Neue Seeperle: Der Bürger ist gefragt

Aktualisierung vom 2. August / 15:20 Uhr
Im Juni präsentierten die Gemeinde Rottach-Egern und eine Investorengruppe um die aus Tegernsee agierenden Unternehmer Rainer Leidecker und Ernst Tengelmann das Konzept für ein neues Hotel in der Rottacher Seeperle.

Vergangene Woche war das Projekt nochmals Thema im Gemeinderat. Bauamtsleiter Walter Hübsch informierte die Räte über den gegenwärtigen Planungsstand. Nun haben die Bürger das Wort.

Auch die Seeperle steht auf dem Programm
Aus der Rottacher Seeperle soll ein Hotel Garni werden. Jetzt können auch die Bürger Vorschläge machen.

Unter anderem werde gerade ein Durchführungsvertrag ausgearbeitet, der die Realisierung des Hotels endgültig sicherstellen soll. Auch die Bürger können Vorschläge abgeben. Am Konzept habe sich seit Juni dagegen nichts geändert, so Bauamtsleiter Walter Hübsch vergangene Woche im Rottacher Gemeinderat.

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Die „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern“ plant den Bau eines Hotel Garni mit zusätzlicher Gastronomie und Ladenflächen. Die Zufahrt zur Tiefgarage wird verlagert, links und rechts entstehen Läden.

Zudem werden die Gebäude von der Seestraße aus weiter nach hinten rücken. Das rechte Gebäude soll erweitert und um ein Stockwerk erhöht werden. Im Obergeschoss ist der Neubau einer Alm mit Gastronomie vorgesehen. Und auch einen Schwimm- und Wellnessbereich soll es geben. Bei den Wohneinheiten handelt es sich um eine Mischung aus Ein- bis Dreizimmerapartments. Auf seiner Sitzung im Juni sprach sich der Rottacher Gemeinderat mit nur einer Gegenstimme für den Bebauungsplan aus.

Durchführungsvertrag als Garantie

Damit der Leerstand an der Seeperle auch tatsächlich bald der Vergangenheit angehört, will die Gemeinde Rottach-Egern allerdings eine Garantie, dass das Vorhaben auch innerhalb eines bestimmten Zeitraums verwirklicht wird. „Wir wollen nicht, dass das Ganze bis zum Sankt Nimmerleinstag hinausgezögert wird“, betonte Hübsch heute auf Nachfrage.

Aus diesem Grund hatte man sich bereits auf einen „vorhabenbezogenen“ Bebauungsplan“ geeinigt, zudem wird momentan ein Durchführungsvertrag aufgesetzt. Dieser sei gerade in Vorbereitung, die Investoren müssten jedoch nachweisen, dass sie Eigentümer des Grundstücks sind und die Finanzierung des Vorhabens gesichert sei, erläutert Hübsch.

Auch die Bürger kommen zu Wort

Darüber hinaus muss die Gemeinde noch eine Vielzahl von Stellungnahmen einholen, bevor das Hotel auf dem Grundstück der Seeperle realisiert werden kann. Neben verschiedenen Behörden kommen auch die Rottacher Bürger zu Wort. „Innerhalb der nächsten vier Wochen läuft die frühe Bürgerbeteiligung, hier können Bürger ihre Vorschläge und Einwände dem Rathaus mitteilen“, so Hübsch. Die Anwohner können die Unterlagen dazu im Rathaus einsehen.

Zudem werden auch verschiedene Abteilungen im Landratsamt und die Regierung von Oberbayern gehört. Hier gehe es unter anderem um den Naturschutz und das Wasserrecht, so der Bauamtsleiter. Auch diese Hinweise sollen in der zukünftigen Planung berücksichtigt werden.

Die Seeperle in Rottach-Egern steht seit Jahren leer.
Die Seeperle in der Rottacher Seestraße wird bald anders aussehen.

Ist die Frist vorbei, wird sich der Gemeinderat mit den Aussagen der Bürger und der Behörden befassen. Relevante Vorschläge und Einwände werden in das Konzept eingearbeitet, dann kommt es zu einer erneuten Befragung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange.

Bis der Gemeinderat also das endgültige Konzept verabschieden kann, wird noch einige Zeit vergehen. „Die Entscheidung ist für Dezember anberaumt“, so Hübsch. Läuft alles nach Plan, könnten die Arbeiten an der neuen Seeperle also schon im kommenden Frühjahr beginnen.

Ursprünglicher Artikel vom 16. Juli mit der Überschrift: Große Pläne gegen jahrelangen Leerstand”
Bereits Anfang Mai hatten wir berichtet, dass sich die Gemeinde Rottach-Egern mit einer Investorengruppe auf eine Hotellösung für die Seeperle in der Seestraße geeinigt hat. Nun wurde das Konzept erstmals vorgestellt. Um tatsächlich eine nachhaltige Lösung auf den Weg zu bringen, hat die Gemeinde dieses Mal auch einen Anwalt eingeschaltet.

Hotel Garni und Läden

Lange stand die Seeperle in der Seestraße in Rottach-Egern leer. Doch das soll sich nun endgültig ändern. Im Mai einigten sich die Verantwortlichen aus dem Rottacher Rathaus mit der „Projektgesellschaft Seestr. 19-21 Rottach-Egern GmbH Co. KG“ nach langen Verhandlungen auf ein Konzept. Nun wurde es im Gemeinderat vorgestellt.

So plant die Investorengruppe um die aus Tegernsee agierenden Unternehmer Rainer Leidecker und Ernst Tengelmann den Bau eines Hotel Garni mit zusätzlicher Gastronomie und Ladenflächen. Die Zufahrt zur Tiefgarage wird verlagert, links und rechts entstehen Läden. Zudem werden die Gebäude von der Seestraße aus weiter nach hinten rücken. Das rechte Gebäude soll erweitert und um ein Stockwerk erhöht werden. Das sei aber so bereits jetzt im Bebauungsplan enthalten, sagte Rottachs Bürgermeister Franz Hafner.

Des Weiteren ist im Obergeschoss der Neubau einer Alm mit Gastronomie vorgesehen. „Dort ist auch ein Frühstücksraum für die Gäste geplant“, so Bauamtsleiter Walter Hübsch. Und auch einen Schwimm- und Wellnessbereich soll es geben. Bei den Wohneinheiten handelt es sich um eine Mischung aus Ein- bis Dreizimmerapartments.

Gemeinde will Planungssicherheit

Nach den langen Verhandlungen und den Jahren des Leerstandes besteht die Gemeinde mittlerweile auf eine Planungssicherheit und hat sich mit den Investoren auf einen „vorhabenbezogenen Bebauungsplan“ geeinigt. Dazu Hübsch:

„Somit ist der Investor verpflichtet, innerhalb eines bestimmten Zeitraums tätig zu werden.“

Damit dieser Vertrag auch juristisch wasserdicht ist, hat die Gemeinde zudem einen Anwalt hinzugezogen, der sich um die genaue Formulierung der Vereinbarung kümmert. Denn da es sich bei einem vorhabenbezogenen Bebauungsplan allerdings um eine sehr komplexe Angelegenheit handele, müsse sich die Gemeinde unbedingt rechtlich absichern, so der Bauamtsleiter weiter.

Die Kosten für den Anwalt tragen dabei die Investoren. Wie genau die Eckpunkte dieses Vertrages aussehen und bis wann die Eigentümer auf dem Seeperle-Areal tätig werden müssen, wollten die Verantwortlichen auf Nachfrage noch nicht bekannt geben. Ebenfalls offen ist derzeit noch das Investitionsvolumen.

So sieht die Seeperle in der Rottacher Seestraße derzeit aus, das wird sich aber bald ändern
So sieht die Seeperle in der Rottacher Seestraße derzeit aus, das wird sich aber bald ändern

Insgesamt hatte der Gemeinderat wenig zu beanstanden. Einzig die Größe des Vorhabens erregte ein wenig Unmut. So erklärte Jakob Appoltshauser von der SPD: „Ich bin gegen dieses Projekt, da damit noch mehr Boden versiegelt wird.“ Ein Einwand, den Bürgermeister Franz Hafner (FWG) nicht ganz nachvollziehen konnte. Der Boden dort sei durch die Tiefgarage eh schon versiegelt, so der Bürgermeister.

Und Christian Köck, designierter Bürgermeisterkandidat der CSU, machte deutlich, dass er auch mit einem so massiven Baukörper leben könne, solange das Areal endlich wieder zum Leben erweckt werde. Am Ende votierte der Rottacher Gemeinderat mit nur einer Gegenstimme für den Bebauungsplan. Der Leerstand an der Seeperle könnte tatsächlich bald Vergangenheit sein.

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