Die Idee ist einfach: Damit die knapp 30 Asylbewerber mobiler werden, hat Bärbel Lang vom Helferkreis Asyl in Weyarn vorgeschlagen, eine Art kostenlose Mitfahrzentrale zu entwickeln. Es gibt einige Haltepunkte, wo sich die Gäste aus fernen Ländern hinstellen können. Pendler aus der Region, die bestimmte Strecken regelmäßig fahren, geben ihre Fahrzeiten bekannt. Wenn Asylbewerber dort warten, werden sie mitgenommen.
Als Erkennungszeichen für beide Seiten gibt es ein grünes Schild mit einem stilisierten schwarzen Auto darauf. „Ich habe die Idee vorgestellt, aber es gibt ein ähnliches Modell mit einem gelben Punkt in Fischbachau“, erläutert Lang, die sich nicht mit fremden Federn schmücken will.
Grünes Schild für beide Partner
Sie begrüßt, dass durch dieses System jeder weiß, dass er verlässliche Partner hat – auf beiden Seiten. Wie gut das kontrollierte Trampen angenommen wird, zeigt die Tatsache, dass sich bereits rund zehn Autofahrer gemeldet haben, die zu festen Zeiten fahren und bereit sind, Fahrgäste unentgeltlich mitzunehmen.
Auch Bürgermeister Leonhard Wöhr (CSU) ist von dem Konzept angetan:
Ich habe schön öfters jemanden mitgenommen, auch wenn sie unterwegs auf der Straße laufen und das Schild hochhalten.
Entwickelt wurde die Idee, weil der Bus in Thalham nur zweimal täglich fährt. Der Helferkreis habe sich bei der RVO dafür eingesetzt, den Fahrplan zu erweitern, berichtet Bärbel Lang. Der Antrag laufe, doch das gehe über die Regierung von Oberbayern. Vor dem Winterfahrplan sei nicht mit einer Erweiterung des Angebots zu rechnen. So lange würde „Weyarn fährt“ auf alle Fälle weiter laufen, damit die Asylbewerber Termine in Miesbach oder der Umgebung wahrnehmen können.
Ziel einen Arbeitskreis Asyl zu gründen
Mittlerweile haben fast alle Thalheimer Gäste Fahrräder erhalten, die ihnen mehr Mobilität verschaffen – zumindest in der wärmeren Jahreszeit. „Sie haben zum Teil sogar Fahrradkurse erhalten, da viele aus ihren Heimatländern in Afrika oder anderen Kriegsgebieten keine Räder mit zwei Bremsen kannten“, erzählt Wöhr.
Er ist froh, dass die Asylbewerber sich in dem ehemaligen Gasthof Pritzl recht schnell zu akklimatisieren scheinen. Das führt er hauptsächlich auf das unbürokratische Engagement des Helferkreises Asyl zurück. Der nächste Schritt sei nun, dass der Helferkreis von Gemeinderat als Arbeitskreis anerkannt werde. Zu den Vorteilen gehöre eine Versicherung für die Helfer, eine Betreuung von organisatorischen Fragen durch die Gemeinde sowie Budgets für kleinere Ausgaben.
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