Suchtkranke entdecken die Kräuterwelt

Zahlreiche Kräuter, die in unseren Wäldern wachsen, haben heilende Wirkung. Die Caritas hat jetzt extra für Suchtkranke eine Erkundungstour mit einer Expertin organisiert. Dabei ging es vor allem um Abwechslung vom Alltag und das Einlassen auf neue Erfahrungen.

Mit den Kräutern die in unseren Wäldern wachsen, kann man so einiges anfangen

Eine Kräuterwanderung mit Pädagogin Ulla Menke für Suchtkranke aus dem Landkreis – dieses tolle Projekt setzte die Caritas jetzt zum wiederholten Male um. Neun Klienten und zwei Beraterinnen trafen sich an der Oedbergalm in Ostin mit der erfahrenen Kräuterexpertin. Einige der Besucher waren bereits letztes Jahr mit dabei und sehr begeistert.

Viel uraltes Wissen wurde vermittelt, alle Sinne wurden angesprochen. Unter kundiger Anleitung wurden verschiedenste Pflanzen und Kräuter gesucht, mit geschlossen Augen ertastet, der Duft und die Beschaffenheit wahrgenommen. Der Breitwegerich, der heute oft als Unkraut gehandelt wird, wurde früher in vielen Ländern als Heilkraut verehrt, weil er sich selbst durch steinige Wege und Spalten hindurchkämpft, aus damaliger Sicht ein „göttliches Gewächs“, das allen Widerständen trotzt.

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Nicht nur bei Insektenstichen hilft der Saft des Spitzwegerich. Vor allem die honigsüßen Blütenspitzen des Klees schmecken den Teilnehmern, manch eine Kindheitserinnerung wurde wieder wach. Es wurde aber auch Neues entdeckt: „Mädesüß“ z.B. kann zum Süßen und Verfeinern von Sahne verwendet werden. Die anschließende Verkostung der gesammelten Kräuter, die in Quark, Frischkäse und über frisch geschnittene Gemüsesticks verteilt wurden rundete den Ausflug ab und hinterließ rundum zufriedene Teilnehmer.

Das war mal etwas Besonderes, das muss man schon sagen! Wieder was gelernt!

Die Freizeitangebote der Caritas Fachambulanz sind den Klienten sehr beliebt. Die Maßnahme Betreutes Einzelwohnen für chronisch suchtkranke Menschen, kurz „BEW“, ist eine Hilfe zu Selbsthilfe und setzt im Alltag der hilfesuchenden Menschen an. Das kann der Kontakt und Begleitung zu Ämtern sein, das gemeinsame Finden einer sinnvollen Tagesstruktur, bis hin zur Bearbeitung von Krisensituationen und Rückfällen – die Sucht bleibt immer im Fokus.

Betroffene im Alter ab 18 Jahren werden regelmäßig von speziell im Suchtbereich geschulten SozialpädagogInnen zuhause in ihrer eigenen Wohnung besucht. Das selbstständige Wohnen soll unbedingt erhalten bleiben. Freizeitangebote wie die Kräuterwanderung ermutigen auch einmal etwas nicht – alltägliches zu tun, Gemeinschaft zu erfahren und eigene Begrenzungen zu überschreiten. Dinge, die für gesunde Menschen selbstverständlich sind. Weitere Ausflüge sind bereits in Planung und es werden auch immer wieder Plätze frei – denn zum Glück wird das Ziel der Wiederverselbstständigung immer wieder erreicht!

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