Unverständnis und Ablehnung

Die Gegner der Kuhglocken werden lauter. Neue Erkenntnisse aus der Schweiz heizen die ohnehin schon pikante Kuhglockendebatte auch in Holzkirchen weiter an. Einige Landwirte sind die Diskussion leid, andere haben eine klare Meinung.

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Kuhglocken haben eine lange Tradition in Bayern. Umso verwunderlicher mag es erscheinen, wenn plötzlich Stimmen laut werden, die Veränderungen fordern. Wie die HS berichtete, ging die Kuhglockendebatte jetzt wegen Neuigkeiten aus der Schweiz in die nächste Runde.

Grund Genug bei den Landwirten nachzuhaken. Besonders hier in Holzkirchen, wo Kuhglocken ein brisantes Thema sind. Vor einigen Wochen nämlich erwirkte ein Anwohner vor Gericht, dass Kühe mit Glocken sich nachts 100 Meter von seinem Haus fernhalten müssen. Die Besitzerin der Kühe war eine Bäuerin aus Föching.

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Landwirte haben die Diskussion leid

Doch einige Landwirte scheinen kein Interesse zu haben, an der Debatte teilzunehmen. In Großhartpenning ist man auf Nachfrage kurz angebunden. Ein Milchkuhhalter antwortet lediglich: „Da haben wir schon Ärger genug.“ Andernorts kommt es nicht einmal soweit. Als das Wort „Kuh“ zum ersten mal fällt, unterbricht der Gesprächspartner die Verbindung wortlos.

In Fellach zeigt sich eine Landwirtin gesprächsbereiter. Die Frau, die unbekannt bleiben will, ist der Meinung, die Kuhglockengegner sollten sich schämen. Früher hätte sich auch niemand über die Kuhglocken beschwert. „Warum also jetzt?“

Auch die Gattin eines Kuhbesitzers in Kleinhartpenning kann die Position der Gegner nicht nachvollziehen. „Ich sehe Kuhglocken nicht negativ“, erklärt sie. Vielmehr ist sie der Meinung, dass Kuhglocken zu der Geräuschkulisse der Region gehören: „Ich bin hier aufm’ Land aufgewachsen und mich haben Kuhglocken nie gestört.“

Dicke Luft vor Ort: Das Problem liegt bei den Menschen

Am Ort des Streits zwischen Anwohner und Bäuerin erfährt die Landwirtin derweil Unterstützung. Man merkt, dass hier dicke Luft herrscht. Ein Nachbar positioniert sich klar: „Natürlich bin ich auf ihrer Seite. Aber ich hör jetzt lieber auf bevor ich noch Beleidigungen raushau’…“

Nach Meinung des Landwirts liegt das Problem nicht bei den Kuhglocken, sonder bei den Menschen. „Weils bled san.“ Anders kann er sich nicht erklären, wie man auf die Idee kommt, sich über Kuhglocken zu beschweren.

Die Lösung liegt für den Mann auf der Hand: „Die sollen da bleiben wo sie herkommen.“ Damit ist die Debatte aber längst nicht beendet. Und während die Gegner und Befürworter der Kuhglocke diskutieren, genießen die Kühe ungestört den Sommer im Stall oder auf der Weide.

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