Verlustfreie Audiostreams bei Amazon und Apple

Als in den 1980er Jahren die ersten CDs auf den Markt kamen, waren Musikliebhaber begeistert. Noch nie zuvor konnte in einer derart hohen Qualität Musik gehört werden. Kristallklare Höhen, großartige Dynamiken und klingende Bässe sorgten für einen Ansturm auf die neue Technik. Es dauerte nicht lange, und die bis dato so erfolgreiche Vinyl Schallplatte war Geschichte, von Audiokassetten ganz zu schweigen. Mit dem Siegeszug des Internets ab Ende der 1990er Jahre wandelte sich das Konsumverhalten erneut. Da die Internetgeschwindigkeit stark limitiert war, die User aber dennoch Musik über das Internet herunterladen wollten, erschien das MP3-Format auf der Bildfläche. Microsoft zog mit WMA nach und auch Apple nutzte die neue Kompressionstechnik für ein eigenes Format.

Komprimierte Musik: Vor- und Nachteile

Die Vorteile der komprimierten Audiofiles liegen auf der Hand: Benötigt der unkomprimierte Inhalt einer Audio-CD etwa 700 Megabyte an Daten, schrumpft der Platzbedarf bei einem Musikalbum im MP3-Format auf rund ein Zehntel. Damit wurde es sehr viel einfacher und vor allem sehr viel schneller, Musik über das Internet zu übertragen. Das reichte noch nicht ganz für Live-Übertragungen, doch mit zunehmenden Geschwindigkeiten rückte das Streaming in Reichweite.

Heutzutage sind Streamingdienste nicht mehr aus dem Internet wegzudenken. Schnelle Leitungen machen es möglich, ähnlich wie bei einem Online Casino wie GGBet, Inhalte on-the-fly von einem Server auf das Empfangsgerät zu übertragen, ohne dass ein echter Download stattfindet. Dennoch sind die Unmengen an Daten noch heute ein Problem, weshalb die Streaminganbieter auch beim Streamen auf die komprimierten Audiodateien zurückgreifen, um dem User unterbrechungsfreie Übertragungen zu ermöglichen.

Audiokomprimierung in a Nutshell: So funktioniert’s

Der unbedarfte User fragt sich nun zurecht, wie Audiokomprimierung überhaupt funktioniert. Denn aus diesem Verständnis heraus ergeben sich die Nachteile dieses Verfahrens. Ganz einfach erklärt: Beim Komprimieren ist die Grundidee, für das menschliche Ohr nicht hörbare Elemente der Musik herauszufiltern und nur noch das wirklich hörbare in ein Audiofile zu packen. Was sich prima anhört, funktioniert in der Praxis aber nicht ohne Verluste.

Denn um nicht hörbare Elemente herauszufiltern, müssen die Frequenzen beschnitten werden. Und das in einem nicht unerheblichen Maße. Viele Musikliebhaber bemängeln dies, denn es geht den Musikstücken sehr viel Tiefe und Dynamik verloren. Letztlich besteht dann doch ein Qualitätsunterschied zwischen der Musik auf CD, wie sie vom Künstler ursprünglich gedacht war, und dem komprimierten Stück. Je hochwertiger das Abspielgerät des Nutzers ist, desto auffälliger wird dieser Unterschied hörbar. Bei besonders stark komprimierten Musikdateien kommt es zudem zu unerwünschten Nebeneffekten, wie Klirren oder andere merkwürdige Geräusche, die nichts in der Musik zu suchen haben.

Amazon und Apple preschen vor: Verlustfreie Streams ohne Aufpreis

Seit Herbst 2019 ist es bei Amazon Music bereits möglich, mit der Music HD-Option die Musik der Wahl verlustfrei, also unkomprimiert, zu hören. War vor einigen Jahren noch die fehlende Internetgeschwindigkeit das Problem, hat sich dies nun bei den meisten Nutzern erledigt: Die allermeisten Internetuser können mit ihren Leitungen ohne Probleme wie Aussetzer oder Ruckler, verlustfreie Audiofiles streamen. Laut dem Internetriesen stehen etwa 70 Millionen Musikstücke mit Datenraten von bis zu 850 KBit/s zur Verfügung, bei einer maximalen Auflösung von 16 Bit und einer Abtastrate von 44,1 kHz. Allerdings war dieser Service bislang nicht kostenlos. Der Aufpreis betrug bis dato 5 Euro pro Monat.

Amazon folgt damit dem Beispiel Apples. Der iPhone-Konzern hat ebenfalls verlustfreie Audiostreams ohne Aufpreis im Angebot. Damit sind Apple und Amazon allerdings derzeit alleine auf dem Markt.

Spotify in HD?

Der Platzhirsch im Bereich des Audiostreaming ist jedoch Spotify. Das schwedische Unternehmen hat bereits Pläne für einen HiFi-Modus – ähnlich den HD-Optionen von Apple und Amazon. Bislang ist jedoch außer eines Screenshots bei Reddit noch nichts davon zu sehen – geschweige denn zu hören. Auch ist nicht bekannt, ob sich Spotify dem Preisdruck hingibt und seinen Premiumkunden diese Option für lau anbieten wird.

Die Konkurrenz von Tidal und Deezer indes haben eine HD-Funktion in ihren Clients eingebaut. Diese ist jedoch bisher nur gegen Aufpreis zu bekommen. Auch hier stellt sich die berechtigte Frage, ob HD-Audio bei diesen beiden großen Anbietern zukünftig ebenfalls im Abo-Preis enthalten sein werden.

Rückkehr ins Analogzeitalter?

Seit einiger Zeit ist jedoch auch eine Rückwärtsbewegung erkennbar, was die Musik angeht. Denn nicht wenige Musikliebhaber sorgten für eine Renaissance auf dem Schallplattenmarkt. War die Produktion vor ein paar Jahren fast vollständig zum Erliegen gekommen, steigt die Nachfrage nach Vinyl stetig an. Die Gründe hierfür liegen im wärmeren Klang einer Schallplatte und, bei vielen Sammlern wohl ebenfalls ein Grund: Die Haptik und die Optik. Ein großes Schallplattencover macht sich in der Vitrine allemal besser als ein kleines CD-Cover.

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