Redaktionspodcast der Tegernseer Stimme:
Tal-Stimmen: Lesen, hören und staunen

Gestern ist das Podcast-Trio der Tegernseer Stimme erstmals im neuen Jahr auf Sendung gegangen. Hier gibt es das Intro und ein paar Stellen zum Nachlesen. Über die Bauernproteste, über das Budget der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) und dies und das.

Die Tal-Stimmen: Julia Jäckel und Peter Posztos.

Eine Mini-Premiere war das gestern; der Redaktionspodcast Tal-Stimmen ist erstmals live gegangen. Wer das verpasst hat, kann den Podcast natürlich nachhören. Zudem haben wir uns digitale Unterstützung geholt und den Podcast transkribiert, zumindest stellenweise. Die Stimmen; das sind Martin Calsow (Herausgeber der Tegernseer Stimme), Julia Jäckel (Redaktionsleiterin der Tegernseer Stimme) und Peter Posztos (Geschäftsführer der Tegernseer Stimme). Hier gehts los. Das Transkript haben wir redaktionell bearbeitet, den vollen Genuss gibt es hier auf die Ohren:

Transkript Tal-Stimmen vom 09. Januar 2024

Julia Jäckel: Ja, hallo und herzlich willkommen. Ich hoffe, wir sind tatsächlich live. Schön, dass ihr eingeschaltet habt. Ihr hört die Tal-Stimmen, euren Lieblings-Podcast fürs Tegernseer Tal mit illustren und bitteren Erkenntnissen aus Gesellschaft und Politik. Heute mit Großverleger Martin Calsow. Du bist ja fast Verleger, ein bisschen, oder?

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Martin Calsow: Nein, nein, ich bin nur ein ganz kleines Licht, ein einfacher Arbeiter im Weingarten des Medienherren.

Julia Jäckel: Und ich hatte mir vorhin überlegt, dass ich dich als Druckereiproduzenten vorstelle, Peter Posztos.

Peter Posztos: Hallo. Der kleine Verleger unter den großen Verlegern.

Martin Calsow: Herzlich willkommen im neuen Jahren Julia! Julia Jäckel, Chefredakteurin, größte Inhalte-Herstellerin im Tegernseer Tal. Die geheime Macht hinter allem. Wir sind ja nur Puppets, werden geführt von der Jäckelmacht. Du müsstest da noch das Geräusch dazu machen.

Julia Jäckel: Das Schnaufen? Wie seid ihr denn ins neue Jahr gekommen? Seid ihr reingestolpert oder rausgestolpert? Alles frisch, alles gut?

Peter Posztos: Ich war ja nicht hier, ich war Skifahren.

Julia Jäckel: Aber du warst nicht in einem Paralleluniversum.

Peter Posztos: Doch, gefühlt schon, ehrlich gesagt. Ich war in Österreich und die Österreicher sind relativ gut drauf. Zumindest da, wo ich Skifahren war. Da waren alle gut drauf. Wetter war gut, Schnee glitzerte. An Silvester in der Nacht schneite es, es war wie im Traum. Dann kam ich am 6. Janaur zurück und das Erste, was ich dann sah, ich glaube fünf Kilometer nach der Grenze, waren Trecker, die irgendwie geblinkt haben in der Nacht oder am Abend und auf Brücken standen und ja, diese spezielle Stimmung verbreitet haben. Schon zwei Tage vor Montag quasi? Ja, Samstagabend. Und es schneite sehr stark und es war irgendwie unklar, was das soll.

Also, wir haben es nicht so richtig verstanden, weil wie gesagt, wir waren in einem Paralleluniversum. Nach der zweiten, dritten Auffahrt, die voll war mit Treckern, blinkenden Treckern, haben wir irgendwann verstanden, ach schau mal, das sind möglicherweise Vorboten der Proteste. Also waren wir mittendrin in den Bauernprotesten.

Julia Jäckel: Ja und Martin, du bist ja auch im Protestland digital unterwegs gewesen, nicht nur auf offiziellen Plattformen, habe ich mir sagen lassen.

Martin Calsow: Ja, ich habe mich im neuen Jahr, aber auch schon im letzten Jahr mit Telegram, WhatsApp-Gruppen und mit Websites in, sagen wir mal, in unsicheres Terrain bewegt. Am Anfang ist das ja immer noch so irre, man guckt da so drauf, wie wenn man eine Sportart von früher sieht. Ich weiß nicht, ob ihr wisst, es gab früher in den Zwanzigern die Sportart mit einem Pferd von einem Turm ins Wasser zu springen […]

Bürgermeisterwahl und Kreuther-Stabilitätspakt [ab Minute 20]

Julia Jäckel: Wir dämmern so weg hier. Der Peter liegt schon halb im Sessel und holt sein Handy raus, checkt nochmal die Nachrichten. 

Peter Posztos: Ich spiele Snake.

Julia Jäckel: Was war noch so los zwischen den Jahren, Leute?
Peter Posztos: Ich war ja nicht da, keine Ahnung, was hier los war. 

Julia Jäckel: Ja, eine Sache haben wir noch, Martin. Bürgermeister Besel bekommt Konkurrenz?
Peter Posztos: Oh ja, die Betti, die Babette (Waxenberger, Anmerkung der Redaktion).

Martin Calsow: Also generell, der Besel ist ja ein Brückenbauer, das ist ja nett. Ich würde ja jedem Bürgermeister eine Filmrolle zuordnen oder so ein Filmgenre. Der Alfons Besel ist im Film ein Therapeut, attraktiv, Familientherapeut; (…). Könnte so eine deutsch-französische Koproduktion sein, mit einem attraktiven französischen Schauspieler und einer schlecht gelaunten deutschen Schauspielerin. 

Julia Jäckel:  Sollen wir alle Bürgermeister im Tal durchgehen? Das würde mich so interessieren. Das wäre eine eigene Sendung.
Peter Posztos: Aber das können wir doch nächstes Mal machen. 

Julia Jäckel: Ja, ja, nächstes Mal. Immer wenn ihr sagt, nächstes Mal sprechen wir dann nicht darüber. Ist euch das schon mal aufgefallen? 

Peter Posztos: Du bist doch die Moderatorin. Du musst dir das jetzt notieren in deinen großen DIN A4-Notizblock hier.

(…)
Martin Calsow: Ja, also Kreuth, das muss man anders sehen. Kreuth hat ja eine Sonderstellung.
Kreuth ist ja so eine Sonderverwaltungszone, in der der Bürgermeister akklamiert wird.
(…)

Über das Budget der TTT

Zwischen den Jahren, vor Weihnachten ist Folgendes passiert: Uns wurde zur Kenntnis gegeben, dass der Kreuther Gemeinderat, in einer nicht öffentlichen Sitzung, dem Budget der Tegernseer Tal Tourismus GmbH (TTT) nicht zugestimmt hat. Und damit als einzige Gemeinde im Tegernseer Tal “Nein” gesagt hat.
Und das hat noch mal kurz vor Weihnachten Staub aufgewirbelt. Der übrigens noch in der Luft ist, …
Julia Jäckel: Da ist noch nichts mit Staub gesenkt oder so.
Peter Posztos: Staub hebt sich, Staub senkt sich, sage ich immer. Ja, aber bei der TTT bin ich mir noch nicht so sicher. Das ist natürlich eine heikle Nummer.

Martin Calsow:  Mal schauen, wo der Weg hingeht im neuen Jahr für die TTT. Aber auch für die Kreuther. Die Gesellschafter und die Bürgermeister werden nochmal mit dem Kreuther Gemeinderat sprechen.
Was so ein bisschen klingt wie, gut, dann gehen wir mal zu unserem “lernbehinderten Familien-Mitglied” und reden in einfacher Sprache mit ihm: Klare Hauptsätze und erklären das nochmal langsam und nochmal deutlich.
Bis dann auch der Kreuther Gemeinderat zutimmt. Naja, mal sehen, ob die sich darauf einlassen. 

Julia Jäckel: Und wenn sie sich nicht drauf einlassen, was passiert dann?

Martin Calsow: Dann werden sie überstimmt und dann wird wahrscheinlich jemand anders aus einer anderen Gemeinde sagen, okay, dann übernehmen wir das.
So groß ist der Kreuther-Anteil dann auch nicht. 

Peter Posztos: Ah, es geht um Geld.
Julia Jäckel: Ja, aber du musst ja schon auch verraten, also A: um wie viel Geld geht es? B: was macht die TTT damit eigentlich? 

Martin Calsow: Ja, dann fangen wir mit der TTT. Das ist eine schwierige Angelegenheit. Die TTT ist eine Tourismus-GmbH und ein Zusammenschluss der Gemeinden.
Da gab es einen Vorgänger, ich will gar nicht so in die Tiefe rein. Aber es geht eigentlich darum, dass das Tegernseer Tal als Marke gefördert wird. Quasi nicht ein einzelnes Hotel oder ein einzelnes Freibad oder irgendwie ein Event, sondern das Tal als Marke.

Julia Jäckel: Also sie wollen Ihr vollumfängliches, ganzheitliches PR-Konzept gerne von den Gemeinden bezahlt bekommen?


Martin Calsow: So; und dann gibt es noch ein paar Leistungen, Gastgeberbetreuung und all so ein Zeug. Die Gemeinde Kreuth musste oder sollte für 2024 in dem Budget, ich glaube, 40.000 oder 45.000 Euro mehr zahlen.
Und das konnten die sich einfach nicht vorstellen. 40.000, wir haben einfach kein Geld. 
Dazu muss man sagen, dass der Bierschneider diese Taktik schon geraumer Zeit hat. Er sagt wir haben kein Geld, wir haben kein Geld, wir haben kein Geld.
Ihr habt das Geld, Tegernsee, Rottach-Egern, Wiessee; ihr habt das Geld, wir haben es nicht. Und naja, also ich nehme mal an, dass wird dann so ausgehen wie das Hornberger Schießen, auch so ein Begriff, ein Boomer-Begriff.

Echo zu Franz Beckenbauer [Ab Minute 44] und was das mit Björn Höcke zutun hat

Peter Posztos: Aber ich war gestern sehr traurig, muss ich sagen. 

Julia Jäckel: Wegen Beckbauer? Ja, absolut.
Peter Posztos: Wirklich, ich habe am Sonntag diese ARD-Doku angeschaut.
Und ich fand die richtig gut. Wirklich gut. Und ich dachte nach den 90 Minuten, das hört sich an wie ein Nachruf.
Und einen Tag später, also was für ein Timing (…). Ich war wirklich traurig, weil ich noch die WM 1990 in Erinnerung habe und da war irgendwie so dieses Bild von dem Team, das da feiert und Beckenbauer da mitten auf dem Platz. Das hat sich so eingebrannt, weil ich so glücklich war, dass wir damals die WM gewonnen haben. Und weil man das auch so verbunden hat mit ihm, diese Art, wie er da so aufgetreten ist und plötzlich ist dieser Mensch tot und das ist einfach, finde ich, sehr, sehr, sehr traurig.

Martin Calsow: Ich musste so lachen, wie du das sagst mit 1990.
Ich las gestern von Björn Höcke einen Tweet zum Tod von Franz Beckenbauer.
Und ich habe ihn jetzt mal kurz nochmal aufgerufen, damit wir das nochmal ganz kurz lesen:
Also die AfD schreibt dazu, Björn Höcke:”1990 feierten wir Deutschen das Ende des Kalten Krieges, die deutsche Einheit und den dritten WM-Titel für das Fußballteam.
Das aus Alt-BRD- und DDR-Spielern bestand, noch eine echte Nationalmannschaft sein durfte.”
Und so weiter und so weiter.

(…) Ja, er durfte noch die Zeit erleben, in der auch der Profifußball mehr als Kommerz und Regenbogenklamauk war.
Es war eine bessere Zeit für echten Sport.(…)
Wir erinnern uns an die letzte WM in Katar, das WM-Spiel, das Finale? Argentinien gegen Frankreich, eines der fußballerisch besten Fußballspiele, die ich jemals gesehen habe.
Und dann kommt irgendwie so ein brauner, dumpfer Ton von Herrn Höcke aus dem Jahr 1990.
Hat mit Beckenbauer jetzt nicht viel zu tun. 

Peter Posztos: Ja, leider nicht.

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