Unternehmen wollen mehr in Sicherheit investieren

Immer mehr Unternehmen möchten mehr Geld in ihre Sicherheit investieren. Das macht sich auch auf dem Personalmarkt bemerkbar: Der Bedarf an qualifizierten Sicherheitsfachkräften steigt seit Jahren rasant an. Weil dies auch auf absehbare Zeit so bleiben wird, suchen immer mehr Sicherheitsunternehmen mehr oder weniger erfolgreich nach neuen Mitarbeitern und streben nach Wachstum. Warum eine höhere Unternehmenssicherheit populärer wird und wie die verschiedenen Arbeitsbereiche in der Sicherheitsbranche grundsätzlich aussehen:

Stetig steigender Branchenumsatz belegt steigende Nachfrage

Folgt man aktuellen Statistiken des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft (BDSW), ist der Umsatz im Sicherheitsgewerbe privater Natur seit 2005 kontinuierlich gestiegen. Mit einer kleinen Spitze als Ausnahme im Jahr 2016 und darauffolgender kurzzeitiger Abnahme liegt der Umsatz im Jahr 2021 voraussichtlich bei einem bisherigen Maximum von über 9,21 Milliarden Euro – alleine in Deutschland wohlgemerkt. In der Statistik werden Wachdienste, Sicherheitsdienste und Detekteien erfasst.

Corona-Pandemie 2020/2021 verstärkt Umsatzwachstum

Deutlich ersichtlich ist in der Umsatzstatistik des BDSW auch der besonders steile Anstieg in den Jahren 2020 und 2021. Dies ist ohne Zweifel zumindest teilweise der Corona-Pandemie in Deutschland zuzurechnen, dank der viele Unternehmen und Veranstalter beispielsweise Sicherheitskräfte zur Zugangskontrolle oder für die laufende Kontrolle zur Einhaltung geltender gesetzlicher Gesundheitsauflagen engagiert werden mussten. Auch die Anzahl der Unternehmen ist in den letzten Jahrzehnten in der Sicherheitsbranche angestiegen, im Jahr 2019 lag die Zahl nach einem ganz leichten Abstieg noch bei 5.695.

Die Sicherheitsbranche sucht nach qualifizierten Mitarbeitern

Für die Sicherheitsbranche sind besonders qualifizierte Kräfte für den Wach- und Objektschutz gefragt. Entsprechende Qualifikationen können mit einer Ausbildung oder entsprechenden Zertifizierungen erlangt werden. Fertig ausgebildete Fachkräfte sind darauf trainiert, in unterschiedlichen Situationen entsprechend angemessen zu reagieren. Die Statistik des BDSW zeigt hier, dass der Objektschutz die größte Rolle spielt. Danach folgt der Veranstaltungsschutz, der Personenschutz sowie der Streifendienst. Aber auch Detekteien sind mögliche Arbeitgeber.

Besonders gefragt sind Fachkräfte mit Sachkundeprüfung nach § 34a GewO

Einen großen Schritt in Richtung Fachkraft stellt die Sachkundeprüfung nach § 34a der Gewerbeordnung dar. Sie erlaubt den Einsatz in einem breiteren Bereich an Szenarien und macht entsprechende Mitarbeiter durch die erhöhte Einsatzflexibilität und das erweiterte Einsatzspektrum besonders interessant. Im konkreten Beispiel sind mit dieser Zertifizierung Kontrollgänge im öffentlichen Raum möglich, also in Fußgängerzonen, in Einkaufszentren oder in Parks. Auch Diskotheken sind bekannte Einsatzgebiete. Für die Sachkundeprüfung werden diese Kenntnisse erfordert:

– Sicherheitstechnik Grundkenntnisse
– Datenschutz- und Gewerbeschutzrecht
– Deeskalationstechniken, menschlicher Umgang und das Verhalten in Konflikt- und Gefahrensituationen (Sozialkompetenzen)
– Recht der Sicherheit und öffentlichen Ordnung
– Unfallverhütungsvorschrift für Wach- und Sicherheitsdienste
– Straf- und Strafverfahrensrecht sowie der Umgang mit Waffen
– Bürgerliches Gesetzbuch

So läuft die Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft ab

Interessierte an einer Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft können diese entweder über ein Unternehmen oder privat absolvieren. Letzteres hat den Vorteil einer höheren Ausbildungsgeschwindigkeit, geht allerdings auch mit weniger Praxiserfahrung und finanziellen Einbußen einher. Die Ausbildung in bzw. über ein Unternehmen wiederum garantiert einen gewissen finanziellen Standard und bringt Praxiserfahrung, dauert aber gegebenenfalls länger und/oder ist durch die höhere Arbeitsbelastung stressiger.

Die gute Nachricht für Auszubildende ohne Sponsoring durch ein Unternehmen: Die Ausbildung inklusive Prüfungskosten und weiterer Unkosten ist oftmals komplett förderfähig. Wer diesbezüglich Interesse hat sollte sich im Voraus mit der örtlichen Arbeitsagentur zusammensetzen.

Die Ausbildung selbst ist durchaus mit der in einem Industrie- oder Handwerksbetrieb vergleichbar: Es gibt eine Theorie- und einen Praxisteil, zudem sind entsprechende Prüfungen abzulegen. Folgt man dem Teilqualifizierungskonzept der Bundesagentur für Arbeit sind die ersten Prüfungsmodelle TQ1 bis TQ4 und eventuell auch noch TQ5 und TQ6. Die Ausbildung selbst endet mit dem Bestehen der erforderlichen Prüfungsleistungen, abhängig vom Anbieter der Ausbildung auch erst mit der Zertifizierung nach § 34a GewO.

Welche Voraussetzungen müssen für eine Ausbildung zur Fachkraft für Objektschutz und Sicherheit erfüllt sein?

Wer mit einer Ausbildung in der Sicherheitsbranche beginnen möchte, sollte mindestens einen Schulabschluss ab inklusiven Hauptschulabschluss mitbringen und das 18te Lebensjahr vollendet haben. Außerdem ist ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis nachzuweisen. Neben diesen absoluten Grundvoraussetzungen kann der Erfolg auf eine Ausbildungsstelle durch entsprechende Vorkenntnisse im Sicherheitsgewerbe erhöht werden. Dies kann sehr diversifiziert ausfallen: Beispielsweise sind besondere sportliche Voraussetzungen natürlich von Vorteil, ebenso aber Kenntnisse in der IT oder im Umgang mit Menschen sowie bereits gesammelte Praxis, beispielsweise im Rahmen von Praktika oder Ferienjobs. Auch ein Führerschein Klasse B oder höher ist ein Vorteil – sowohl bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als auch während der Ausbildung selbst und danach im Berufsleben.

Für manche kommt auch ein Studium in Frage

Der mögliche Bildungsweg in der Sicherheitsbranche hört mit einer Ausbildung natürlich nicht auf. Es gibt auch Studiengänge, welche das nötige Wissen vermitteln, beispielsweise das Studium der Sicherheitstechnik oder des Sicherheitsmanagements. Je nach Höhe des Schulabschlusses kann dies an Stelle einer Ausbildung rücken oder dieser nachgelagert werden. Mit einem höheren Bildungsabschluss steigen auch die Aufstiegsmöglichkeiten in der Sicherheitsbranche – so ist mit einem Studium auch der Posten des Geschäftsführers eines Sicherheitsunternehmens oder -konzerns sowie eine Lehrtätigkeit an einer Universität kein Problem. So breit wie die Bildungswege und Tätigkeiten sind am Ende dann auch die Verdienstmöglichkeiten angelegt: Im Einstiegsgehalt bewegen sich Sicherheitsfachkräfte in einem Bereich zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro Monat. Mit mehr Verantwortung steigt das Gehalt rasant. Überdies ist die Höhe des Gehalts auch vom Ort und vom Unternehmen abhängig.

Warum sich eine Ausbildung lohnt und wieso immer mehr Unternehmen in ihre Sicherheit investieren

Das steigende Sicherheitsbedürfnis in Unternehmen lässt sich durch steigende potentielle Bedrohungen erklären. Dies liegt nicht zuletzt auch darin begründet, dass immer mehr kleine und mittelständische Unternehmen beispielsweise von Angriffen aus dem Internet unter Druck geraten. IT Security wird auch in den nächsten Jahrzehnten daher ein immer bedeutender Faktor in der Sicherheitsbranche werden. Daneben gibt es aber auch immer mehr Objektschützer, beispielsweise weil unternehmenseigene Sicherheitsservices ausgelagert werden oder neuer Bedarf nach Einlasskontrollen und einem Sicherheitsgefühl entsteht. Ein passendes Beispiel hier wäre die immer öfter beobachtbare Präsenz von Sicherheitsfachkräften in Supermärkten, besonders in städtischen Gegenden. Eine Ausbildung in der Sicherheitsbranche ist, speziell mit der Kopplung an IT-Inhalten, daher eng an die große Zukunftsbranche der IT gebunden – und bietet daher sowohl attraktive Vergütung als auch große Jobsicherheit und viele Aufstiegsmöglichkeiten. Aber auch in anderen Bereichen der Sicherheitsbranche ist entsprechend ähnliches möglich.

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