Tourenskigeher spielen mit dem Tod

In einer ersten Bilanz zieht Sonnenbichl-Vorstand Toni Schwinghammer ein positives Fazit der vergangenen Saison am Sonnenbichl. Nachdem Schwinghammer und andere Mitstreiter dem Wiesseer Traditionshang vor zwei Jahren neues Leben eingehaucht hatten, hat sich vieles verbessert. Trotzdem macht er in seinem Bericht auf ein akutes Problem aufmerksam.

So hätten sich Ende Februar zwei Tourenskigeher verbotenerweise auf die Piste gewagt. Während der Abhang von einer am Stahlseil hängenden Pistenraupe präpariert wurde, kam es dabei zu einem Unfall, den ein Skifahrer nur mit Glück unverletzt überstand.

Schwinghammer erläutert das Problem und den glimpflich verlaufenen Unfall folgendermaßen:

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Zur Präparierung der steilen Hänge am Sonnenbichl ist es notwendig sich mittels Drahtseils an einem festen Punkt am Hang einzuhängen. Unterstützt durch die Seilwinde kann sich so die Pistenraupe nach oben ziehen. Die Präparation der Pisten wird erheblich erleichtert.

Während sich die Pistenraupe im Hang unterhalb der Kuppen vor den vorhandenen Plateaus befindet, schneidet sich das ca. 10 mm starke Drahtseil grundsätzlich im Bereich der Kuppe bis zu 20 cm tief in den Schnee ein und ist dadurch nicht erkennbar. Bei einer seitlichen Richtungsveränderung der Pistenraupe entsteht durch das im Schnee verhängte Drahtseil eine erhebliche Spannung.

In dem Moment wenn sich das Seil durch das Annähern der Pistenraupe an die Kuppe, aufgrund der immer höher werdenden Spannung aus dem Schnee löst, entlädt sich die aufgestaute Energie durch eine seitlich nach oben wirkende Peitschbewegung.

Genau in diesem Moment stand/fuhr einer der beiden Tourenskifahrer in unmittelbarer Nähe des im Schnee verhängten Drahtseiles. Wie durch ein Wunder wurde er nur im Bereich der Bindung von dem Drahtseil getroffen. Dies hatte zur Folge, dass er in hohem Bogen durch die Luft flog und beim Aufprall auf die Piste sich ohne Skier, ohne Stöcke und dergleichen im Schnee wieder fand.

Es ist nicht auszudenken welche Folgen der Vorfall hätte nach sich ziehen können, wäre der Tourenskifahrer an einem seiner Gliedmaßen oder am Kopf getroffen worden. Trotz des Vorfalles ließen sich die beiden Tourenskifahrer nicht beirren und setzten ihre Abfahrt auf der gesperrten Piste bis ins Tal fort.

In diesem Zusammenhang warnt Schwinghammer eindringlich davor, die aufgestellten Hinweisschilder mit Blinklichtern zu mißachten. Diejenigen Bereiche, die mittels Windenpistenraupe präpariert werden, werden durch den Pistenraupenfahrer mittels Absperrzäunen und Flatterleinen komplett abgesperrt. Das Überwinden der Absperrungen bedeute unmittelbare Lebensgefahr, so der Vorstand, der jedoch grundsätzlich ein positives Fazit der vergangenen Saison zieht.

Höhere Auslastung, viel Lob

Der Umsatz wurde um 40 Prozent gesteigert. Aufgrund einer neuen Beleuchtung nutzten diverse Vereine den Hang auch noch nach 16 Uhr. Durch die Ausholzung des oberen Steilhanges entlang der Liftspur fiel der Schnee besser auf die Spur, wodurch sich das aufwändige Präperieren erübrigte .

Die Belegungszeit des Sonnenbichls stieg ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr an. 630 Stunden lang nutzten 58 verschiedene Trainingsgruppen den Hang. Berühmte Skifahrer wie Tina Maze aus Slowenien, Felix Neureuther sowie Simon Stickl trainierten auf der Piste.

Von den 23 Veranstaltungen, die in dieser Saison stattfanden, sind die Europacup Nachtslaloms für Damen besonders erwähnenswert. Die perfekten Bedingungen und die Zufriedenheit aller Teilnehmer sorgten für positive Kritiken – weit über die Grenzen des Tals hinaus.

“An die Berge scheint die Sonne zuerst”- Hoffentlich liegt im nächsten Jahr genügend Schnee für eine weitere erfolgreiche Saison. Dieses Jahr hat der Sonnenbichl einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum langfristigen Erfolg gemacht.

Bei der nächtlichen Pistenpräparierung

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