Einfach mal die Zeit vergessen. Nicht mehr wissen, welcher Wochentag ist. Lange schlafen, einfach nur ausschlafen. Frei sein. Ein Meer der unendlichen Möglichkeiten vor sich haben.
Das Gefühl, das sich als Kind während der Sommerferien einstellt, ist eines, dem man ein Leben lang nachtrauern kann. Es verliert sich irgendwann. Spätestens dann, wenn man beginnt, in größeren Zeitkontexten zu denken. Wenn man sich für ein Praktikum schon ein Jahr vorher bewirbt oder man den Urlaub bereits sechs Monate im Voraus bucht. Wenn man mit Mitte fünfzig schon an die Rente denkt. Oder man sich ärgert, weil die anvisierte Hochzeitslocation für die nächsten zwei Jahre ausgebucht ist.
Zeit ist relativ. Das lernen Schüler nicht nur, sondern sie spüren es.
Das große Abenteuer kann beginnen
Denn sechs Wochen Ferien, das fühlt sich, wenn man noch klein ist, wie eine Ewigkeit an. Sechs Wochen, das ist eine Spanne, die man als Kind noch nicht überblicken kann. Als Grundschüler nach dem letzten Schultag nach Hause zu kommen, das heißt, den Beginn eines scheinbar ewig währenden Sommers zu erleben. Das Abenteuer kann beginnen.
Und wie aufregend kann dieses Abenteuer sein! In diesem wunderschönen Landkreis sind die Sommer vielleicht noch ein wenig außergewöhnlicher als anderswo. Berge, Wälder, Seen – man kann sich in dieser Landschaft verlieren. Sich treiben lassen. Das Versprechen der Freiheit, das die großen Ferien geben, einlösen.
Dabei ergibt sich der Zauber dieses einzigartigen Sommerferiengefühls nicht zuletzt aus der Melancholie der Vergänglichkeit, die sich am Ende untermischt. In keinem anderen Bundesland beginnen die Ferien so spät wie in Bayern. Sie enden Mitte September, wenn der Herbst schon Einzug hält.
Nach der Glut des Augusts kommt die Kühle des Septembers. Wehmut mischt sich unter das Gefühl der Freiheit. Es neigt sich dem Ende zu. Aber immerhin, es war da. Ganze sechs Wochen lang. Eine kleine Ewigkeit.
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