Straftaten im Tal steigen an

Der Anstieg der Kriminalität im Landkreis ist erschreckend. Vor allem zwei Talgemeinden stechen negativ hervor. Als Grund gibt der Polizeipräsident unter anderem den starken Zuwachs der Asylbewerber an.

Brennpunkt Bahnhof: hunderte Flüchtlinge werden hier pro Woche aufgegriffen. Quelle: BP Rosenheim
Mehr Flüchtlinge – mehr Straftaten. Auch eine illegale Einreise stellt eine Straftat dar. Quelle: BP Rosenheim

“In vielen Bereichen der polizeilichen Aufgabenbewältigung zeigen die gestiegene Terrorgefahr und die Belastungen in Zusammenhang mit der Flüchtlingsthematik ihre Auswirkungen. Bei einem Vergleich der wesentlichen Fallzahlen und deren Entwicklung stellt man jedoch fest: Der Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ist sicher,“ wie Polizeipräsident Robert Kopp im Zusammenhang mit der Kriminalstatistik 2016 erklärt.

Dennoch: Die Straftaten im Bereich des Polizeipräsidiums Rosenheim sind angestiegen. Im Jahr 2016 wurden 213.354 Straftaten in der Kriminalstatistik erfasst – doppelt so viele wie im Vorjahr. Das bedeutet einen überproportionalen Anstieg um 116,9 Prozent.

Anzeige

Flüchtlingszuwachs zeigt Auswirkungen

Dieser außergewöhnlich hohe Anstieg sei vor allem auf den Bereich der Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylverfahrensgesetz im Zusammenhang mit der Migrationslage zurückzuführen, heißt es von Seiten der Polizei. Denn rechtlich gesehen stellt jede Einreise ohne gültiges Visum – auch die eines Asylsuchenden – eine illegale Einreise in das Bundesgebiet und somit eine Straftat nach dem Aufenthaltsgesetz dar.

Der Landkreis Miesbach verzeichnet 4.219 Straftaten und weist damit den zweithöchsten Anstieg im Gebiet des Polizeipräsidiums Rosenheim auf. Auffällig sind dabei vor allem die Zahlen in Tegernsee, Rottach-Egern und Holzkirchen. Dagegen ist aber auch die Aufklärungsquote um insgesamt 3,8 Prozent gestiegen.

Die Kriminalstatistik der Polizei für den Landkreis Miesbach

Beim Thema Körperverletzung meldet das Präsidium ebenfalls einen Anstieg. Vor allem Auseinandersetzungen zwischen Flüchtlingen seien hier ausschlaggebend. Aber auch die Sexualdelikte haben sich mit insgesamt 49 Fällen erhöht. Weniger geworden sind dagegen die Wohnungseinbrüche. Kopp dazu:

Ungeachtet der positiven Entwicklung in den beiden letzten Jahren hat sich die Anzahl an Wohnungseinbrüchen seit dem Jahr 2010 nahezu verdoppelt. Die präventive und repressive Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen wird deshalb, nicht zuletzt auch wegen den negativen Auswirkungen auf das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung, beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd auch in Zukunft einen bedeutsamen Tätigkeitsschwerpunkt darstellen.

Am Ende spricht sich Kopp für eine sogenannte kommunale Sicherheitswacht aus. Das werde in verschiedenen Orten schon erfolgreich praktiziert.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner