Sind Lockerungen im Landkreis Miesbach geplant?

Die Corona-Lage hat sich merklich entspannt. Der 7-Tage-Inzidenzwert in Deutschland ist seit Oktober erstmals wieder unter 100. Ähnlich verhält es sich im Landkreis Miesbach, auch hier sind die Zahlen gesunken. Das Landratsamt hat sich nun über mögliche Lockerungen geäußert.

Der 7-Tage-Inzidenzwert im Landkreis Miesbach liegt aktuell bei 72. / Quelle: Landratsamt

Der 7-Tages-Inzidenzwert im Landkreis Miesbach bleibt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. „Der nächste kritische Inzidenz-Wert von 50 scheint in fast greifbarer Nähe“, erklärt Sophie Stadler, Pressesprecherin des Landratsamts. Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 seien theoretisch Lockerungen bei den Einschränkungen erlaubt. Wie bereitet sich der Landkreis auf eine mögliche Unterschreitung vor?

Die Tendenz

In den vergangenen sieben Tagen wurden dem Gesundheitsamt Miesbach 72 positive Befunde gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz beläuft sich daher bei 100.010 Landkreisbürgern auf 72. Dieser Wert ist seit neun Tagen etwa gleichbleibend. Es ist derzeit kein Anstieg, aber auch kein deutlicher Abstieg zu erwarten.

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„Jedoch ist es fast unmöglich, längerfristige Prognosen anzustellen – das hat der überraschend schnelle Anstieg vor Weihnachten und der nicht minder unerwartbar rasche Abstieg der Zahlen zu Beginn des Jahres gezeigt“, betont Stadler. Dass der Landkreis die 50er Marke zeitnah unterschreitet, ist zwar theoretisch möglich, jedoch momentan nicht absehbar.

Die Rechtslage

Die aktuelle 11.Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sieht in § 26 die Möglichkeit für Lockerungen vor:

„Wird in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt der (…) Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen nicht überschritten und hat die Entwicklung des Inzidenzwertes eine sinkende Tendenz, so kann die zuständige Kreisverwaltungsbehörde im Einvernehmen mit der zuständigen Regierung erleichternde Abweichungen von den Bestimmungen dieser Verordnung durch Allgemeinverfügung zulassen.“

Ausschlaggebend für mögliche Lockerungen sind neben der Unterschreitung des Inzidenzwerts von 50 eine weiter sinkende Tendenz der Inzidenz und die Zustimmung der Regierung von Oberbayern. „Im Detail würde das Landratsamt der Regierung also einen Vorschlag für eine Allgemeinverfügung unterbreiten, in der mögliche Lockerungen definiert werden würden“, erläutert die Sprecherin.

Die Vorschläge müssen verhältnismäßig sein. Es wäre unrealistisch zu denken, dass alle Einschränkungen nur für den Landkreis Miesbach isoliert zurückgenommen werden könnten.

Erst, wenn die Regierung ihr Einverständnis gegeben hat, könnte die Allgemeinverfügung erlassen werden. „Sollte es in der Zukunft eine Allgemeinverfügung mit Lockerungen geben, würde dies über die Homepage und die Medien bekanntgegeben werden“, kündigt Stadler an.

Die Vorbereitung

Obwohl es von 72 zu 50 nicht mehr weit zu sein scheint, sind Lockerungen noch nicht in greifbarer Nähe. „Wir dürfen nicht den Fehler machen und zu früh zu viele Einschränkungen zurücknehmen. Damit gefährden wir die gerade erzielten Erfolge“, sagt Landrat Olaf von Löwis. „Ich hoffe, die aktuelle Stabilisierung der Zahlen ist der lang ersehnte Silberstreif am Horizont.“

Konkrete Lockerungen seien daher noch nicht in Arbeit, jedoch wird man mit der Regierung das Gespräch suchen, wenn der Inzidenzwert der 50 näher rückt. „Es ist eine harte Zeit und es wird mit jeder Woche noch härter“, sagt von Löwis.

Aber gerade jetzt, wenn wir erste Erfolge sehen, dürfen wir nicht lockerlassen.

Löwis sei seiner Aussage nach, zuversichtlich, „dass wir durch die Impfungen bald wieder sehr viele Lockerungen einführen können. Dazu brauchen wir aber zeitnah Impfstoff!“ Der Druck auf das Impfzentrum-Team sei enorm. „Sehr viele Menschen wollen sich impfen lassen, können es aber nicht, weil wir keinen Impfstoff geliefert bekommen. Das ist ein Unding! Ich erwarte zeitnahe Lieferungen, damit wir endlich mit der Gruppe der Über-80-Jährigen im Impfzentrum starten können. Wir dürfen nicht noch mehr Zeit verlieren“, so Löwis abschließend.

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