Traditionelle deutsche Spa-Casino-Städte

Viele deutsche Städte können auf eine über 200-jährige Tradition mit einer Verbindung von Spa- und Casino-Angeboten zurückblicken. Was sind eigentlich die Ursprünge und in welchen Regionen des Landes findet man die Vorreiter der Industrie? Wir werfen zudem einen Blick auf die Entwicklung der Branche und zeigen, wo man heute erfolgreich einen entsprechenden entspannten Urlaub mit Spa- und Casinobesuch planen kann.

“Kurhaus Wiesbaden Haupteingang” von Pedelecs (CC BY 3.0)

Rheinland-Pfalz profitiert von speziellen Rechten
Das Bundesland, in dem das Glücksspiel besonders zur Geltung kam, war zu Beginn Rheinland-Pfalz. Dies liegt vor allem an einem uralten Gesetz, das allerdings noch bis 1983 intakt war. Über 200 Jahre durften lediglich Kur- und Badeorte Spielbänke betreiben. Somit profitierten vor allem die Bundesländer mit eben jenen Institutionen, während die Betreibung heute allen Interessierten offen steht. Trotzdem finden sich auch heute die meisten Orte zum Glücksspiel noch in den Kurorten.

Bad Ems, Bad Neuenahr und Bad Dürkheim waren die Orte, in denen 1720 und in den Folgejahren nach und nach die ersten Spielbanken des Landes eröffnet wurden. Insbesondere Bad Ems machte sich mit seiner Ausnahmestellung als Vorreiter der Industrie einen Namen und lockt immer wieder prominente Gäste in sein Casino an. In der Vergangenheit waren hier zum Beispiel Wilhelm, König von Preußen, und Alexander von Russland zu Gast und genossen die einzigartige Atmosphäre. Noch heute ist das Casino regelmäßig allen Besuchern zugänglich, legt jedoch nach wie vor viel Wert auf entsprechende Garderobe und Stil. Gastbesucher aus Comedy und Co. sollen heute Menschen in die Hallen locken.

Mainz, die Landeshauptstadt, und Trier folgten mit etwas Verzögerung dem neuen Trend. Auch in Nachbarstaaten innerhalb Deutschlands fanden sich schon bald die ersten offiziellen Angebote. Dies beinhaltet zum Beispiel Baden-Württemberg mit seinem Vorzeigekurort Baden Baden. In Baden Baden baute man 1824 nachgewiesenermaßen den ersten Roulette-Tisch des Landes auf. Bereits 1748 erlaubte man den Betreibern die ersten Kartenspiel-Angebote, etwa „Pharao“ und „trente et quarante“. Dem 50.000-Einwohner-Ort kommt zugute, dass viele wohlhabende Menschen hier ihre Heimat gefunden haben und somit eventuell etwas mehr Geld als in anderen deutschen Städten für Spielbanken entbehren können.

Der spezielle Charme von Bad Homburg

“Wiesbaden, Deutschland, Spielbank” von Ralf Roletschek (CC BY-SA 3.0)

Auch in Hessen vergnügten sich die Bürger recht bald mit Glücksspielen aller Art. In Norden von Frankfurt am Main befindet sich das kleine Örtchen Bad Homburg. Dort ist jedoch bei Weitem nicht nur Roulette und sonst nichts. Stattdessen gibt es für Touristen unzählige kulturell wertvolle Angebote. Wahnsinnig idyllisch gelegen ist Bad Homburg perfekt für Spaziergangs-Liebhaber, die gerne in der Abendsonne die Landschaft bewundern. Der Marktplatz der Stadt befindet sich in unmittelbarer Nähe zum alten Schloss, das nach Abriss einer Burg an selbiger Stelle bereits 1685 entstand. Auch Kunstfans kommen voll auf ihre Kosten, insbesondere mit der Skulpturenallee, die dem Besucher zwischen Rathaus und Bahnhof sehr viele bekannte Künstler präsentiert.

Wenn es erst einmal Abend wird, bietet sich der Gang in eines der bekanntesten Casinos der Stadt regelrecht an. Das „Mutter von Monte Carlo“ genannte Casino spielte in der Entwicklung des Glückspiels durchaus eine bedeutende Rolle. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, wurde bereits zwei Jahre nach Eröffnung im Jahr 1841 von den beiden Franzosen François und Louis Blanc eine Neuerung im Roulette-Spiel eingeführt, welche nachdrücklich mehr Besucher nach Bad Homburg lockte und ihren Status als Kurort enorm steigerte. Es handelt sich hierbei um das 0 Style Roulette-Rad, in dem nach europäischen Regel gespielt wird. Was genau bedeutet das? In den frühen 1840er Jahren boten Casinos vor allem Roulette nach amerikanischen Regeln an. Dort findet sich neben der 0 auch eine 00 auf dem Roulette-Rad. Entsprechend erhöht sich der Vorteil des Hauses und damit auch seine Einnahmen. Die Chance des Spielenden auf einen Gewinn liegt hingegen nur bei 1:38. Auf dem europäischen Roulette-Rad existiert neben den 36 Zahlen nur eine 0 und bietet dem Spieler damit eine höhere Gewinnchance von 1:37.

Der durchdringende Effekt des europäischen Roulette-Rads war damals vor allem in höheren Besucherströmen für die Stadt Bad Homburg und sein Spa- und Casino-Angebot zu spüren. Heutzutage bieten sich in Zeiten des Internets ganz andere Möglichkeiten für Spieler. Beispielsweise findet sich im Roulette-Angebot von Betway noch heute sowohl die Roulette-Variante mit einer 0 als auch der 00. Auch hunderte Automatenspiele werden sowohl online als auch im Casino angeboten.

Wie locken die Orte ihre Besucher und was gibt es sonst zu tun?

“Bad Homburg – Marktplatz Ecke Luisenstraße 13: Renaissancebau mit Holzarchitektur” von Pedelecs (CC BY-SA 3.0)

In den zahlreichen Kurangeboten in der Nähe der Casinos gibt es immer genug Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Egal ob in Bädern oder während Massagen – Entspannung ist garantiert. Insgesamt werden alleine in Rheinland-Pfalz 22 Kurorte und Heilbäder geführt.  Es handelt sich generell um ein Bundesland, das mit seiner vielseitigen Landschaft, die alles von Gebirgen inklusive Weinbergen bis hin zu malerischen Flussbetten, alles beinhaltet. Mit Schlössern, Burgen und Sehenswürdigkeit aus scheinbar längst vergessenen Zeiten an jeder Ecke bietet sich zudem ein umfangreiches Kulturprogramm für alle Altersgruppen.

Besonders praktisch für Casino-Besucher ist, dass sich an Automaten-Spielen viele Häuser im Umkreis zusammengeschlossen haben. So gewann ein Mann im bayrischen Bad Wiessee beeindruckende 386.000€. Es handelte sich um das erst 73. Mal, dass ein Bayern-Jackpot geknackt wurde. Bei aller Freude verlieren einige reale Casinos in letzter Zeit einiges an Umsatz einiges am Umsatz, nicht zuletzt durch die zunehmende Verbreitung der Online-Konkurrenz. Vor allem Bad Wiessee, Garmisch-Partenkirchen und Feuchtwangen stehen jedoch auch weiterhin durch ihre lange Geschichte und guten Ruf im Plus und machten einen Gewinn von 138.000€, während viele andere sich dem negativen Trend beugen müssen.

Spa und Casino: Es lohnt sich noch immer

Selbst wenn die traditionellen Casino-Städte schon lange nicht mehr die Hauptattraktion der Städte sind, so lohnt sich ein Besuch dennoch immer. Nicht nur wird in den Spielbanken traditionell operiert, sondern man findet auch rundherum oft ein sehr gelungenes Angebot an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten. Ob in Rheinland-Pfalz oder Bayern – warum nicht einmal ganz traditionell ein Wochenende im Kurort mit allem Drum und Dran genießen?

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