“Uns ist kein Verlust entstanden”

Die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee hat die Geitauer Alm an das Benediktiner-Kloster Scheyern verkauft. Ein Verlust sei der Sparkasse dabei nicht entstanden, sagt ihr Pressesprecher Peter Friedrich Sieben. Zum genauen Preis wollen sich Bank und Kloster aber nicht äußern.

Die Geitauer Alm ist verkauft. Für die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee ist dieser Teil der Bromme-Affäre damit abgeschlossen.
Die Geitauer Alm ist verkauft. Für die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee ist dieser Teil der Bromme-Affäre damit abgeschlossen. / Quelle: Sparkasse

Gut 1,65 Millionen Euro hatte die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee bis 2012 für die Geitauer Alm ausgegeben. Darin enthalten sind der Kaufpreis in Höhe von rund 750.000 Euro sowie Kosten für den Umbau der Unteren Geitauer Alm in Höhe von 755.668,34 Euro und die Planungskosten zum Umbau der anderen Alm für 3.599,68 Euro.

Zum Umbau der zweiten Alm kam es nicht. Der neue Verwaltungsrat stoppte das Vorhaben 2012 und ordnete an, alle Immobilien, die nicht betriebsnotwendig sind, zu verkaufen – darunter auch die Geitauer Alm. Durch die Aufdeckung der Sponsoring-Affäre um Altlandrat Jakob Kreidl und dem früheren Sparkassen-Chef Georg Bromme wurde die Alm Gegenstand der Untersuchungen des bayerischen Innenministeriums, in dem festgestellt wurde, dass die damalige Kostenübernahme nicht zulässig gewesen sei.

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Glücklicher Zufall für Kloster

Seit Frühjahr 2013 wurde die Alm angeboten. Den Verkauf knüpfte die Kreissparkasse an zwei Bedingungen: Der Sparkasse sollte kein Verlust entstehen und die Alm sollte nur an einen verantwortungsvollen Käufer gegeben werden, “der die Belange der Almwirtschaft und des Naturschutzes sowie die Zugängigkeit für die Allgemeinheit berücksichtigt”, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Es sei schwierig gewesen, einen Interessenten zu finden, der beide Kriterien erfüllt, so die Mitteilung weiter. Vergangene Woche habe dann das Kloster Scheyern die Nachricht über den Zuschlag erhalten, sagt Pater Lukas auf Nachfrage: “Ein glücklicher Zufall”, sagt er.

Denn dem Kloster war der Kauf nur durch eine Schenkung beziehungsweise Erbschaft möglich, die an drei Bedingungen geknüpft war: Die Immobilie sollte im oberen Leitzachtal liegen, der Gemeinschaft einen Rückzugsort bieten und dem pädagogischen Auftrag des Klosters dienen. “Es war schwierig, ein Objekt zu finden, das alle drei Bedingungen erfüllt”, so Pater Lukas.

Altlasten sind von Bord

Über den Verkaufspreis haben die Kreissparkasse und das Kloster Scheyern Stillschweigen vereinbart. Über die Bedeutung des Verkaufs hinsichtlich der Sparkassen-Affäre äußert sich die Sparkasse auf Nachfrage wie folgt:

Wir haben die Geitauer Alm, wie uns von der Regierung von Oberbayern als Rechtsaufsicht aufgetragen wurde, verkauft. Ein Verlust ist uns dadurch nicht entstanden. Von Seiten der Sparkasse ist die Angelegenheit damit beendet.

Bezüglich des Prüfberichts des bayerischen Innenministeriums wirkt sich der Verkauf der Geitauer schadensmildernd aus, teilte das Ministerium auf Anfrage mit. Welchen Einfluss der Verkauf auf die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft München II hat, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen, sagte deren Pressesprecher Ken Heidenreich auf Nachfrage.

Daneben läuft der Verkauf weiterer Immobilien: Bereits Anfang April hatte die Stadt Tegernsee die Wohnungen in der Neureuthstraße 4-6 gekauft. Auch der Psallierchor in Tegernsee ist noch zu haben.

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