Baden-Württemberg
Unwetter: Straßen und Keller überflutet

Eine Gewitterfront zieht durch den Süden Deutschlands. Erneut wurden Straßen und Keller überflutet.

Symbolbild: Johannes Plenio auf Unsplash

Zunächst zog das Gewitter durch den Süden Baden-Württembergs, hinterließ dort Spuren rund um Stuttgart. Schäden werden auch aus einer Ferienregion gemeldet. Auch Fußballfans mussten bangen.

Oberteuringen (dpa) – Dunkle Wolken über dem Bodensee, Blitze zucken in der beliebten Ferienregion und starker Regen setzt Straßen, Unterführungen, Keller und sogar einen ganzen Campingplatz unter Wasser: Unwetter haben am Mittwoch die Regionen Bodensee und Oberschwaben und später auch die Gegen rund um Stuttgart schwer getroffen und den Rettungsdiensten keine Ruhe gelassen. Auch aus dem Norden des Landes wurde starker Regen vermeldet. Die Feuerwehren waren nach eigenen Angaben im Dauereinsatz.

Besonders stark betroffen war die Region um Markdorf im Bodenseekreis. Dort räumte die Feuerwehr einen Campingplatz. Nach ihren Angaben waren rund 200 Camper betroffen, verletzt wurde niemand. Das Wasser stand zwischen 10 und 50 Zentimeter hoch, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte.

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Die Menschen seien mithilfe eines Radladers und Unimogs aus dem überfluteten Gebiet geholt worden. Es habe eine Stunde intensiv geregnet. Die Camper konnten später auf den Platz zurückkehren. Viele packten wohl zusammen, weil der Platz vorerst nicht nutzbar war, wie der Feuerwehrsprecher vermutete.

In Oberteuringen (Bodenseekreis) wurden Straßen überflutet, Keller liefen voll. Rund um Ravensburg hatte es laut Polizei am Mittwochmorgen rund zwei Stunden lang stark geregnet und gewittert. Genauere Angaben zu Schäden machte die Sprecherin zunächst nicht.

Auch in Singen war es wenig sommerlich, dort wurde ein halbes Dutzend Unterführungen gesperrt. In Vogt bei Ravensburg setzte ein Blitz den Dachstuhl eines Hauses in Brand. Die Feuerwehr rückte zu einem größeren Löscheinsatz aus. Es wurde laut Polizei niemand verletzt.

Stromausfälle meldete indes die «Schwäbische Zeitung» im Süden der Stadt Ravensburg. In Friedrichshafen verteilte die Feuerwehr zwischenzeitlich befüllte Sandsäcke im Stadtteil Bunkhofen, der direkt an der Rotach liegt. Sie konnte aber nach Angaben der Stadt später wieder abrücken, weil sich die Lage entspannte.

Auch weiter nördlich rund um die Landeshauptstadt brachte das miese Sommerwetter vieles durcheinander – auf der Schiene ebenso wie bei den Fußballfans. Ein Kurzschluss zwischen Ludwigsburg und Backnang führte zeitweise zu Ausfällen bei der S-Bahn der Linie S4, wie die Betreiberin auf dem Kurznachrichtendienst X mitteilte. Zwischen Ebersbach/Fils und Göppingen wurde der Streckenabschnitt für den Zugverkehr gesperrt. Verzögerungen und Teilausfälle seien möglich, teilte die Deutsche Bahn mit.

In Stuttgart mussten Fußballfans kurz um ihr Vergnügen bei den Abendspielen fürchten. Doch nach der kurzzeitigen Räumung der Fanzones für die Fußball-Europameisterschaft in der Stuttgarter Innenstadt gab die Polizei Entwarnung. «Alle Fanzones sind wieder geöffnet», teilte sie auf der Plattform X am Mittwochnachmittag mit. «Wir danken Euch für Eure Geduld und freuen uns auf Euren Besuch.» Die Fans auf dem Marktplatz und dem Karlsplatz waren zuvor wegen eines Unwetters gebeten worden, Schutz in Gebäuden zu suchen.

Bäche und Flüsse traten auch im Rems-Murr-Kreis und im Kreis Ludwigsburg über die Ufer, mehrere Zentimeter hoch stand das Wasser auf mehreren Straßenkreuzungen, etwa in Berglen, Winnenden, Burgstetten, Schorndorf und Miedelsbach. Die Feuerwehr meldete aus Affalterbach mehrere Einsätze, unter anderem eine von den Feldern kommende Schlammlawine im Bereich Wolfsölden.

Bäume versperrten auch im Rhein-Neckar-Kreis die Landstraße zwischen Sinsheim und Weiler, im Neckar-Odenwald-Kreis stürzten laut Polizei ebenfalls einige um.

Jenseits der Landesgrenze hatte das Wetter bereits am Dienstagabend für Überschwemmungen bei Basel, in Genf und im Kanton Waadt am Genfersee gesorgt. Im Kanton Basel-Landschaft südlich der Innenstadt von Basel gingen bei der Polizei mehrere hundert Meldungen zu überfluteten Kellern, Stromausfällen und anderen Wasserschäden ein. Im Kanton Waadt rückte die Feuerwehr mehr als 200 Mal aus. In der Stadt Morges führte der gleichnamige Fluss Hochwasser, wie es statistisch nicht einmal alle hundert Jahre erwartet wird, wie die Polizei berichtete. Verletzt wurde niemand. Am Mittwoch hatte sich die Lage in der Schweiz beruhigt.

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