Wie heute früh berichtet verursachte gestern Abend gegen 22:50 Uhr eine Gruppe von Asylbewerbern in Tegernsee einen Tumult vor der Dreifachturnhalle. Protestierend liefen rund 30 Männer auf der Straße herum und blockierten den Verkehr.
Polizeibeamte von den Inspektionen aus Bad Wiessee, Miesbach und Holzkirchen mussten anrücken. Nach Angaben einer Anwohnerin beruhigte sich die Situation erst nach rund einer Stunde. Ein betrunkener 27-jähriger Nigerianer wurde in die Psychiatrie des Krankenhauses Agatharied eingewiesen.
Zwei Security-Kräfte für dutzende Asylbewerber
Warum genau es zu dem Tumult kam, ist unklar. Einige Anwohner behaupten, dass sich die 30 anderen Asylbewerber erst einschalteten, als sich der betrunkene Nigerianer auf die Straße legte. Demnach wollten sie mit dem “Protest” vermeiden, dass der 27-Jährige von einem Auto überfahren wird.
Eine Reaktion der Behörden ist aber offenbar nicht zu erwarten. “Weitere Schritte wird man erst später einleiten können, nachdem sich der Fachbereich für Ausländer- und Asylangelegenheiten damit beschäftigt hat”, erklärt Gerhard Brandl, Pressesprecher vom Landratsamt Miesbach auf Nachfrage. Im Konkreten würde dies bedeuten, “dass man eine Verstärkung des Sicherheitspersonals mit den Betroffenen absprechen muss.” Derzeit sind es nur zwei Security-Kräfte für über 70 Asylbewerber.
Doch das sei auch eine Frage des Geldes. Brandl: “Hoffentlich ist das nur ein Einzelfall gewesen.” Die Polizei in Bad Wiessee berichtet allerdings von einigen Reibereien unter den Bewohnern in der Turnhalle:
Bisher wurden wir zirka fünf bis sieben Mal zur Dreifachturnhalle in Tegernsee gerufen. Es kommt schon immer wieder zu Ruhestörungen und Randalen.
Trotzdem ist klar: Konflikte, wie der Angriff eines Asylbewerbers gegen einen Polizisten werden auch in der Zukunft kaum zu verhindern sein, so Paul Knott, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Wiessee, der betont. “Wir sind froh, dass die Security überhaupt da ist”.
Auch Gerhard Brandl sieht die Lage trotz der jüngsten Vorfälle nicht außer Kontrolle. “In der Tegernseer Asylunterkunft ist es vergleichsweise ruhig. Zudem wird das Zusammenleben dort noch human dargestellt.”
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