Seefeste und ihre Tradition

Die Seefeste rund um den Tegernsee gehören für Einheimische und Touristen einfach zum Sommer dazu. Am kommenden Dienstag steigt das erste der drei Feste rund um die Rottacher Seestraße.

Neben Essen und Trinken gibt es Musik, Unterhaltung und zum Abschluss ein großes Feuerwerk. Aber wie ist die Tradition der Seefeste eigentlich entstanden?

Die Turnerpyramide bei der Seebeleuchtung wurde bis in die 60er-Jahre aufgeführt / Quelle: TSV Rottach-Egern

Die Vorläufer der Seefeste waren sogenannte Seebeleuchtungen. Adelige ‒ beispielsweise die Wittelsbacher ‒ feierten gerne Festtage wie Geburtstage mit derartigen Festen. Außerdem gab es jedes Jahrzehnt ein großes Fest am Seeufer in Kaltenbrunn. Schon dort wurde Musik gespielt, man schmückte die Boote, um dann auf den See zu fahren. Und auch das abschließende Feuerwerk gehörte damals schon dazu.

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Dann kam die Zeit, als immer mehr Sommerfrischler an den Tegernsee strömten. So reifte bei den Trachten-, Verkehrsvereinen und den Gemeinden die Frage, wie man den Gästen etwas Unvergessliches bieten könnte. Die Idee, gesellige Festivitäten direkt am See ‒ mit Feuerwerk und kulinarischen Köstlichkeiten ‒ zu veranstalten, war schnell geboren.

Schwimmen und Turnen

Dabei war das Rottacher Seefest zu Beginn recht sportlich. Schwimm-Meisterschaften wurden initiiert. Im Juli 1931 fand in der Egerer Bucht die Meisterschaft des Bezirks Oberbayern statt. 80 Turner aus 21 Vereinen nahmen daran teil. Die Herren mussten 1.500 Meter ‒ vom Strandbad bis zur Überfahrt und wieder zurück ‒ im offenen Wasser schwimmen. Bei den Damen waren es 1.000 Meter.

Zwar gewannen keine Einheimischen, aber trotzdem waren laut den Überlieferungen alle zufrieden, und der Verschönerungsverein sorgte mit der traditionellen „Seebeleuchtung“ und einem Feuerwerk zusätzlich für Lichteffekte und Stimmung. Bis in die 60er-Jahre hinein wurde auch die „Turnerpyramide“ auf dem Brand-Kies-Schiff „Grainau“ fortgesetzt.

Das Seefest heute

Im Laufe der Zeit wandelten sich die Seefeste zu dem, was sie heute sind. Die Gastronomen des Ortes bieten an verschiedenen Ständen Essen und Getränke an. Die Vereine des jeweiligen Ortes organisieren diverse Attraktionen. Den Anfang macht alljährlich Rottach-Egern, wo die gesamte Seestraße zur Fußgängerzone wird, gesäumt von kleinen Ständen, Buden und Bars. Besonderes Highlight des Rottacher Festes sind die traditionellen Fackelschwimmer.

Am Dienstag steigt das Rottacher Seefest
Beim Rottacher Seefest kurz vor dem Feuerwerk / Quelle: mein-tegernsee.de

Beim Tegernseer Seefest, das als Nächstes folgt, wird die Hauptstraße rund um den Rathausplatz mit Tischen und Bänken dekoriert. Die Gastronomen haben kleine Stände aufgestellt und überbieten sich gegenseitig mit kulinarischen Köstlichkeiten. Auch hier gibt es ein Highlight ‒ etwa das jährliche Sautrogrennen.

Ein Erlebnis für Groß und Klein ist auch das Wiesseer Seefest mit vielen Attraktionen für die ganze Familie. Hier kommt der Seegeist aus dem Wasser, und die Alphornbläser und Goaßlschnalzer sind auch immer mit dabei. Höhepunkt bei allen drei Festen stellt ein großes Brillantfeuerwerk dar.

Hier eine Übersicht, wann welches Seefest stattfindet:

Rottach-Egern: Dienstag, 16. Juli
Tegernsee: Dienstag, 30. Juli
Bad Wiessee: Freitag, 16. August

Das Programm für alle drei Seefeste kann man sich hier anschauen. Für das anstehende Rottacher Fest gibt es ein eigenes Dokument zum runterladen.

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