50 Flüchtlinge ziehen um

50 Asylbewerber zum Start: Die Rottacher Traglufthalle bekommt ihre ersten Bewohner am kommenden Montag. Und ist damit schon fast zur Hälfte voll. Entlastet wird dadurch vor allem die Tegernseer Turnhalle – doch eine Rückkehr zur Normalität ist dort noch lange nicht in Sicht.

Bis zu 120 Flüchtlinge haben in dieser Halle Platz. Nächste Woche Samstag können interessierte Bürger die Unterkunft besichtigen.
Bis zu 120 Flüchtlinge haben in dieser Halle Platz. Übermorgen können interessierte Bürger die Unterkunft besichtigen.

Ein Viertel der Asylbewerber, die derzeit in der Tegernseer Turnhalle wohnen, zieht am Montag um. Denn die Rottacher Traglufthalle ist endlich betriebsbereit. Die Umverteilung soll für Entlastung sorgen – nicht nur im Nachbarort, sondern im ganzen Landkreis. Laut Landratsamtssprecher Birger Nemitz laufen einige Mietverträge für Wohnobjekte aus, in denen die Behörde Asylbewerber einquartiert hatte.

Langfristig soll die Tegernseer Turnhalle wieder ihrem eigentlichen Zweck gerecht werden. Doch um keine falschen Hoffnung zu machen, sagt Nemitz: “Wir können noch keinen fixen Zeitpunkt nennen” – lieber lasse man sich positiv überraschen. Entlastung für Tegernsee verspricht jedenfalls die Holzkirchner Traglufthalle, die nach einer erneuten Verzögerung jedoch erst Mitte März fertig sein soll.

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Das Unterbringungskonzept für die insgesamt 1561 Flüchtlinge im Landkreis nimmt also langsam Formen an. Aktuell liegt die wöchentliche Quote für neu zugewiesene Flüchtlinge bei 20 Personen. Laut Nemitz hatte die Regierung von Oberbayern die Zahl erst vor einer Woche gesenkt, nachdem sie zuvor bei 33 Personen pro Woche lag.

Ursprünglicher Artikel vom 11. Februar 2016 mit der Überschrift: „Rottacher Traglufthalle “kein Deluxe“

Transparenz für die Bürger, Unterkunft für die Flüchtlinge: Am 22. Februar ziehen die ersten Bewohner der Traglufthalle in Rottach-Egern ein. Zuvor wollen Landratsamt und Gemeinde dafür sorgen, dass die Bürger sich „ein realistisches Bild“ von der Unterkunft machen – mit einem Tag der offenen Tür.

Es fehlen nur noch ein paar Handgriffe, dann ist die Traglufthalle am Rottacher Birkenmoos bezugsfertig. Im Laufe der nächsten Woche wird mit der Hilfe des Bauhofs die restliche Innenausstattung angeliefert und aufgestellt. Schon am Donnerstag nehmen Vertreter von Polizei, Feuerwehr und THW eine “Inspektion” vor und informieren sich über Sicherheitskonzept, Notausgänge, Anfahrtsmöglichkeiten und mehr. Dann können am 22. Februar bis zu 120 Asylbewerber einziehen.

Zunächst wird die Traglufthalle nicht voll belegt, stattdessen sollen die Bewohner nach und nach einquartiert werden. Geplant ist laut dem Pressesprecher des Landratsamtes, Birger Nemitz, dass auch einige der zurzeit in der Tegernseer Turnhalle beherbergten Flüchtlinge LINK nach Rottach umziehen. Wie viele genau das sein werden, ist Nemitz zufolge noch unklar. Der örtliche Helferkreis steht jedenfalls schon in den Startlöchern, um dem Projekt Traglufthalle zu einem gelungenen Start zu verhelfen.

Tag der offenen Tür: Zeichen der Transparenz

Um dem Willen des Gemeinderats zu entsprechen und der Bevölkerung einen ausgiebigen Blick in die Unterkunft zu ermöglichen, soll am Samstag, den 20. Februar ein Tag der offenen Tür veranstaltet werden. Gerhard Hofmann, Geschäftsleiter der Gemeinde Rottach-Egern, sieht das als Zeichen der Transparenz. Ähnlich lautet die Einschätzung von Birger Nemitz:

Wir erwarten, dass sich die Leute ein realistisches Bild von der Halle machen. Es gibt ja immer wieder welche, die sagen, für die Flüchtlinge würde ‚alles getan’. Die sollen sehen, dass es im Grunde nur eine Basisausstattung ist. Und jene, die meinen, dass zu wenig getan würde, werden merken, dass es allemal besser ist als in einer Turnhalle.

Mit sechs Personen je Einheit sei die Unterkunft „sicher kein Deluxe“, bekräftigt Hofmann. Nach einer Pressekonferenz mit Landrat Wolfgang Rzehak, Bürgermeister Christian Köck sowie Vertretern des Hallenherstellers Paranet sowie der Polizei werden die Türen der Traglufthalle für interessierte Bürger geöffnet.

Ab dem darauffolgenden Montag sollen dann die Mechanismen greifen, die der Rottach Helferkreis in den vergangenen Monaten sorgfältig eingerichtet hat. Die Asylbewerber können sich beispielsweise günstige Kleidung im Rottacher Rathaus besorgen, wo eine Kleiderkammer eingerichtet wurde. Der Helferkreis informiert auf seiner Website über den aktuellen Spendenbedarf – dazu gehören aktuell Dinge wie Winterjacken, Schuhe, Rucksäcke und mehr.

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