Von Bauherren und Baumfreunden

Im vergangenen Jahr haben die Verantwortlichen im Gmunder Rathaus die Weichen für ein Wohngebiet am Landbaderfeld gestellt. Jetzt sind alle Grundstücke verkauft. Manche der Bauherren haben schon Baugruben ausgehoben. Begrenzt wird die Fläche durch einen Hag – eine Reihe geschützter Bäume. Um genau diesen wurde im Vorfeld hart gerungen.

Einige Häuser stehen schon auf dem Landbaderfeld.
Einige Häuser stehen schon auf dem Landbaderfeld.

Die Grundstücke auf dem Landbaderfeld sind inzwischen alle vergeben. In nichtöffentlicher Sitzung hatte der Gmunder Gemeinderat die restlichen geeigneten Bewerber für die Parzellen ausgewählt. Für Bürgermeister Georg von Preysing muss das ein beruhigender Jahresabschluss sein.

Sowohl die freiverkäuflichen Flächen als auch die Einheimischen-Grundstücke haben ihre Bauherren gefunden. Von insgesamt 22 Wohnobjekten und sechs Gewerbegrundstücken hat sich die Gemeinde getrennt, so Bauamtsleiterin Christine Lang.

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Gewerbeflächen schon vergeben

Auf dem Grundstück herrscht auch schon reges Treiben. Bereits im April waren die ersten Bagger angerollt. Die Erschließungsarbeiten für die spätere Versorgung mit Strom und Wasser waren bereits im späten Frühjahr abgeschlossen. Damit war auch der Weg frei für etliche Besitzer, mit dem Hausbau zu beginnen.

„Zwei Familien sind schon unter Dach“, wie die Bauamtsleiterin weiß. Der Rohbau steht, das Dach ist drauf. Bei einem Doppelhaus und einem Einfamilienhaus haben die Eigentümer schon die Baugrube ausgehoben. Alle weiteren Flächen liegen noch im „Dornröschenschlaf“. Doch das soll sich bald ändern.

Auch die sechs Gewerbeflächen hat die Gemeinde inzwischen vergeben. Bei der Auswahl der Bauwerber hatte man vor allem darauf geachtet, dass die Art des Gewerbes in die Dürnbacher Dorfstruktur passt. Man sei eine Dorfgemeinde und kein Industriegebiet, hieß es im Vorfeld aus dem Gmunder Gemeinderat. Zwei Firmen haben es scheinbar recht eilig, bald einzuziehen. So liegen laut Lang bereits Bauanträge der Eventagentur „Flowmotion“ und des Büromöbelausstellers „Xmobil“ vor.

Streitpunkt Haglandschaft

Während die einen sich Gedanken übers Bauen machen, sind andere daran interessiert, dass Grünflächen erhalten bleiben. Angeblich hat ein alteingesessener Dürnbacher Bürger sich den Hag gesichert, der das Baugebiet im Norden begrenzt. Den Großteil davon besaß er schon.

Der prägende Hag im Norden des Grundstücks
Der prägende Hag im Norden des Grundstücks

Im März vergangenen Jahres waren im Gemeinderat heftige Diskussionen um die Grünfläche entbrannt. Damals ging es vor allem um die Frage, wem die Hage gehören und wie viel Abstandsfläche man von den Häusern bis zu den Bäumen braucht. Die Untere Naturschutzbehörde hatte zehn Meter gefordert. Gemeinderat Herbert Kozemko (CSU) hatte dagegen eine seiner Meinung nach effektive Lösung in Spiel gebracht, um die Abstandsfläche zu reduzieren:

Warum nutzen wir nicht den goldenen Moment, schneiden die alten Bäume ab und pflanzen dann neue?

Kleinere Bäume und damit weniger Abstandsfläche – in den Augen von Naturschützern eine zweifelhafte Lösung. Wenn die Annahme stimmt, dass der Dürnbacher die übrigen Hag-Teile gekauft hat, wäre das Problem gelöst. Denn der Mann hat ein großes Interesse daran, die Grünfläche zu erhalten. Somit können die alten Bäume stehenbleiben. Die Gemeinde Gmund gibt jedoch keine Auskunft über laufende Verkäufe. Der neue Geschäftsleiter Florian Ruml bestätigte nicht, dass die Restflächen des Hages verkauft wurden.

So hätte jeder seine „Weihnachtsfreude“: Die Bauherren können sich auf ihr Traumhaus freuen, der Naturschützer könnte seinen Hag hegen und pflegen. Und die Gemeinde kann in der Vorfreude auf die eingehenden Kaufpreise der Bauherren ins neue Jahr blicken. Bürgermeister Georg von Preysing rechnet damit, dass die Zahlungen Anfang des Jahres auf dem Konto der Gemeinde eingehen.

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