Sternsinger ziehen durchs Tal

Hoher Besuch steht ins Haus: als Könige verkleidet ziehen seit dem Wochenende Kinder durchs Tal und sammeln Geld, Süßigkeiten und segnen die Häuser. Die Sternsinger sind nach Weihnachten nicht mehr wegzudenken. Die Hilfsbereitschaft der Menschen in Tegernsee ist nach dem ersten Zwischenstand groß – die Sternsinger konnten ein Plus verzeichnen.

Überall im Tal sind Sternsinger unterwegs - auch auf der Schwarzen Tenn.
Überall im Tal sind Sternsinger unterwegs – auch auf der Schwarzen Tenn.

Rund 20 Kinder sind seit der Aussendung an Neujahr in Tegernsee im Einsatz. Täglich stapfen sie in kleinen Gruppen von Haus zu Haus und verkünden die Geburt Jesus. Sie tragen ein Gedicht vor, singen ein Lied und segnen das Haus. Auf den Türrahmen wird mit Kreide die neue Jahreszahl und die Buchstaben “C + M + B” geschrieben.

Wider dem allgemeinen Volksglauben bedeutet das nicht “Caspar, Melchior und Balthasar”, sondern “Christus Mansionem Benedicat” – Christus segne dieses Haus. Außerdem haben die Sternsinger ein Weihrauchfassl mit dabei und räuchern den Hauseingang. Wer mag darf mit dem Fassl auch sein Haus räuchern.

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Hilfe für Argentinien

Gesammelt wird heuer wieder für das Kinderdorf “Hogar Jesus Nino” in Puerto Rico, Argentinien. Hier kümmert man sich um elternlose Kinder. Finanziert werden von den Spenden vor allem Nahrungsmittel, Kleidung, medizinische Versorgung und Schulgebühren. Auch die Holzkirchner Sternsinger sammeln für die argentinischen Waisenkinder.

Dekan Walter Waldschütz betreibt seit 25 Jahren Entwicklungsarbeit in Argentinien. So kommt es auch, dass seit Dezember in Tegernsee eine Missionarin auf Zeit in der Pfarrei hilft. “Maria Florencia Grismeyer aus Argentinien war immer bei einer Sternsingergruppe dabei und hat die Kinder tatkräftig unterstützt”, erklärt Maria Thanbichler, die Leiterin der Sternsingeraktion.

Viel Lob für die Kinder

Thanbichler ist heuer sehr zufrieden, denn die Tegernseer Sternsinger stehen bei einer Zwischenbilanz der Spenden schon besser da, als im Vorjahr. Grund könnte das gute Wetter sein, das erleichtert den Kindern das gehen. Oder auch die besonders eifrigen Kinder von diesem Jahr: “Die Kinder waren sehr einsatzbereit und freudig. Wir haben sehr viel Lob bekommen.”

Belohnt werden die Kinder mit Unmengen an Süßigkeiten. Morgen gibt es einen gemeinsamen Abschlussgottesdienst, bei dem den Sternsingern für ihren Einsatz gedankt wird. Anschließend machen sie einige noch einmal auf den Weg in die Gaststätten in Tegernsee – singen, sprechen, räuchern und segnen das Haus für ein friedliches 2016.

Der gesetzliche Feiertag wurde deutschlandweit in fast allen Bundesländern abgeschafft – in Bayern ist er aber nach wie vor arbeitsfrei. Erst seit dem 4. Jahrhundert sind Weihnachten und Heilig Dreikönig getrennte Feiertage. Früher feierte man die Geburt und die Ankunft der Könige gemeinsam. Für die Christen ist der 6. Januar nach wie vor ein wichtiger Feiertag und bleibt in Bayern und zur Freude aller Arbeitnehmer auch frei.

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