Soeben hielt Ministerpräsident Markus Söder gemeinsam mit Kultusminister Michael Piazolo und Gesundheitsminister Klaus Holetschek eine Pressekonferenz ab und gab die Beschlüsse der Kabinettssitzung bekannt. „Die vierte Corona-Welle rollt durch Deutschland, besonders durch Bayern“, erklärte Söder zu Beginn. Das Infektionsgeschehen habe sich deutlich verschlechtert.
Corona ist mit aller Macht zurück, auch wenn es nervt. Es steht uns im Zweifelsfall ein harter Winter bevor, dem wir uns stellen müssen.
Es sei eine Pandemie der Ungeimpften, so Söder. In den Hotspots in Bayern seien teils keine Intensivbetten mehr frei. „Die Situation in den Krankenhäusern ist sehr besorgniserregend.“ Zu den Hotspots gehöre insbesondere auch der Landkreis Miesbach mit einer Inzidenz von 684.
Die Frage des Impfen ist und bleibt laut Söder zentral. Nach wie vor seien 4,6 Millionen und damit ein Drittel der Bayern nach wie vor nicht geimpft. „Impfen ist der beste Schutz“, betonte der Ministerpräsident. „Wir müssen die Drittimpfung massiv voranbringen.“
Maskenpflicht an Schulen und erweiterte Krankenhaus-Ampel
Doch wie geht es nun weiter? Laut Söder wolle man auf keinen Fall einen weiteren Lockdown. Es gebe derzeit zwei Prioritäten: Die Schulen und Krankenhäuser. Konkret wurden daher folgende Maßnahmen beschlossen:
Schulen:
- An den Schulen soll nach den Herbstferien für zwei Wochen wieder eine Maskenpflicht gelten – und zwar im Gebäude und am Platz, nicht aber im Pausenhof
- Bei einem Infektionsfall in einer Klasse werden alle Schülerinnen und Schüler zudem eine Woche lang jeden Schultag getestet
- Für Grundschulen gelten die Maßnahmen zunächst nur für eine Woche
- Nach Ablauf der Zeit werde man entscheiden, ob die Maskenpflicht und das tägliche Testen verlängert werden
Krankenhausampel:
- Auch die Krankenhaus-Ampel sei laut Söder aktualisiert und um eine weitere Kategorie ergänzt worden
- Gelbes Level = ab 450 belegten Intensivbetten bayernweit oder wenn in den vergangenen sieben Tagen 1.200 Menschen mit Corona-Erkrankung ins Krankenhaus eingewiesen wurden
- Rotes Level = ab 600 belegten Intensivbetten bayernweit
- Bereich Hotspot = Inzidenz ab 300 und Intensivbettenbelegung von 80 Prozent
Maßnahmen bei Level Gelb:
- Es gilt in allen Bereichen wieder eine FFP2-Maskenpflicht (statt bisher die medizinischen Masken)
- Dort, wo 3-G galt, wird auf 3G-Plus erweitert (Genesen, Geimpft, PCR-Getestet) – das gilt unter anderem für Veranstaltungen, kulturelle Einrichtungen oder Restaurants
- Dort, wo 3-G-Plus galt, wird auf 2-G erweitert – beispielsweise in Discotheken, Clubs etc.
- Der Handel des täglichen Bedarfs (Supermärkte etc.) und der ÖPNV sind von den erweiterten G-Regeln nicht betroffen, hier gilt dann die FFP2-Maskenpflicht
- Im Hochschul- und Ausbildungsbereich gilt ebenfalls nach wie vor “nur” 3-G
Maßnahmen bei Level Rot oder Hotspot-Bereich:
- Grundsätzlich gelten die Maßnahmen, die ab dem Level Gelb in Kraft treten. Hinzu kommt:
- Am Arbeitsplatz (ab 10 Personen) gilt die 3-G-Regel
- Das 2-G-Modell wird deutlich ausgeweitet wie beispielsweise bei Konzerten, Sportveranstaltungen und ähnlichen Events
- Bei körpernahen Dienstleistungen wie Friseuren, Gastronomie- und Hotelbetrieben soll weiterhin 3-G-Plus gelten
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