„Verklickt“

Die Realschule Tegernseer Tal weitet ihre Präventionsarbeit aus. Das neue Projekt „Verklickt“ hat den besseren Umgang mit den digitalen Medien zum Ziel.

„Sind neue Medien ein rechtsfreier Raum?“, schreibt Polizeihauptmeisterin Regina Reifenstuhl an die Tafel der 7B. Sofort gehen zehn Finger nach oben. „Nein, natürlich nicht. Straftaten im Netz werden wie im normalen Leben behandelt“, weiß eine Schülerin. „Verklickt“ nennt sich das Projekt, in dem Jugendliche für Stolperfallen im Umgang mit den neuen Medien sensibilisiert werden sollen: „Dauerablenkung, Cybermobbing, illegale Downloads, Kostenfallen, Verletzung von Persönlichkeits- und Urheberrechten, Veröffentlichen von jugendgefährdenden Inhalten“, zählt Schulleiter Tobias Schreiner die Problemschwerpunkte auf und erklärt: „Wir beschäftigen uns als Referenzschule für Medienbildung ja schon seit Jahren mit diesen Themen.

Mittlerweile hat fast jeder Fünftklässler ein Smartphone, Schülerinnen der Mittelstufe erhalten über Whatsapp hunderte Nachrichten pro Tag. Bei dieser medialen Dauerbeschallung ist es kein Wunder, dass es vielen schwer fällt, sich auf die Schule und die Hausaufgaben zu konzentrieren; dass Kinder und Jugendliche ihre Konflikte über die sozialen Medien austragen und teilweise schwer verstörende Inhalte auch nur einen Fingertipp entfernt sind, macht die Sache nicht einfacher.“

Das neue Projekt, das die Jugendbeamtin der Polizei Bad Wiessee Regina Reifenstuhl der Schule angeboten hat, kam daher gerade recht. In einer Doppelstunde erfahren die Jugendlichen, wo sie besonders aufpassen müssen und welche Konsequenzen im wirklichen Leben ihr Handeln in der digitalen Welt haben kann. Die Gmunder Schule arbeitet schon lange mit der auf Präventionsarbeit spezialisierten Beamtin zusammen. In den 6. Klassen findet die Aktion „Zammgrauft!“ zur Förderung der Zivilcourage statt; die 8. Klassen erfahren im Projekt „Sauba bleim“, welche verheerenden Folgen Drogen- und Alkoholmissbrauch haben kann.

Anzeige

Schulleiter Tobias Schreiner schätzt die Zusammenarbeit mit der Jugendbeamtin sehr: „Freilich spielen diese Themen auch im normalen Unterricht immer wieder eine Rolle. Es ist aber für die Schülerinnen und Schüler doch nochmal etwas ganz anderes, wenn jemand von der Polizei im Haus ist; da bekommt das schon nochmal eine andere Wertigkeit. Außerdem hat Frau Reifenstuhl einen super Draht zu den Kindern und Jugendlichen, sodass sie ihr auch abnehmen, was sie sagt.“ Die Realschule Tegernseer Tal wird „Verklickt“ auf jeden Fall als festen Bestandteil ihrer Präventionsarbeit aufnehmen. Und für die 5. und 6. Klassen sowie die Eltern sind noch in diesem Schuljahr weitere Aktionen zur Medienprävention geplant, damit die Schülerinnen und Schüler von Anfang an lernen, wie ein lebensdienlicher Umgang mit den verführerischen Geräten und Diensten aussehen kann.

Staatl. Realschule Gmund a. Tegernsee
Tölzer Str. 100
83703 Gmund a. Tegernsee

Polizeihauptmeisterin Regina Reifenstuhl und Schulleiter Tobias Schreiner beim Projekt „Verklickt“ in der 7. Klasse

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Kurzmeldungen

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner