Sind hier alle geimpft?

Impfen: “Die beste Möglichkeit, die Pandemie einzudämmen und sich zu schützen. Gebt euch den Piks”, heißt es immer. Doch wie sieht es da in unseren Behörden im Landkreis Miesbach aus? 

Das vom Landratsamt betreibt das Impfzentrum und nun den Impfbus- doch wie sieht es mit den Impfungen der Mitarbeiter aus ?

Die 3G-Regel ist in Kraft getreten. Viele Dinge können jetzt nur noch unter der Bedingung genesen, geimpft oder getestet zu sein, unternommen werden. Gerade in Behörden oder Handel, wo Kundenkontakt entsteht und in Gruppen von Mitarbeitern gearbeitet wird, wird eine Impfung als sinnvoll erachtet.

Aktuell wird auch geprüft, ob eine Auskunft seitens der Arbeitnehmer über ihren Impfstatus möglich wäre. Wie die Tagesschau berichtet, sagt der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, Peer-Michael Dick, es sei “absurd, dass Unternehmen bis heute kostenlose Corona-Tests anbieten müssen, aber nicht nach der Impfung fragen dürfen”. Es entsteht also mal wieder die Frage: Berechtigte Auskunft oder Eingriff in die Privatsphäre der Beschäftigten? Wir haben bei unseren Behörden nachgefragt. Wie viele der Mitarbeiter sind überhaupt geimpft? Und da wird’s schnell nebulös…

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Genaue Zahlen kann uns weder Landratsamt noch Polizei oder Krankenhaus geben. Caroline Englert von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd erklärt dazu im besten Hubsi Aiwanger-Sprech: “Das Ganze ist ja eine freiwillige Angabe, da das Impfen ein sehr privates Thema ist.” Hinzu kommt: Zwar hatten Polizei, wie auch Landratsamt eigene Impfzentren, jedoch ließe sich nicht nachvollziehen, wie viele Mitarbeiter alternative Impfangebote genutzt haben. Vielmehr werde bei Polizei und Landratsamt auf Schutz- und Hygienemaßnahmen gesetzt. Klar, zahlt ja der Arbeitgeber – also wir Steuerzahler.

Infos über Impfung kein relevantes Kriterium zur Berufsausübung

“Wir als Polizei müssen handlungsfähig bleiben”, so Englert. Deshalb habe man von Anfang an stark auf Kontakteinschränkung und Hygienekonzepte geachtet. Auch Homeoffice wurde, wo immer möglich, umgesetzt, Konferenzen über Telefon oder Zoom geschaltet. Im Landratsamt Miesbach werden FFP-2 Masken verteilt. Auch hier gelten strenge Abstands- sowie Hygieneregeln. Ein Großteil der Mitarbeiter des Landratsamtes sei mindestens einmalig geimpft, so eine Sprecherin des LRAs. Weiter sagt sie:

Genaue Zahlen werden nicht erhoben, da es kein relevantes Kriterium zur Ausübung des Berufes ist. Persönliche Gründe, die gegen eine Impfung sprechen, sind für die Tätigkeit am Landratsamt nicht relevant und daher auch nicht bekannt.

Dumm halt nur, wenn mit einem Superspreader eine komplette Behörde lahmgelegt wird. Selbst eine Testpflicht oder ein Genesenennachweis im Rahmen der 3G-Regel ist in keiner der beiden Institutionen vorgesehen. Zwar werden bei größeren planbaren Polizeieinsätzen Tests durchgeführt, aber eine allgemeine Pflicht, sich zu testen oder einen Nachweis zu erbringen, das gebe es im Büro nicht, so Englert. “Bisher hat sich aber gezeigt, dass sich die Schutzmaßnahmen in den Dienststellen sehr gut bewährt haben”, versichert sie. Prinzip Glücksache also.

Teststation am Krankenhaus. Trotz einer Impfquote von 80 bis 85 Prozent werden in Agatharied auch weiterhin Mitarbeiter regelmäßig getestet. / Quelle: Krankenhaus Agatharied

Im Krankenhaus Agatharied gibt es laut Pressesprecherin Melanie Speicher nur Schätzungen zur Impfquote der Angestellten. Da eine Impfung jedoch dringend empfohlen wird, liegt die Impfquote momentan wohl bei 80 bis 85 Prozent. Trotz dieses Impfschutzes sollten sich die Personen jedoch inzidenzunabhängig weiterhin testen lassen, um zu vermeiden, zu einem symptomlosen Spreader zu werden.

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