Unterschriften gegen Riesen-Stall

Im September ging ein Antrag bei der Gemeinde Gmund ein, der für Unmut sorgte. Drei Bauern wollen sich zusammenschließen und zwei große Ställe in Festenbach errichten.

Für die Anwohner der Miesbacher Straße ein Unding. Eine Unterschriftenaktion soll helfen, den größten Stall im Landkreis zu verhindern.

Mitten im Außenbereich von Festebach soll der größte landwirtschaftliche Betrieb des Landkreises entstehen.
Mitten im Außenbereich von Festenbach soll der größte landwirtschaftliche Betrieb des Landkreises entstehen.

Die Planung rund um einen riesigen Stall in Festenbach sorgt für Unmut unter den Bürgern. Eine Unterschriftenliste gegen das Projekt wurde von den Anwohnern initiiert. Auch die Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal e.V. unterstützt die Aktion. Josefine Schreier, Anwohnerin der Miesbacher Straße und damit direkt Betroffene, äußert sich ganz klar gegen das Vorhaben der drei Gmunder Bauern. „Jeder Bauer hat eine Verantwortung, wenn er einen Hof übernimmt“, meint sie.

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Sowohl die Tierhaltung, als auch das Verkehrsaufkommen sieht sie als großes Problem. „Zwar sagen die Bauern immer, dass die Kühe in Laufställen besser aufgehoben sind. Das bezweifle ich aber.“ Abgesehen davon wohne keiner der Bauern am geplanten Standort. Durch die Aktion erhofft sie sich, dass die Bürger hellhörig werden und möglichst viele auf der Liste gegen das Bauvorhaben unterschreiben.

Größe und Lage auch für Gemeinde ein Problem

Die drei Gmunder Bauern wollen in der Nähe der Schreinerei Rasshofer zukünftig einen großen Milchviehbetrieb führen. Über 150 Kühe sollen in den 80 mal 42 Meter und 60 mal zwölf Meter großen zusammenhängenden Gebäuden einmal Platz finden. Schon seit acht Jahren arbeiten die drei Landwirte intensiv zusammen, nutzen Maschinen gemeinsam und bewirtschaften die Felder in Arbeitsteilung.

Um jetzt noch effektiver zu wirtschaften, entstand die Idee eines großen Hofs für alle. Schon die Gemeinde sah den Antrag in der letzten Sitzung mit gemischten Gefühlen. Abgesehen von der Größe des Gebäudes ist auch die Lage ein Problem.

Das neue Gebäude würde direkt im Landschaftsschutzgebiet liegen. Ein Gewerbegebiet sollte laut der neuen Satzung in Gmund nicht in dieses Gebiet hineinreichen. Doch das könnte sich jetzt ändern, denn der Gemeinde sind die Hände gebunden. Entscheidend ist einzig die Frage, ob der Bau einem höheren landwirtschaftlichen Zweck dient.

Amt für Landwirtschaft muss Entscheidung treffen

Ob eine solche Privilegierung vorliegt, entscheidet das Amt für Landwirtschaft. Die Gemeinde kann jedoch nur eine Stellungnahme abgeben. Der Gemeinderat befürwortete das Projekt letzten Endes unter der Bedingung, dass das Amt für Landwirtschaft die landwirtschaftliche Privilegierung ausführlich prüft.

Für die Entscheidung des Landratsamts hat die Unterschriftenliste der Anwohner jedenfalls keinerlei Relevanz. „Wir prüfen nach öffentlich-rechtlichen Vorschriften. Sind diese erfüllt, hat der Bauwerber einen Rechtsanspruch auf Genehmigung“, erklärt die Pressesprecherin des Landratsamts, Gabriele Dorby, auf Nachfrage.

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