Tourismusverband Oberbayern vor Neugründung

Im vergangenen Jahr musste der Tourismusverband Oberbayern wegen finanzieller Engpässe Insolvenz anmelden. Seither existiert in Oberbayern keine touristische Vereinigung der Landkreise, obwohl diese zuvor als größter Tourismusverband Deutschlands galt.

Jetzt soll in diesem Jahr noch eine Neugründung gelingen. Und auch der Landkreis Miesbach will wieder Teil des Projekts werden.

Kreisausschuss in Miesbach entscheidet für Tourismusverband Oberbayern
Der Kreisausschuss in Miesbach hat sich für einen Beitritt zum neuen Tourismusverband Oberbayern entschieden.

Bereits seit einiger Zeit ist Robert Salzl aus Schliersee als Gründungsvorsitzender des neuen Tourismusverbandes Oberbayern damit beschäftigt, die Vereinigung neu aufzustellen. Laut Landrat Jakob Kreidl habe er auch bereits viel Arbeitszeit in die Sache gesteckt. Auf der Kreisausschusssitzung am vergangenen Mittwoch wurde nun unter anderem darüber diskutiert, ob der Beitritt in den Tourismusverband Oberbayern jedoch überhaupt sinnvoll sei.

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Allgemein sollen alle Tourismusgemeinden Oberbayerns, die bereits im letzten Verband vertreten waren, auch jetzt die Möglichkeit haben, beizutreten. Der Jahresbeitrag bleibt gleich und beläuft sich auf rund 5.000 Euro im Jahr. „Durch den Beitritt hat man viele Vorteile. Zum Beispiel bekommt man Zuschüsse und Förderungen für Projekte“, erklärte Landrat Jakob Kreidl. So habe der Tourismusverband beispielsweise auch das Genießerland und den Winterzauber im Tegernseer Tal bezuschusst und so geholfen, den Landkreis insgesamt besser zu bewerben.

Zuschüsse und Förderungen für Projekte

Die Meinung Kreidls, dass das Marketing wie in allen größeren Regionen auch im Landkreis Miesbach zusammenhängt, wurde von vielen Sitzungsmitgliedern geteilt. Schließlich orientieren sich die Touristen in erster Linie an Regionen und nicht an speziellen Orten.

Allerdings kamen auch kritische Stimmen auf. So stellte Martin Walch (SPD) aus dem Kreuther Gemeinderat die Idee vehement infrage: „Ich weiß nicht, für was und warum man das machen soll. Eigentlich ist das die Aufgabe der TTT und ATS. Wenn man mir nicht erklärt, warum wir einen zusätzlichen Nutzen daraus haben, sehe ich keinen Grund, einer Beteiligung zuzustimmen.“

Andere Stimmverteilung notwendig

Mit seiner Meinung stand Walch indes weitesgehend alleine da. Robert Huber (SPD), Zweiter Bürgermeister von Bad Wiessee, befürwortet beispielsweise einen Zusammenschluss. Er finde allerdings, dass man erst die Strukturen prüfen müsse. Dieser Meinung schloss sich auch Miesbachs Bürgermeisterin Ingrid Pongratz an: „Man muss die Rechtsformen und vor allem die Stimmenverteilung genau prüfen.”

Sonst passiere es wieder wie beim letzten Tourismusverband, dass die Stadt München weitaus mehr Stimmen hat und so die Regionen an den Rand drängt, erklärte Pongratz. Letzten Endes entschied sich der Kreisausschuss mit klarer Mehrheit für eine Beteiligung am neuen Tourismusverband Oberbayern. Die Gründungsversammlung soll noch in diesem Jahr stattfinden. Bis dahin wollen die Verantwortlichen aber noch weitere Informationen einholen.

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