Schon seit Juli beklagen sich viele Gruber über die schrillen Warnsignale des Meridians. Vor allem nachts und in den frühen Morgenstunden entpuppte sich der Meridian, der seit Ende 2013 zwischen Holzkirchen und Rosenheim unterwegs ist, als Grubs „ungeliebter Wecker“. Viele Bürger hatten das Gefühl, die Gemeinde setze sich nicht genug für ihre Belange ein. Der Gruber Ernst Fichtel initiierte sogar eine Unterschriftenpetition.
Seitens der Gemeinde hieß es, man stehe in ständigem Kontakt mit Vertretern der DB Netz AG, um einen gemeinsamen Begehungstermin festzulegen. Gemeinderat Michael Stacheter (VL) erinnert sich, dass es trotz aller Bemühungen lange „unvorhersehbar“ war, wann ein solches Treffen zustande kommen würde. Die bürokratischen Mühlen mahlten wie immer langsam. Eine Geduldsprobe für die Anwohner der Gruber Bahnübergänge am Kirchweg und zum Teufelsgraben.
So blieb es in jüngster Vergangenheit nicht nur beim Unterschriftensammeln, sondern es kam auch zu einem gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr. Unbekannte entfernten zwei Pfeif-Tafeln. Mutmaßliches Motiv: Selbstjustiz. So kam nun das ersehnten Treffen zwischen Vertretern der Deutschen Bahn, der Gemeinde und einigen Gruber Bürgern zustande. Stacheter spricht von einem „harmonischen Treffen“.
Besserung in Sicht
Das Ergebnis der Begehung lässt alle Beteiligten aufatmen. Zumindest die Hupsignale am Bahnübergang zum Teufelsgraben fallen weg – der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen ihn zu schließen. Eine Besserung der Situation am Kirchweg sollte, laut Stacheter, ebenfalls machbar sein. Für die Lokführer wäre der Übergang durch den Bewuchs nur schlecht einsehbar. Die Bahn rechnet derzeit aus, in wie weit hier die Motorsäge walten müsste. Ernst Fichtel zeigt sich für die Zukunft schon zuversichtlich:
Bei der Begehung waren sich alle Beteiligten einig. Ich bin jetzt guter Hoffnung, dass das Pfeifen im Teufelsgraben im Gruber Bereich bald verstummt.
Im besten Fall müssten die Lokführer nur noch Warnsignale abgeben, wenn sich Personen im Gleisbereich befänden. Dass die freie Sicht für die Lokführer immer gewährleistet ist, dafür müsste die Gemeinde sorgen, erklärt Stacheter. Für ihn steht nur noch die Frage nach der Haftung im Raum:
Was ist, wenn nicht mehr gehupt wird und doch ein Ast ins Sichtfeld hängt?
Die Gruber wollen weder Gefährdung für Leib noch für Seele. Ob sie endlich wieder ruhig schlafen können, wird sich allerdings erst kommenden Januar zeigen. „Das Treffen war wichtig“, weiß Stacheter, doch jetzt müsse man sich an den bürokratischen Ablauf halten. Die Gemeinde Valley muss jetzt den Rückbau des Übergangs zum Teufelsgraben bei der Deutschen Bahn beantragen.
Wenn die Messungsergebnisse der DB Netz AG vorliegen und die Gemeinde das geforderte Sichtfeld schafft, könnte auch das nervige Hupen am Kirchweg eingestellt werden, erklärt Fichtel, und das “hoffentlich bald”. Ansonsten würde er sich auch nicht davor scheuen, erneut auf die “Barrikaden” zu gehen.
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