen, rät der Saunameister und betont:
Da braucht man auch keinen falschen Ehrgeiz entwickeln.
Durch die Wärme öffnen sich die Poren der Haut. Die Muskeln entspannen und die Gefäße weiten sich. Brandt bezeichnet den Zustand als „künstliches Fieber“. Der Körper versucht damit, die Temperatur zu regulieren. Der Saunagänger fängt an zu schwitzen.
Im Laufe des Vorgangs ziehe der Körper die Flüssigkeit aus dem Blut. Ist es zu dick, zieht das Blut Flüssigkeit aus den Zellen, das mit angelagerten Giftstoffen in den Blutkreislauf gelangt und von den Nieren ausgefiltert wird, erklärt Andreas Schmid, Betriebsleiter des Wiesseer Badeparks. Deshalb sollte man auch zwischen den Saunagängen keine Flüssigkeit zu sich nehmen. Aber vorher und danach viel trinken.
Nach dem Saunagang kühlt man sich ab: Man kann draußen in der Kälte herumlaufen, die Temperatur des Körpers mit Kneipp-Anwendungen drosseln – ein Körperteil nach dem anderen, angefangen bei dem, das am weitesten vom Herzen entfernt ist. Dann geht es ins Tauchbecken, oder man springt – wie zum Beispiel bei der Seesauna – in den See. Danach folgt eine Ruhephase, bis alles beim zweiten Saunagang wieder von vorne beginnt.
„Aufgüsse haben keinen gesundheitlichen Mehrwert“
Wer mag, kann auch Aufgüsse mitmachen. Andreas Schmid empfiehlt diese erst zum dritten Gang, spricht ihnen aber einen medizinischen Einfluss ab: Es dufte nur gut, fühle sich gut an, und das Hitzeerleben sei durch die Luftverwirbelungen intensiver, sagt er.
Dabei sind die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt: Aufgüsse mit Kräutern oder Wenik- (Birken-)Zweigen werden angeboten. In der Seesauna gibt es sogar Kaffee-, Prosecco- oder Bräustüberl-Aufgüsse. Dazu die Betriebsleiterin: „Das dient vor allem der Geselligkeit, wenn man ein bisschen ratschen kann.“ Und auch wenn Alkohol in der Sauna eigentlich keine Rolle spielen sollte, gibt es zum Prosecco-Aufguss ein Gläschen, genauso wie einen Schluck Bier bei der Bräustüberl-Variante.
Saunieren tut eigentlich allen gut, sind sich die Chefs der beiden Saunen einig. Nur wer krank ist, sollte vorher seinen Arzt aufsuchen, um mögliche Probleme durch die hohen Temperaturen abzuklären. Denn wer eine Erkältung oder einen grippalen Infekt hat, sollte auf keinen Fall in die Sauna gehen. Die Ansteckungsgefahr für andere Gäste sei zu hoch, sagt Andreas Schmid. Zum anderen bedeute Sauna – der erholenden Wirkung zum Trotz – viel Stress für den Körper. Statt der Stärkung der Abwehrkräfte würden diese noch mehr geschwächt, und „der Schnupfen haut einen richtig um“.
Die vorbeugende Wirkung stelle sich auch erst nach acht bis zehn Wochen regelmäßiger Besuche ein, so Schmid. Dabei trainiere man auch das Schwitzen, und es fühle sich von Mal zu Mal angenehmer an. Das Wichtigste sei, sich genug Zeit einzuplanen. Denn wenn man nach dem Saunieren in Hektik gerät, ist die Entspannung wieder futsch.
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