Springkraut wird zur Plage

Das Indische Springkraut ist eigentlich auf dem asiatischen Kontinent beheimatet. Vor Jahren ist es allerdings nach Europa „eingewandert“ – und vermehrt sich explosionsartig.

Auch im Tegernseer Tal vertreibt es heimische Arten. Die Gemeinde Rottach-Egern bittet nun Grundstücksbesitzer um Hilfe.

Das Indische Springkraut blüht üppig und breitet sich rasant aus - auch hier im  Tal.
Das Indische Springkraut blüht üppig und breitet sich rasant aus – auch hier im Tal.

Zugegeben, schön anzusehen ist es ja, mit seinen hängenden, tropfenförmigen Blüten von weiß bis rosa: Das Indische Springkraut blüht von Juni bis Oktober üppig und wird dabei in kurzer Zeit über zwei Meter hoch. Da es genügsam und anpassungsfähig ist, wächst es an Wasserläufen ebenso wie auf Bergwiesen. Und auch vermehrt in den Gärten der Talbewohner.

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Wucherndes Kraut auf dem Vormarsch

Das ist deshalb problematisch, weil sich die Pflanze stark ausbreitet und dabei die heimische Flora zurückdrängt. Manche Pflanze wurde bereits von ihren Stammplätzen vertrieben. Grund dafür ist, dass eine einzelne Springkraut-Pflanze gleich mehrere tausend Samen produzieren kann und diese in einem Umkreis von bis zu sieben Metern verteilt. Drückt man auf eine der Kapselfrüchte, kann man die explosionsartige Verteilung des Samens beobachten. Die Samen sind zudem bis zu fünf Jahre lang keimfähig.

Die Gemeinde Rottach-Egern und der Gartenbauverein Rottach-Egern/Kreuth beobachten die Entwicklung mit Sorge und bekämpfen die Pflanze seit Jahren. „In Rottach-Egern und Kreuth geht eine Gruppe engagierter Bürger gegen das wuchernde Kraut vor“, erklärt Christl Schönnagel, 1. Vorsitzende des Gartenbauvereins. „Es wäre eine große Hilfe, wenn die Grundstückseigentümer mithelfen würden.“

Erfolgreiche Vertreibung ist möglich

Das Kraut zu entfernen, ist nicht schwer. Die einzelnen Pflanzen sollten mitsamt der Wurzel aus der Erde gezogen werden. Um sie wirklich dauerhaft zu entfernen, sollten sie unbedingt im Hausmüll entsorgt werden. Denn im Kompost oder der braunen Tonne würden die Samen überleben und sich erneut verbreiten. Da der Samen lange keimfähig bleibt, kann die Bekämpfung mehrere Jahre in Anspruch nehmen. In frischem Zustand ist das Springkraut übrigens leicht giftig.

Die erfolgreiche Vertreibung ist also möglich. Daher bittet Schönnagel Gartenbesitzer, das indische Springkraut von ihren Grundstücken zu entfernen, um so die weitere Ausbreitung einzudämmen. Denn durch die zerspringenden Samenkapseln gelangen die Samen mühelos auf angrenzende Grundstücke, auch auf solche, die nicht regelmäßig gepflegt werden. Dort können sie sich ungestört weiter vermehren.

Entsorgung ausnahmsweise im Hausmüll

Ein Beispiel für eine erfolgreich gerettete heimische Pflanze ist die Türkenbund-Lilie. Auf dem Weg zwischen Enterrottach und Kühzagl war sie früher in Massen zu finden, bis das Indische Springkraut sie dort zunehmend verdrängte. Mithilfe vieler freiwilliger Helfer, die beharrlich gegen das fremde Kraut vorgingen, findet man dort auf der Wiese inzwischen wieder den ursprünglichen Bewuchs vor, so auch die Türkenbund-Lilie.

„Wer in Rottach wohnt und selbst nicht in der Lage ist, das Springkraut zu beseitigen, kann den Standort bei der Gemeinde Rottach-Egern melden“, empfiehlt Geschäftsleiter Josef Brummer. Die Gemeinde veranlasst dann die Bekämpfung durch den Gartenbauverein oder andere freiwillige Helfer. Bewohner anderer Talgemeinden können sich für weitere Informationen an den Gartenbauverein unter der Telefonnummer 08022 – 5797 wenden.

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