Am Donnerstagabend verirrte sich ein 70-jähriger aus Lettland auf dem Weg zum Rodeln. Mit Skiern und Quads ausgerüstet machten sich Feuerwehr, Polizei und Bergwacht auf die Suche …
Ein 70-jähriger Mann aus Lettland löste am Donnerstag eine großangelegte Suchaktion aus. Die Bad Wiesseer Polizei berichtet: “Gegen 21.30 Uhr meldete eine 45-jährige Lettin, dass sich ihr Vater, welcher zurzeit auf Besuch da sei, auf dem Weg zum Rodeln verlaufen habe und sich nun nicht mehr weiter traut.” Zu dem Zeitpunkt war der 70-Jährige an einem großen Stall in den Bergen. Ins Tal konnte der Mann laut eigenen Angaben nicht sehen; nur ab und an erspähte er ein Licht.
Laut Angaben der Polizei ist der Lette mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Tegernseer Tal gekommen. Sein eigentliches Ziel: Rodeln am Wallberg. Gegen 19 Uhr informiert er jedoch seine Tochter, dass er nicht mehr weiß, wo er ist. Danach bricht die Verbindung ab. Die Polizei berichtet: “Der Mann konnte keine Anrufe empfangen, jedoch weg telefonieren und informierte immer wieder mal seine Tochter. Aber er konnte seinen Standort nicht genau beschreiben. Er sei zu Fuß 4 Stunden gegangen.”
Eine Vermisstensuche in Etappen
Am folgenden Einsatz waren 16 Kameraden der Bergwacht Rottach-Egern und Hausham mit zwei Quads und Skiern beteiligt. Zudem sieben Mann der Freiwilligen Feuerwehr Rottach-Egern mit Quad und einer Wärmebildkamera, der Bauhof Rottach-Egern sowie eine Streife der Wiesseer Polizei und ein Alpinbeamter der Polizei.
Das systematische Absuchen der Almen rund um die Wallbergbahnstation verlief jedoch ergebnislos. Auch eine Drohne der Freiwilligen Feuerwehr Rottach konnte den 70-Jährigen nicht aufspüren. Ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera musste am Boden bleiben; ein Flug war witterungsbedingt nicht möglich.
Der Einsatzleiter der Bergwacht Rottach-Egern, Felix Oswald, erweiterte daraufhin in Absprache mit der Polizei das Suchgebiet. Die Bergwacht fuhr mit Skiern vom Wallberg in Richtung Rottach-Almen ab. Als der Mann auch dort nicht angetroffen wurde, ging es mit Skiern zur Röthensteinalm weiter. Dazu die Wiesseer Polizei:
Der „Riecher“ war richtig. Hier konnte der 70-Jährige um 00.46 Uhr unverletzt angetroffen werden. Der Mann wurde von den Einsatzkräften zu Tal gebracht.
Einzig die spiegelglatte Suttenstraße stand den Einsatzkräften noch im Weg. “So ging es für das Streifenfahrzeug der Polizei und einem Bergwachtauto weder vor noch zurück”, meldet die Wiesseer Polizei. Glücklicherweise kam ihnen der Rottacher Bauhof zur Hilfe. Mit einem Räumfahrzeug und Streusalz sorgten die Bauhof-Mitarbeiter für eine befahrbare Straße, sodass der Lette sicher ins Tal gebracht werden konnte.
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