Versuchter Mord in der Turnhalle

Lange war die Tegernseer Turnhalle Unterkunft für zahlreiche Asylbewerber. Immer wieder kam es zu Streitigkeiten. Am 8. Januar dieses Jahre wurde aus einer Diskussion versuchter Mord. Der 42-jähriger Angreifer muss sich jetzt vor dem Landgericht verantworten.

Im Januar griff ein 42-jähriger Asylbewerber einen anderen Bewohner der Halle an - die Anklage lautet versuchter Mord
Im Januar griff ein 42-jähriger Asylbewerber einen anderen Bewohner der Halle an – die Anklage lautet versuchter Mord

Wie der Merkur berichtet, schilderte der 42-jährige Mann aus Sansibar in Tansania vor dem Münchner Landgericht einen bewegenden Lebenslauf. Als Kind von der Mutter vernachlässigt und mit 17 von zuhause weggelaufen, um sich in einem „Ghetto für Homosexuelle“ zu prostituieren. Immer wieder reiste er, in der Hoffnung auf ein besseres Leben, weiter durch Afrika und verbrachte schließlich neun Jahre in Rumänien. Am Ende kam er mit Zwischenstopp in Griechenland über die Balkanroute nach Deutschland.

Untergebracht wurde er in der Tegernseer Turnhalle. Dort habe er einen homosexuellen pakistanischen Freund gefunden, berichtet er. Immer wieder habe man gemeinsam mit den anderen Bewohnern Geld zusammengelegt, um Alkohol zu kaufen. Auch an besagtem Abend wurde viel Wein aus Tetrapaks konsumiert. Eine Berechnung der Rechtsmedizin habe ergeben, dass der Mann zirka zwei bis drei Flaschen Wein intus gehabt haben muss.

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Starker Alkoholkonsum führt zu Aggressionen

Das 19-jährige Opfer habe ihm dann etwas von seinem Wein gestohlen. Er habe ihn aufgefordert, das Getränk zu bezahlen. Es kam zum Streit. Der 42-Jährige versteckte die Schuhe des 19-Jährigen und wollte sie erst nach Bezahlung wieder rausrücken. Es kam zu einer Rangelei, die der Sicherheitsdienst beendete.

Gegen zwei Uhr Nachts habe der 42-Jährige dann einen Granitstein, der rund 1,3 Kilo wog, aus dem Boden gezogen. Diesen wickelte er in eine Plastiktüte und machte sich auf den Weg zurück in die Unterkunft. Ein Fahrrad und ein Mülleimer zerstörte er, bevor er zurück in der Halle mit dem Stein auf seinen Kontrahenten zielte. Der Stein verfehlte sein Ziel. Das habe er aber schon gar nicht mehr mitbekommen, gab der Angeklagte vor Gericht an. Trotzdem zeigte er sich geständig. Die Verhandlung dauert an.

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