Welche die schönste Brautfrisur war, die sie angefertigt hat, kann Désirée Renaud gar nicht mehr sagen. Ob klassische Steckfrisuren wie „Knoten“ oder „Dutt“, ob Grace-Kelly-Chignon, Sissi-Haarkranz oder die sogenannten „Stopsellocken“, die mehr oder weniger lustig über die Schulter fallen.
Aus jedem Kopf das Beste herausholen
Désirée verfügt über das Wissen und die Erfahrung, aus jedem Kopf das Beste herauszuholen. Obwohl ihr persönlich Locken mit einem Dutt hinten als fast zu gewöhnlich erscheinen. Wenn eine Braut diesen Wunsch äußert, versucht sie meist, sie umzustimmen. „Die weiblichen Gäste haben häufig ja selbst Locken“, meint sie. „Als Braut sollte man sich mal an eine Frisur herantrauen, die man selbst nicht so hinbekommen würde.“
Da lobt sie sich Kundinnen wie beispielsweise Annabel* (Name geändert). Vor vier Wochen hatten sich die beiden bereits zu einem unverbindlichen Kennenlerntermin getroffen. In sechs Wochen will sie ihrem Bräutigam das Ja-Wort geben. Heute findet der Probetermin im Wiesseer Salon „Alessa“ statt, in dem Désirée als Brautstylistin arbeitet.
Handarbeit im Haarsalon
Als wir ankommen, herrscht reges Treiben in dem stylisch eingerichteten Salon. Es riecht nach Haarspray, nach frisch gekochtem Kaffee, nach Nagellack und ein bisschen auch nach den unterschiedlichen Parfumnoten der Kunden, die heute schon alle da waren.
Annabel blättert noch ein letztes Mal in der neuen Frauenzeitschrift, bevor sie ihre ganze Aufmerksamkeit ihrer Brautstylistin schenkt. Die Haare werden erst einmal gekämmt. Dann legt Désirée auch schon los und teilt kunstvoll die langen Haare in unterschiedliche Strähnenpakete. Dann wird geflochten, gefädelt und gesteckt.
Am Ende ist eine kunstvoll geflochtene Brautfrisur entstanden, die aussieht, als würde sie wohl ewig halten. Annabel hat ein paar Kämme mit Blüten mitgebracht, die Désirée in das Gesamtkunstwerk integriert.
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Nun wünscht sich die Kundin noch ein paar kleine Perlen in ihrem Flechtwerk. Außerdem soll noch eine weiße Blume mit drinstecken. Désirée erfüllt den Wunsch gern. Flugs hat sie aus einer Serviette eine lockere, duftige Blume gedreht und eingesteckt.
Vor Annabel hat Désirée als ausgebildete Kosmetikerin und Make-Up-Artist schon viele Models und auch „normale Frauen“ geschminkt. Als sie noch ein Kind war, waren ihre Familie und ihre Puppen ihre ersten Modelle.
Enorme Auswahl
Nach ihrer Ausbildung an der Schmink- und Kosmetikschule in München sammelte sie zunächst erste Berufserfahrungen in einem ganz besonderen La Biostetique-Friseursalon bei Stuttgart.
Bei diversen Werbeshootings, auf Laufstegen und Hochzeiten war sie als Kosmetikerin eingesetzt. Nach einer einjährigen Babypause, in der sie sich ganz um ihren Sohn Tyler-James kümmerte, ist sie nun wieder bereit, die Bräute vom Tegernsee zu verschönern.
Und was ist nun die ultimative Brautfrisur? Désirée will sich nicht auf eine einzige Antwort festlegen lassen. Die Auswahl an eleganten, romantischen bis hin zu vom Einfachen inspirierten Brautfrisuren ist enorm. Zu sehr veraltete Hochstecktechniken wird Désirée aber wahrscheinlich vermeiden. Schließlich ist sie selbst erst 20 Jahre alt.
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