Wie die Technik der Manifestation dich weiterbringt:
Trampelpfad statt Autobahn

Wenn du glaubst, du kannst es, hast du vermutlich recht. Wenn du glaubst, du kannst es nicht – leider auch.

Manifestation: keine Bestellung ans Universum. / Quelle: Farsai Chaikulngamdee/unsplash

In den sozialen Medien und in der Welt der Persönlichkeitsentwicklung gibt es einen neuen Trend: Manifestation. Eine Technik, meine Vorstellungskraft zur Erreichung meiner Ziele einzusetzen. Denn: Jeder Mensch hat Ziele und Träume, die er im Leben verwirklichen möchte. Die naive Überzeugung, ich müsse mir etwas nur genug wünschen, eine Bestellung ans Universum aufgeben und warten, hat nichts mit Manifestation zu tun. Manifestation ist wissenschaftlich erforscht und erwiesen, dass die Kraft unserer Vorstellung reale und Auswirkungen auf unser Leben hat – wenn wir sie richtig einsetzen.

Im Bereich des Profi-Sports wird schon lange mit Visualisierungen gearbeitet. So stellt sich zum Beispiel die Kurzstreckenläuferin in Vorbereitung auf ihren nächsten Wettkampf bereits im Kopf vor, dass sie als Erste durch die Zielgerade läuft; und schneidet im Ergebnis dann wirklich besser ab. Im Profi-Fußball weiß man, dass vor allem bei stressigen Situationen, wie dem Elfmeter-Schießen, die richtige mentale Einstellung entscheidend für den Erfolg ist. Auch die NASA verwendet im Astronauten-Training die Technik der Visualisierung um. Es soll die Weltraumforscher resistenter, resilienter und stärker machen. Eine oft zitierte Studie von Dr. Biasiotto von der University in Chicago teilte Athleten in drei Gruppen auf: Gruppe 1 trainierte körperlich, Gruppe 2 trainierte nur im Kopf. Gruppe 3 trainierte sowohl körperlich als auch mental. Das Ergebnis: Gruppe 1 und 2 lagen fast gleichauf. Das rein mentale Training mithilfe von Visualisierungen war also beinahe so wirksam wie das reale, körperliche Training.

Aber wie kann ich das nun praktisch anwenden, um meine Ziele und Träume zu verwirklichen?

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7 Grundprinzipien für wirksames Manifestieren:

Prinzip Nr. 1: Inspiration ist effektiver als Bedürftigkeit

Es geht hierbei weniger um Spiritualität als um pure Effektivität. Ich bin wesentlich erfolgreicher, wenn ich aus einem Gefühl von Inspiration heraus manifestiere, anstatt aus der Überzeugung heraus, mir fehle etwas. Fühle ich mich inspiriert, dehnt sich mein Bewusstsein und der Raum für Möglichkeiten in mir aus. Ich sehe Gelegenheiten, die ich vorher übersehen habe: Türen öffnen sich, die zuvor verschlossen schienen. Hingegen: Wenn ich denke, ich brauche die Gehaltserhöhung, um glücklich im Leben zu sein, wirkt sich das negativ auf mein Selbstbewusstsein aus. Ich mache mir Sorgen, will kontrollieren und habe das Gefühl, meine Zufriedenheit sei abhängig von äußeren Umständen. Ich muss mir klar darüber sein, was meine tieferen Beweggründe für mein Ziel sind und was ich an mein Umfeld weitergebe – meine Inspiration sollte also über den reinen Selbstzweck hinausgehen. Zum Beispiel: Ich bin Single und wünsche mir einen Partner. Welcher Wunsch liegt darunter? Vielleicht möchte ich mich verbunden fühlen, meine Liebe teilen. Entspannt und zufrieden sein und dieses Gefühl auch an meine Mitmenschen weitergeben.

Prinzip Nr. 2: Lebe so, als seist du bereits am Ziel

Ich verkörpere JETZT die Stimmung und das Gefühl, dass mir mein Ziel bringen soll, anstatt nur in der Zukunft darauf zu hoffen. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Sprache. Wenn mein Ziel zum Beispiel ist, mich gesünder zu ernähren und mehr Sport zu treiben, dann sage ich: „Ich fühle mich gesund und vital.“ Und nicht: „Wenn ich jeden Tag Salat esse und 5 Kilometer joggen gehe, werde ich mich gesund und vital fühlen.“ Ich sage und fühle jetzt, was ich morgen möchte. Indem ich in der Gegenwart bereits ausstrahle, was ich in Zukunft erreichen will, ziehe ich viel wirksamer an, was ich mir wünsche.

Esther Hicks, eine Pionierin im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung und Manifestation, sagte: „Der Grund, warum du willst was du willst, ist weil du glaubst, du wirst dich richtig gut fühlen wirst, wenn du dort ankommst. Aber wenn du dich unterwegs nicht wirklich gut fühlen kannst, kommst du nie an.“

Prinzip Nr. 3: Sei spezifisch & beschreibend.

Der menschliche Geist denkt in Bildern. Unser Körper kennt keinen Unterschied zwischen Fantasie und Realität. Wenn ich manifestiere, ist es wichtig, dass ich konkrete Bilder verwende und alle fünf Sinne mit einbeziehe. Dass ich mich richtig auf mein Kopfkino einlasse und greifbare Szenen entstehen lasse: Wo bin ich? Welche Menschen sind um mich herum? Was sehe, rieche, taste, schmecke und höre ich? Wie verhalte ich mich? Beispiel: Mein Ziel ist eine Beförderung. Also frage ich mich: Wie fühle ich mich, wenn ich mein Ziel erreicht habe? Mit welcher Stimmung fahre ich morgens in die Arbeit? Wie trete ich gegenüber meinen Kollegen und Kundinnen auf, welche Kleidung trage ich, mit welcher Haltung gehe ich meine Projekte an? Wie ist es, mehr Verantwortung zu tragen?

„Greife nach dem Gedanken, der sich besser anfühlt und lasse das natürliche Wohlbefinden zu, das zu Dir gehört.“ Abraham Hicks

Prinzip Nr. 4: Stell sicher, dass deine Vision zu 85 Prozent glaubwürdig ist

Dream big … auf jeden Fall! Aber ich muss auch ehrlich bleiben. Neueste neurowissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass sich unser Ziel zu 85 Prozent glaubwürdig anfühlen muss. Ist es das nicht, boykottiert unser Unterbewusstsein unser Vorhaben und wir stehen uns im Weg. Beispiel: Ich wohne in München und träume davon, in einem Haus am Meer zu leben. Das Ziel an sich ist erreichbar. Nicht hingegen, mir vorzustellen, dass es schon übermorgen passieren wird. Oder: Ich bin 40 Jahre alt, gehe einmal die Woche mit Freunden Fußball spielen und habe die Vision, in der Nationalmannschaft Stürmer zu werden … das wird höchstwahrscheinlich nicht passieren, egal wie sehr ich es mir wünsche. Das heißt: Der Zeitrahmen und die persönlichen Voraussetzungen müssen stimmig zu meinem Ziel sein.

Prinzip Nr. 5: Verwende positive Sprache

Manchen Menschen fällt es schwer, herauszufinden, was sie wirklich wollen. Aber die Meisten wissen, was sie nicht wollen. Beim Manifestieren ist es wichtig, dass ich positive Sprache verwende, weil unser Unterbewusstsein keine Verneinung versteht. Wenn ich also sage: „Ich will nicht jeden Tag Kopfschmerzen haben“, wird mein Unterbewusstsein das als eine Art Auftrag empfangen. Stattdessen sage ich: „Mein Kopf fühlt sich leicht und wach an.“ Ich kehre das, was ich nicht will, ins Gegenteil um und … voilá!

Die Art und Weise, wie ich mit mir selbst spreche, entscheidet über mein Glück im Leben. Und auch in Bezug auf die Erreichung meiner Ziele ist sie von enormer Bedeutung. Mit positiver Sprache kann ich mein Gehirn neu programmieren. Ich richte mich darauf aus, was ich will und bilde so neue neuronale Verknüpfungen. Ich kann selbstbewusster im Leben stehen und werde mich dementsprechend auch anders verhalten. Dinge werden einfacher. Innere Widerstände baue ich ab. Man kann sich das vorstellen, wie eine Autobahn im Kopf. Die Autobahn ist mein Weg, den ich meistens im Leben wähle, ohne bewusst eine Entscheidung zu treffen: Sie definiert, wie ich über bestimmte Dinge denke, wie ich mit Herausforderungen im Leben umgehe, was ich glaube, was möglich für mich sei. Wenn ich beginne, neu zu denken, die innere Sprache in mir zu verändern, bilde ich neue Trampelpfade, neue Wege des Handels und Fühlens. Je öfter ich diesen Trampelpfad gehe, desto mehr wird er zu einem richtigen Weg – und irgendwann zu einer Lebensart.

Du wirst Deinen Weg am Spaß daran erkennen. Abraham Hicks

Prinzip Nr. 6: Gehe über Affirmationen hinaus

Affirmationen sind positive Statements, die uns innerlich stärken sollen. Zum Beispiel: “Ich lebe im Überfluss” oder “Ich bin erfolgreich.” Aber mit Affirmationen ist das so eine Sache … Bildlich gesprochen, könnte man sagen: Der Boden muss fruchtbar sein, damit etwas darauf wachsen kann. Es bringt also nichts, jeden Tag reichlich zu gießen, wenn der Grund, in den ich meine Saat gesetzt habe, giftig ist. Mit Affirmationen gieße ich die Saat und damit ist mein Ziel. Giftstoffe sind negative Glaubenssätze und Grundüberzeugungen, die mich zurückhalten – vielleicht schon ein Leben lang im Kopf kreisen. Bleibe ich innerlich davon überzeugt, dass ich es nicht schaffen werde, in finanzieller Fülle zu leben, kann ich mir noch so viele Post-its mit positiven Sprüchen an meinen Badezimmerspiegel heften – es wird nichts bringen. Im Gegenteil: es setzt mich unter Druck und frustriert mich, wenn sich nichts verändert  – obwohl ich fleißig affirmiere. Ich muss erst meine inneren Blockaden aufdecken und lösen, DANN können Affirmationen sehr wirksam sein.

Prinzip Nr. 7: Handle & lass das Ergebnis los

Im Englischen sagt man: “High Engagement, low Attachment”. Es ist wichtig, dass ich meine Ziele im Leben beherzt angehe. Ich muss handeln und die Schritte unternehmen, die notwendig sind, um weiterzukommen. Wenn ich einen Marathon laufen möchte, sollte ich mir gute Schuhe kaufen, regelmäßig trainieren und meine Ernährung an meine Bedürfnisse anpassen.

Ebenso wichtig ist es aber, dass ich mich nicht darauf versteife, mein Ziel erreichen zu müssen. Kein Ziel der Welt hat die Macht, mich glücklich zu machen, wenn ich es nicht von innen heraus bin. Sei es die Partnerschaft, der neue Job oder die erfolgreiche Teilnahme am Marathon. Mit dem zufrieden sein, was ist und von hier aus nach mehr streben – das ist die Formel, mit der ich meine Träume besser und leichter verwirklichen kann. Und das Wichtigste: ich bin schon auf dem Weg dahin glücklich!

„Das größte Geschenk, das Du je einer anderen Person geben kannst, ist Dein eigenes Glück.“ Esther Hicks.

Schreibe deine Vision auf. Sei dabei möglichst konkret. Berücksichtige die sieben Grundprinzipien. Wie sieht ein perfekter Tag in deinem Leben aus, wenn du dein Ziel erreicht hast? Schreibe per Hand, mindestens zwei Seiten. Gehe dafür an einen schönen Ort.

  1. Erstelle ein Vision-Board.

Stelle visuell deine Ziele dar. Suche Bilder und Grafiken im Internet, die zu deiner Vision passen. Unterteile dein Vision-Board in verschiedene Bereiche, zum Beispiel: Beruf, Familie, Gesundheit und persönliche Ziele. Du kannst es digital erstellen oder im Analogen bleiben.

  1. Manifestations-Walk.

Gehe in die Natur und bade dabei innerlich in der Vorstellung, bereits an deinem Ziel angekommen zu sein. Du kannst dir auch Musik dazu anmachen, die dich in die richtige Stimmung versetzt.

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