Mit Elektro-Carts Richtung Zukunft

Diese Golf-Carts sind die Zukunft der Fortbewegung am Tegernsee, davon ist Oleg Uchal überzeugt. Leise und umweltfreundlich, weil mit Strom betrieben. Schon jetzt lassen sich die Elektro-Carts für Ausflüge mieten.

Auch E-Bikes sollen über die Hotels an die Touristen gebracht werden. „Elektromobilität“ heißt dabei das Zauberwort, auf das mehr und mehr Multiplikatoren setzen. Darunter auch das Tegernseer E-Werk.

Seit Mai bietet Das Tegernsee den Gästen E-Carts für Ausflüge an. Die kleinen Flitzer sind Straßenverkehrstauglich.
Seit Mai bietet „Das Tegernsee“ den Gästen E-Carts für Ausflüge an. Die kleinen Flitzer sind straßenverkehrstauglich.

„Der Spaß-Faktor ist enorm“, preist Oleg Uchal, Geschäftsführer der KMC Manufacture GmbH aus Bad Wiessee, seine Elektroflotte an. Wenn man ihm glaubt, liegt darin die Zukunft der Fortbewegung am See. Je zwei Elektro-Carts und E-Bikes hat er den Hotels Das Tegernsee und Bachmair am See zur Verfügung gestellt, um sie für Ausflüge an die Gäste zu vermieten oder um sie beispielsweise vom Bahnhof abzuholen oder dorthin zu bringen.

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Die Carts vom Modell Garia Monaco sind für die Straße zugelassen. Um sie zu fahren, braucht man also einen Führerschein und es besteht Anschnallpflicht. Die allradgetriebenen Fahrzeuge sind maximal 50 Stundenkilometer schnell und haben eine Reichweite von 70 Kilometern, was theoretisch ausreicht, um dreimal den Tegernsee zu umrunden. Man könne damit Ausfahrten in die nähere Umgebung machen, aber auch auf dem Golfplatz fahren, so Uchal. „Das sind einfach tolle Ausflugsmobile.“

Die besten Hotels der Region ausrüsten

Der Geschäftsführer will mit Hilfe der Carts den Tegernsee mit dem Schliersee über die Valepperstraße verbinden. Das geht aus dem Elektromobilitätskonzept hervor, das Uchals Firma für die Alpenregion Tegernsee Schliersee erstellt hat. Über die Vermietungen an Gäste soll die Idee der umweltfreundlichen Fortbewegung vor allem an die Touristen herangetragen und über sie verbreitet werden, so die Idee Uchals hinter dem Konzept.

Wir wollen die besten Hotels der Region mit diesen Fahrzeugen ausrüsten, damit diese an die Gäste vermietet werden können.

Das Tegernsee bietet den Service bereits seit Anfang Mai an. Dabei geht es dem Hotel vor allem um eines: „Wir wollen unseren Gästen einen zusätzlichen Service bieten und ihnen die Region auch einmal auf andere Art näherbringen“, erklärt Josephine Schneider, Assistentin der Direktion.

Service für die Gäste

Trotzdem spiele auch für das Hotel der Umweltgedanke eine Rolle. Die Gäste haben die Möglichkeit, die E-Carts halbtags oder ganztags zu mieten. Auch kann man sich nach vorheriger Anmeldung kostenfrei vom Tegernseer Bahnhof abholen lassen. Zudem bietet das Hotel zwei E-Bikes für seine Gäste an. „Wenn das Angebot gut angenommen wird, ist auch eine Erweiterung vorstellbar“, meint Schneider.

Eine besondere Infrastruktur und Ladestationen sind für die Mobile nicht notwendig. Nach den Ausflügen oder der Golfpartie können die Carts einfach an einer Steckdose aufgeladen werden. In Kooperation mit dem E-Werk Tegernsee will Uchal allerdings den Ausbau von Schnellladestationen vorantreiben und so langfristig den See zum Mekka für Elektromobilität ausbauen.

Westerhof und E-Werk als Vorreiter

Zumindest in Tegernsee trifft er mit dem Ansatz auf gleichgesinnte Partner. Seit fast drei Jahren betreibt das E-Werk Tegernsee die erste und einzige Elektrotankstelle im Tal. Auf dem Zentralparkplatz in Rottach-Egern gelegen, darf diese von jedermann mit Strombedarf benutzt werden. Ein Angebot, das zuweilen auch missbräuchlich verwendet wird.

Und auch das Tegernseer Hotel Der Westerhof ist einer der Vorreiter in Sachen E-Mobilität. Seit Kurzem ist ein rund 100.000 Euro teurer Tesla „Model S“ Teil des Hotel-Fuhrparks. Für den Besitzer des Westerhofs, Dr. Andreas Greither, ist der Schritt zum Elektro-Auto nur logisch. Aus Umweltgründen und vor allem auch aus Lärmschutzgründen sieht er die E-Mobilität als große Chance für Tourismusregionen wie das Tegernseer Tal.

Fährt rein elektrisch: Der Tesla Model S ist das neue Westerhof-Shuttle / Bild: Der Westerhof
Fährt rein elektrisch: Der Tesla Model S ist das neue Westerhof-Shuttle / Bild: Der Westerhof

Gerade die Lärmbelastung, die durch konventionell betriebene Autos entstehe, werde mehr und mehr zum Problem. Der sinkende Geräuschpegel ist darum für Greither, dessen Hotel mitten in einem Wohngebiet oberhalb von Tegernsee liegt, ein großes Argument:

Wir haben alle Probleme mit zunehmendem Lärm. Die Auflagen werden gerade in Wohngebieten immer strenger. Der wirkliche Wert von Elektroautos ist, dass sie sehr viel leiser sind.

Konkret, so Greithers Ankündigung bereits im vergangenen Jahr, plane man für den Westerhof die mittelfristige Umstellung des Fuhrparks auf Elektro. Noch hängt es vor allem an der Verfügbarkeit der Fahrzeuge, die die hohen Ansprüche des Hoteliers befriedigen könnten. „Wir brauchen auf jeden Fall Allrad. Sonst kommen wir im Winter nicht den Berg hoch.“ Dass Elektro dabei nicht mit Öko verwechselt werden sollte, zeigt die Wahl der geplanten Fahrzeuge.

Die Vorteile liegen für Greither dabei auf der Hand. Für eine Tourismusregion wie den Tegernsee sei der Umwelt- und Lärmaspekt das wichtigste Kriterium, um auf Elektromobilität zu setzen. Ob elektrobetriebene Golf-Carts, E-Bikes oder Luxus-Mobile ist dabei nicht entscheidend.

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