Siebach ist endgültig raus

Erst im Mai musste Julian Siebach das Rottacher Seeforum abgeben. Jetzt die zweite Hiobsbotschaft für den umstrittenen Unternehmer – auch den Pachtvertrag mit dem Café Sissi hat die Gemeinde Anfang der Woche aufgelöst. Übernehmen wird Peter Blümer, der auch das Seeforum seit Mai leitet. Siebach selbst will zwar lieber nichts sagen. Eine Meinung zu dem plötzlichen Aus hat er sehr wohl.

Das Café Sissi wird schon bald in neuem Glanz erstrahlen
Das Café Sissi soll schon bald von einem neuen Betreiber übernommen werden.

Ende April gab Julian Siebach sowohl die Vermarktung und das Catering des Seeforums, als auch die Bewirtschaftung des Kiosks im Rottacher See- und Warmbad ab. Als Grund nannte er damals personelle Engpässe in seiner Agentur Edelblau. Einzig die Cafés „Sissi“ und „Franzl“ (in der Seestraße) wollte Siebach in Rottach-Egern weiterhin betreiben.

Wie es scheint ist jedoch auch dieser Plan in Teilen missglückt – heute wurde bekannt, dass er auch das Café Sissi an das Unternehmen von Peter Blümer übergeben muss. Mehrdeutig äußert sich Bürgermeister Christian Köck gegenüber dem Merkur und spricht von Unregelmäßigkeiten bei der Pacht. Man habe immer wieder mahnen müssen. Dabei stellt Köck klar, dass man in der Gemeinde in finanziellen Angelegenheiten einen hohen Anspruch habe: „Wir arbeiten mit Geld der öffentlichen Hand.“

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Direkt nach dem Ausstieg aus dem Seeforum bestätigte Siebach damals gegenüber der Tegernseer Stimme, dass er mit seiner Firma „Siebach and Friends GmbH & Co. KG“ Insolvenz anmelden musste. Die Betreibergesellschaft Edelblau GmbH blieb jedoch aktiv. Und auch das Café wollte er damals weiter betreiben.

Neuer Name, neue Optik

Blümer hat sich dagegen mittlerweile ein kleines Gastronomie-Imperium im Tal aufgebaut. Unter seiner Leitung steht bereits die Gastronomie in der Tegernseer Schifffahrt, das kleine Seehaus in Bad Wiessee, das Prinzenruhstüberl und ein Cateringservice. Jetzt darf er neben dem Seeforum auch das Café Sissi übernehmen.

Die Option das Cafe Sissi 2017 nach Ablauf des Pachtvertrages zu übernehmen habe es laut Blümer bereits bei der Übernahme des Seeforums gegeben. „Jetzt sind wir eben kurzfristig früher eingesprungen“, erklärt der Unternehmer gegenüber der Tegernseer Stimme. Auch wenn ein neuer Name noch nicht ganz feststeht, soll schon am 25. Dezember wieder geöffnet sein. „Wir wollten nicht, dass über die Weihnachtszeit im Ortszentrum etwas leer steht“.

Erst im Februar plant der Wiesseer dann eine größere Renovierung. Dabei steht auch der Name “Sissi” auf dem Prüfstand. Laut Blümer wolle man einen neuen Namen finden. Dieser stehe zu sehr in Verbindung mit dem früheren Pächter.

Köck als schwarzer König?

Siebach selbst wollte sich zu den Umständen der Vertragsauflösung nicht äußern. Dadurch würde er einen geschlossenen Vertrag zwischen der Gemeinde und ihm brechen, was er unbedingt vermeiden wolle. Auf der Sissi-Homepage hat er allerdings eine Nachricht an alle “treuen Freunde und lieben Gäste” hinterlassen, die vermuten lässt, dass Siebach eine Sicht der Dinge hat, die sich von der Meinung des Rottacher Bürgermeisters unterscheidet.

EIN MÄRCHEN

Es war einmal eine Kaiserin, die wohnte in Rottach-Egern am schönen Tegernsee. Sie war bekannt im ganzen Land für Ihren guten Geschmack, ihre frischen Gerichte und Ihre herzliche Gastfreundschaft.

Leider machte sich der schwarze König daran, die liebe Sissi aus dem Land zu vertreiben. Er ließ nichts unversucht, das tägliche Bestreben der Hüterin des wahren Genusses zu vereiteln. Und so sagte sich die Sissi eines Tages, dass es genug ist. Sie packte ihre sieben Sachen und verschwand, leise und still, so wie es Ihre Art eben war.

Sie verabschiedet sich hiermit von allen treuen Freunden und lieben Gästen – vielleicht sieht man sich an einem anderen Ort wieder – zusammen bei einem guten Essen am großen Tisch…

Vielen Dank für 3 wundervolle Jahre, gehabt euch wohl und hütet euch vor dem schwarzen König…

Ein Text, der für die Zukunft keinen Zweifel aufkommen lässt: zwischen Siebach und Rottach-Egern ist das Tischtuch zerschnitten. So wie vor drei Jahren auch schon mit Bad Wiessee und dem damaligen Gemeinderat.

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