Hagebau will bleiben

Am Dienstag hatte die Holzkirchner Stimme über den Baumarkt-Streit im Gewerbegebiet berichtet. Im Hintergrund laufen Verhandlungen, nach denen OBI den Baumarkt gern übernehmen würde. Hagebau stellt jetzt aber klar: Sie wollen bleiben.

Vielleicht sieht der Holzkirchner hier schon bald orange: OBI will eine Filiale im Gewerbegebiet eröffnen.
Vielleicht sieht der Holzkirchner hier schon bald orange: OBI will eine Filiale im Gewerbegebiet eröffnen.

Hagebau will in Holzkirchen bleiben. Das stellt die Pressestelle gegenüber der Holzkirchner Stimme nun unmissverständlich klar. Der örtliche Hagebau-Gesellschafter habe erklärt, es bestehe durchaus Interesse den Markt weiter zu betreiben.

Ob dies jedoch am Ende auch so sein wird, liegt nicht in der Hand des Baumarkts. Fakt ist: Der Mietvertrag läuft 2017 aus. Zu den Spekulationen um eine Übernahme durch OBI möchte sich Hagebau im Übrigen nicht äußern, da das Verfahren um den Bebauungsplan noch nicht abgeschlossen sei.

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Ursprünglicher Artikel vom 06. September 2015 mit der Überschrift: „Verhandlungen laufen im Hintergrund“
Wer in Holzkirchen renoviert, kauft bei Hagebau ein. Doch das könnte sich schon bald ändern: auch OBI hat ein Auge auf Holzkirchen geworfen. Dabei konkurrieren die Baumarktriesen um ein und denselben Standort. Schnappt der Biber bald zu?

Ob Blumenerde, Wandfarben oder Dübel – wer in Holzkirchen derartiges braucht, geht zu Hagebaumarkt im Gewerbegebiet. Im Ort ist die Baumarkt-Filiale in Sachen Bau- und Gartenbedarf schon seit den 1990er Jahren die einzige Anlaufstelle. Das könnte sich jetzt ändern. Denn schon länger ist klar: auch der Baumarktriese OBI will nach Holzkirchen kommen.

Die letzte Zeit über hatte OBI nämlich im Raum München immer wieder Märkte an den Konkurrenten Hagebau verloren. In Holzkirchen wittert der Biber in Orange nun seine Chance: der Mietvertrag zwischen Hagebau und der Münchner Immobiliengesellschaft, die die ehemaligen Tennishallen in der Industriestraße vermietet, läuft nach Recherchen der HS schon 2017 aus. OBI steht daher bereits in den Startlöchern und buhlt mit Hagebau um ein und dieselbe Verkaufsfläche.

Auf alle Fälle wollen wir nur einen Baumarkt in Holzkirchen

, betont Bauamtsleiter Karl Herbst auf Nachfrage. Sowohl eine Neuansiedlung als auch, dass der bisherige Konzern am Standort bleibe, wäre für die Gemeindeverwaltung akzeptabel. Wer das Rennen am Ende macht, kann man im Rathaus ohnehin nicht beeinflussen. „Das ist Sache des Eigentümers“, weiß Herbst.

Schon im März dieses Jahres hat der Bauausschuss des Gemeinderates jedoch den Weg für OBI geebnet. Der Vermieter der Räumlichkeiten im Industriegebiet hatte Änderungen am Bebauungsplan beantragt – damit die Umbauwünsche von OBI realisiert werden könnten. OBI wollte zuerst abreißen und neu bauen, nun soll es jedoch bei einigen baulichen Veränderungen am Holzkirchner Standort bleiben.

„Dass die Außenmaße geringfügig verbreitert und Verkaufsfläche dazugewonnen werden können, ist im Bauausschuss einstimmig bewilligt worden“, erklärt Herbst. Dabei handle es sich um einen Flachdach-Anbau mit rund 580 Quadratmetern als Extra-Verkaufsfläche und ein Baustofflager mit rund 760 Quadratmetern.

Ungewissheit für Hagebau

Um künftig das Sortiment etwas einzugrenzen, hat man im Rathaus eine „Negativ-Liste“ angefertigt und dem Bebauungsplan beigelegt. „Darauf sind Waren vermerkt, die nicht angeboten werden dürfen, weil sie beispielsweise im Ortszentrum schon genügend vertreten sind“, erklärt Herbst und übt sich sonst in Sachen „Hagebau oder OBI?“ in Geduld.

Denn seit der Bewilligung der Bebauungsplanänderung herrsche zwischen der Gemeinde und der Immobilienfirma „Sendepause“, so der Bauamtsleiter. Erst wenn sich der Eigentümer wieder melde, könne es mit dem baurechtlichen Verfahren weitergehen. „Da wird sicher an jeder Stellschraube justiert – die Verhandlungen zwischen Vermieter und Mieter laufen im Hintergrund ab“, vermutet Herbst.

Das Interesse am Standort Holzkirchen dementiert man auf Nachfrage der HS weder bei OBI noch bei Hagebau. Letzterer blickt jedoch anscheinend im Fall Holzkirchen ins Ungewisse: „Der betreffende Gesellschafter ist für Hagebau nicht zu sprechen“, heißt es von der Pressestelle. OBI hingegen will aktuell noch keine Auskunft über das Thema geben – wäre zu einem späteren Zeitpunkt jedoch dazu bereit. Womöglich dann, wenn der Biber in Holzkirchen auch auf dem Papier wirklich zugeschnappt hat.

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