Umbau des Kur- und Kongress-Saals in Rottach-Egern: “Bürokratie-Farce” verzögert Bauarbeiten um mindestens 3 Monate

Zweite Anmerkung vom 03. Dezember / 10:24 Uhr
Das Bürokratie-Monster EU hat wieder mal zugeschlagen. Wie der Merkur gestern berichtet hatte, wird sich der Umbau des Rottacher Kur- und Kongress-Zentrums um 3-4 Monate nach hinten verschieben. Der Grund sind die umfangreiche Ausschreibungs-Phase, in der sich die Gemeinde Rottach-Egern gerade befindet.

Gegenüber der Tegernseer Stimme erläuterte Bürgermeister Franz Hafner die Situation folgendermaßen:

Wir mussten den Vertrag mit dem bisherigen Architekten Andreas Erlacher vom Kommunalen Prüfungsverband überprüfen lassen. Dabei hat sich herausgestellt, dass es einige Bereiche bei der Sanierung des Kur- und Kongress-Zentrum gibt, die wir europaweit ausschreiben lassen müssen. Dazu gehört auch die Leistung des Architekten.

Das Prozedere sieht dabei so aus: Bisher haben sich 10 ernsthafte Bewerber gemeldet. Diese haben wir nach einem ausführlichen Kriterienkatalog bewertet. Daraus sind 5 Bewerber übriggeblieben – übrigens alle aus dem oberbayerischen Bereich. Und mit denen werden jetzt abschließende Gespräche geführt. Unter den letzten 5 Bewerbern befindet sich übrigens auch Andreas Erlacher.

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Unser endgültige Entscheidung werden wir dann am 14.12. im Gemeinderat vorstellen.

Eine ziemliche Mammutaktion also, die relativ kurzfristig von der Verwaltung gestemmt werden muss. Das Problematische dabei ist die Verzögerung, die bares Geld kostet. Gegenüber dem Merkur meint Franz Hafner nämlich, dass alle Anfragen zur Vermietung des Kur- und Kongress-Zentrums für 2011 komplett abgelehnt werden mussten. “Statt Januar rechnen wir nun für März oder April mit dem Baubeginn. Doch dann muss es eine Gewaltaktion werden.”

Die Situation ist also nicht gerade erfreulich. Speziell wenn man bedenkt, dass der Kämmerer erst vor 3 Wochen das Jahr 2011 als Rottacher-Investitionsjahr ausgerufen hat. Mit einem deutlich steigenden Schuldenstand und stark zurückgehenden Rücklagen. Da hätte sich Gerhard Hoffmann sicherlich über die zusätzlichen Einnahmen gefreut.

Anmerkung vom 02. Oktober / 10:41 Uhr mit der Überschrift “Umbau des Kur- und Kongress-Saals in Rottach-Egern: Bürgermeister Hafner reagiert auf Parkplatzvorwürfe”
Aus dem Tegernseer Rathaus, genauer von Anton Staudacher, kam ja letztens der Hinweis, dass die neu geplante Nutzung des Wandinger-Parkplatzes “nicht-adäquat” sei. Unbedingt muss da ein Parkhaus oder ähnliches hin, so der Bauingenieur in der öffentlichen Stadtratssitzung vom 21. September.

Der Rottacher Bürgermeister Franz Hafner hat jetzt auf die Vorwürfe reagiert und dabei uns gegenüber gleichzeitig klar gestellt, dass ein parkhausähnliches Gebilde zwar angedacht war, aber aufgrund der schlechten Bodenbeschaffenheit und damit verbundener Kosten nicht realisiert werden konnte:

Der Kommentar “hat denn der Staudacher zu wenig Probleme in seiner eigenen Stadt” sagt alles. Mehr sag ich dazu nicht, nur soviel: “Ich finde das eine absolute Unverschämtheit und Ich würde mich nie in die Angelegenheiten der Stadt Tegernsee einmischen.

Dass wir zu blöd sind, Platz zu verschleudern, muss ich ebenfalls zurückweisen.

Wir hatten im Vorfeld viele Alternativen diskutiert. Natürlich wird ein Parkhaus an dieser Stelle nicht akzeptiert. Aber auch eine parkhausähnliche Lösung mit Tief- und Hochdeck wurde angeplant. Mit dem Ergebnis, dass man das Ganze, aufgrund des schlechten Bodens sehr stark fundamentieren müsste. Mindestens 20 Meter tief hätte man gehen müssen. Das wäre so teuer geworden, dass sich das finanziell in keinster Weise gelohnt hätte.

Laut Hafner ist die jetzige Lösung, vor allem wegen der Kosten, zwar ein Kompromiss. Aber immer noch das Beste was man als Gemeinde an dem Platz tun könne.

Ursprünglicher Artikel vom 22. September:
Der bereits seit mehreren Jahren diskutierte Umbau des über 40 Jahre alten Kur- und Kongress-Saals am Eingang von Rottach-Egern nimmt konkrete Züge an. Zu diesem Zweck wurde auf der letzten Gemeinderatssitzung ein Bericht über den Stand der Planungen vorgestellt. Teil der Planungen ist auch der bereits getätigte Kauf und anschließende Abriss des Wandinger-Anwesens zur Erweiterung des Parkplatzes gegenüber des Kongress-Saals.

Kur- und Kongresssaal

Die Kosten für das Gesamtprojekt belaufen sich auf knapp 5 Millionen Euro. Zu den 4 Millionen für den Umbau des sanierungsbedürftigen Hauses kommen noch mindestens 750.000 Euro für den Abriss des Wandinger-Anwesens und die Erweiterung des Parkplatzes hinzu.

Der Parkplatz auf der anderen Strassenseite soll erweitert werden

Gerade die vorgestellte Nutzung des Parkplatzes ist jedoch nicht unumstritten. Zwar ist laut Franz Hafner der Parkplatz, vor allem bei Veranstaltungen, immer überfüllt. Deswegen ist auch der Kauf und die Erweiterung in der Form unumgänglich.
Anton Staudacher, seines Zeichens zweiter Tegernseer Bürgermeister und Bau-Ingenieur, hat jedoch auf der gestrigen Stadtratssitzung den Rottachern eine “Nicht-adäquate-Nutzung” des Grundstücks vorgeworfen.

Für mich ist eine nicht-adäquate Nutzung eines Grundstücks. wenn man das auf einer Ebene macht, so wie das die Rottacher vorhaben. Lieber die Fläche kleiner halten und ein Parkhaus mit zwei bis drei Geschossen hinstellen. Dann kann ich die übrige Fläche noch nutzen. Aber eine innerstädtische Fläche erdgeschössig so zu bebauen wie am Wandinger-Grundstück und in dem Bereich überhaupt keine Höhenentwicklung mitzunutzen, ist verkehrt.

Freundlich, hell und einladend soll das neue Haus werden

Ansonsten aber hat man im Planungsbüro und im Rathaus grundsätzlich sehr viel über die neue Gestaltung des Hauses nachgedacht. Und der verantwortliche Planer Andreas Erlacher beschreibt das Ergebnis mit den folgenden Worten:

Man will da nicht so viel umkrempeln. Das soll also kein Bauernhaus werden, oder eine absolut abgefahrene Super-Modern-Geschichte. Man will die Identität bewahren. Aber das ganze drumrum wollen wir aufwerten und mit Licht und Farbe einem freundlichen Charakter geben.

Wie die genaue Gestaltung des Innen- und Außenbereichs aussehen soll, werden wir noch in einem extra Beitrag anhand der konkreten Ansichten ausführlich darstellen. Derzeit liegen die Ansichten, so wie sie auf der Gemeinderatssitzung vorgestellt wurden, noch nicht vor. Laut Bürgermeister Hafner müssen diese noch im Detail ausgearbeitet und vom Gemeinderat abgesegnet werden. Das wird voraussichtlich bei der nächsten Sitzung der Fall sein.

Bis dahin hier aber schon mal die Grundrisspläne für den neuen Kur- und Kongress-Saal. Die Pläne gibt es auch in großer Auflösung. Einfach auf das Bild klicken. Und dann nochmal auf die Lupe klicken. So sieht man auch die Details:

Pläne Kur- und Kongresssaal - Untergeschoß

Pläne Kur- und Kongresssaal - Obergeschoß

Die weitere Planung sieht übrigens folgendermaßen aus:
– Bis Ende September soll die genaue Kostenberechnung stehen.
– Danach stehen die nächsten Entscheidungen zu den Plänen an.
– Fördermöglichkeiten werden parallel geprüft.
– Im Dezember soll mit dem Umbau begonnen werden.
– Eröffnung ist für Ende 2011 geplant

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