Unterschätzt die Halserspitz nicht!

Die Bergwacht hat einen dringenden Appell bezüglich der Halserspitz – einer der höchsten Berge im Tegernseer Tal. Die Einsätze an diesem Wochenende unterstreichen, wie wichtig die Einschätzung der Experten ist.

Am Wochenende gab es zahlreiche Helikopter-Einsätze an der Halserspitz (links im Bild). / Quelle: Peter Posztos

An diesem Wochenende hatte die Bergwacht im Tegernseer Tal einiges zu tun. Am Freitag Nachmittag, gegen 17:30 Uhr, gab es den ersten Alarm: zwei blockierte Wanderer beim Abstieg von der Halserspitz. Die großen Restschneemengen hielten zwei Männer vom Rückweg ab. Nach einer Rücksprache mit dem Einsatzleiter wurde ein Hubschrauber aus Kufstein zur Unterstützung geholt, um die zwei Unverletzten aus ihrer misslichen Lage mit einem Rettungstau zu holen.

Am darauffolgenden Tag, Samstag den 24.04., mussten insgesamt sechs Personen von der Halserspitz gerettet werden. Den Anfang machten erneut zwei blockierte Wanderer gegen 14:30 Uhr. Beide waren unverletzt, mussten aber mit Hilfe des Helikopters aus Kufstein und Rettungstau geborgen werden.

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Nach der ersten Rettung an diesem Tag dauerte es nicht lange, bis erneut der Notruf alarmiert wurde. Nach einem Absturz hatte sich ein Wanderer schwer im oberen Körperbereich und den Extremitäten verletzt. Auch hier musste der Helikopter aus Kufstein mit Rettungstau eingesetzt werden. Der Verletzte wurde in eine geeignete Klinik geflogen, berichtet die Bergwacht Rottach-Egern.

Kurz darauf der nächste Einsatz: wieder zwei blockierte Wanderer, die beim Abstieg aufgrund der Schneemengen absturzgefährdet waren. Die Polizei unterstützte bei der Rettung mit dem Edelweiß Hubschrauber. “Ein Bergretter rettete beide unverletzt aus sehr steilem Latschengelände”, so die Bergwacht Rottach-Egern.

Appell der Bergwacht

Nach dem einsatzreichen Wochenende an der Halserspitz hat die Bergwacht Rottach-Egern einen deutlichen Appell:

Selbst für erfahrene Bergsteiger mit geeigneter Ausrüstung ist die Halserspitze eine sehr anspruchsvolle und gefährliche Bergtour, da dieser Berg einer der Höchsten im Tegernseer Tal ist. Bis in das späte Frühjahr herrschen dort immer noch winterliche Verhältnisse. Seit Februar wurden 13 Personen, davon zwei Verletzte, von der Halserspitze mit dem Hubschrauber gerettet. Mit den steigenden Temperaturen im Frühjahr, wird die Schneedecke am Berg schwerer, was zu einem Lawinenabgang führen kann. Ein Hubschraubereinsatz verschärft diese Situation und ist deshalb extrem risikobehaftet für alle, die am Einsatz beteiligt sind. Die ehrenamtlichen Retter der Bergwacht Rottach appellieren aus diesem Grund an alle Bergbegeisterten, Vernunft walten zu lassen, sich selbst nicht zu überschätzen und erst wieder bei geeigneten Verhältnissen solche Bergtouren zu unternehmen.

Am Wochenende gab es zahlreiche Helikopter-Einsätze an der Halserspitz (Symbolbild). / Quelle: Bergwacht Rottach-Egern

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